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Die Hyäne

Die Hyäne

Titel: Die Hyäne
Autoren: Jason Dark
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erfahren, ob sich jenseits der Tür jemand aufhielt, der ihr Klopfen gehört hätte.
    Nein, da war nichts.
    Sie stemmte sich wieder ab.
    Das leise Grollen in ihrem Rücken ließ sie beinahe vereisen. Etwas würgte die Kehle und ihr Herz. Sie bekam keine Luft mehr. Trotzdem drehte sich Glenda um.
    Dunkelheit.
    Dicht, schwarz wie eingefärbte Watte! Oder?
    Plötzlich fing Glenda an zu zittern, denn etwas hatte die Dunkelheit an einer bestimmten Stelle unterbrochen.
    Zwei mit kaltem Licht gefüllte Ovale. Augen!
    Die Augen der Hyäne!
    ***
    Suko hatte sich wieder in seinen BMW gesetzt und war gestartet. Er brauchte nicht lange zu fahren, denn das Center lag tatsächlich in der Nähe und wäre auch zu Fuß gut zu erreichen gewesen.
    Er rollte über das große Gelände, sah auch die beiden anderen Bauten und steuerte den BMW auf den Parkplatz des Centers zu, denn er hatte dabei einen Bogen geschlagen.
    Der kleine Umweg war kein Zufall gewesen. Suko wollte immer sofort wissen, wie es in der Umgebung aussah, in der er zu tun hatte. Da kam es auf die eine oder andere Sekunde auch nicht an. Durch den gefahrenen Bogen erhellten die Lichter der beiden Scheinwerfer auch einen Teil der Rückseite des Centers.
    Dort stand ein Wagen.
    Aus einem Reflex heraus trat Suko auf das Bremspedal. Er wurde noch langsamer, aber er lenkte den BMW jetzt auf den anderen Wagen zu, der vom Licht erfaßt wurde.
    Es war ein Volvo-Kombi.
    Das hätte Suko nicht weiter in Erstaunen versetzt, hätte er nicht auch die Frau gesehen, die an der rechten Seite des Wagens stand und die Ellbogen auf das Dach gestützt hatte, als wollte sie damit ihren Kopf schützen.
    Suko stoppte. Das Scheinwerferlicht erlosch. Dann stieg er aus. Die Tür drückte er nur leicht zu. Der Wind packte ihn und schüttelte ihn durch. Er hatte hier Platz und wehte brausend über die freie Fläche.
    Suko ging auf den Wagen und auf die Frau zu. Er dämpfte dabei seine Schritte, aber die Person hätte ihn auch so nicht wahrgenommen. Sie schien in dieser Haltung eingeschlafen zu sein.
    Erst als Suko ziemlich nahe an sie herangekommen war, hörte er das leise Weinen. Für ihre Umgebung hatte die Person keinen Blick, deshalb sah sie den näher kommenden Mann auch nicht.
    In Höhe des rechten Hinterrads blieb Suko stehen. »Bitte, haben Sie keine Angst, wenn ich Sie so plötzlich anspreche. Ich möchte nur mit Ihnen reden.«
    Die Frau reagierte zuerst nicht. Schließlich sanken ihre Arme zur Seite, so daß Suko ihr Profil sehen konnte. Die Person war ihm unbekannt, doch sein Gefühl sagte ihm, daß sie unter Umständen eine wichtige Größe in diesem Fall war.
    Er ging noch näher heran.
    Die Frau drehte den Kopf. Er betrachtete ihr Gesicht, das so verquollen wirkte. »Wer sind Sie?« fragte er.
    Die Frau wischte sich die Tränen aus den Augen. »Warum wollen Sie das wissen, Mister?«
    »Möglicherweise kann ich Ihnen helfen.«
    Sie lachte zuerst. Dann schlug sie mit der rechten Hand auf das Autodach. »Mir helfen? Nein!« Sie schüttelte den Kopf. »Mir kann keiner helfen, glauben Sie mir. Ich habe mich allein in diese Lage hineinmanövriert. Ich bin außer Kontrolle geraten, Mister.«
    »Sie sind Mrs. de Baker, nicht?«
    Die Frau schrak zusammen. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie wußte auch nicht, was sie sagen sollte. Innerlich war sie zu Eis geworden, aber nach wenigen Sekunden zog sie sich zurück und wollte gehen.
    »Bleiben Sie, bitte.«
    »Warum?«
    »Ich komme von Ihrem Mann.«
    Carrie de Baker riß den Mund auf. »Von – von wem kommen Sie, Mister?«
    »Ich heiße Suko und bin der Freund und Kollege eines gewissen John Sinclair. Der Name sollte Ihnen etwas sagen, Mrs. de Baker.«
    »Sicher. Er sagt mir etwas.«
    »Dann wissen Sie sicherlich auch, weshalb ich gekommen bin.«
    Sie wußte nicht, ob sie nicken oder den Kopf schütteln wollte, aber Carrie dachte noch immer an ihren Mann und fragte leise: »Wie geht es Melvin denn?«
    »Er lebt. Und es geht ihm den Umständen entsprechend gut.«
    Suko schien mit seiner Antwort keinen Trost verbreitet zu haben, denn Carrie de Baker schluchzte plötzlich auf. »Es ist meine Schuld«, flüsterte sie dabei. »Es ist alles meine Schuld. Ich bin es gewesen. Ich habe mich falsch benommen. Durch diese Affenliebe zu meinem Sohn ist alles anders geworden. Ich habe mich leiten lassen. Ich habe meinen Gefühlen zu stark nachgegeben und jetzt…«
    »Ist die Zeit, um alles zu richten.« Suko trat rasch einen Schritt vor, weil er Mrs. de Baker
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