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Die Hure und der Krieger

Die Hure und der Krieger

Titel: Die Hure und der Krieger
Autoren: Maya Banks
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legte die Stirn in Falten, ohne die Augen zu öffnen. Das kehlige Knurren, das er ausstieß, hätte sie beinahe in die Sicherheit ihrer Hütte getrieben.
    Keeley riss sich zusammen und beugte sich über ihn, damit er sie hören konnte. „Ihr mögt stur sein, aye , aber Ihr werdet schon noch merken, dass ich weitaus sturer bin. Diesen Kampf gewinnt Ihr nicht, Krieger. Besser, Ihr ergebt Euch gleich und helft mir bei meinem Unterfangen.“
    „Lass mich“, brummte er, die Lider nach wie vor geschlossen. „Ich helfe dir gewiss nicht dabei, mich zur Hölle fahren zu lassen.“ „Zur Hölle fahrt Ihr, wenn Ihr Euch weiterhin widersetzt. Nun bewegt Euch endlich!“
    Überrascht stellte sie fest, dass er zwar murrte, sich aber mühte, ihr zu helfen. Endlich lag er auf dem Laken.
    „Hab ja gewusst, dass die Hölle voller Weibsvolk ist“, murmelte er. „Und es wundert mich kein bisschen, dass sie hier ebenso viele Scherereien machen wie auf Erden.“
    „Allmählich bin ich versucht, Euch in der Kälte Eurem Schicksal zu überlassen“, fauchte sie. „Ihr seid ein undankbarer Grobian, und Eure Ansichten über Frauen sind ebenso erbärmlich wie Eure Manieren. Dass Ihr Frauen so abstoßend findet, wundert mich wiederum nicht. Wahrscheinlich seid Ihr keiner je nahe genug gekommen, um Eure Meinung ändern zu können.“
    Zu ihrer Verblüffung lachte er, ehe er prompt vor Schmerz aufstöhnte. Ein Teil ihres Ärgers verpuffte, als sie sah, dass sein Gesicht aschfahl wurde und ihm Schweiß auf die Stirn trat. Er litt Todesqualen, und da kam sie und stritt sich mit ihm.
    Unmutig schüttelte sie den Kopf, griff nach den Enden des Lakens und legte sie sich über die Schultern.
    „Herr, gib mir Kraft“, betete sie. „Ohne deine Hilfe werde ich diesen Mann nie in meine Kate bringen können.“
    Dann biss sie die Zähne zusammen und zog mit aller Macht -nur um nach hinten gerissen zu werden und fast zu Boden zu gehen. Der Recke hatte sich keinen Haarbreit bewegt.
    „Nun, ich habe Gott schließlich nicht um übermenschliche Kraft gebeten“, murmelte sie. „Und vielleicht erfüllt er ja nur Wünsche, die im Bereich des Möglichen liegen.“
    Sie starrte auf das Problem zu ihren Füßen und von diesem zu dem Pferd, das ein wenig entfernt an den welken Grashalmen zupfte.
    Forschen Schrittes ging sie hinüber und ergriff die Zügel. Zunächst weigerte sich das Tier, sich zu rühren, aber Keeley blieb hartnäckig. Sie lockte, zog und flehte das riesige Ross an, zu tun, was sie von ihm wollte.
    „Verstehst du das etwa von Treue?“, hielt sie ihm vor. „Dein Herr liegt schwer verletzt am Boden, und du denkst nur daran, deinen Magen zu füllen?“
    Das Pferd schien wenig beeindruckt von ihrer Ansprache, ließ sich aber endlich dazu herab, ihr zu folgen. Es beschnupperte den Hals des Liegenden, doch Keeley zog es fort.
    Wenn sie die Enden des Lakens am Sattel befestigte, würde das Pferd den Mann in die Kate ziehen können. Nicht dass sie dieses schmutzige, recht streng riechende Tier in ihrem Heim wollte, aber im Moment fiel ihr nichts anderes ein.
    Nachdem das Laken am Sattel festgeknotet war und sie sich davon überzeugt hatte, dass der Mann nicht hinunterrollen würde, führte sie das Pferd auf die Kate zu.
    Es klappte, wie sie begeistert feststellte - das Pferd schleifte den Krieger hinter sich her. Es würde eine geschlagene Woche dauern, die Erde aus dem Laken zu waschen, aber die Hauptsache war, dass sie den Mann endlich in Sicherheit bringen konnte.
    In der Kate angekommen, füllten Tier und Krieger beinahe den gesamten Raum aus, sodass sie sich kaum rühren konnte.
    Hastig band Keeley das Laken los, um das Pferd wieder hinauszuführen. Aber das widerspenstige Wesen hatte offenbar beschlossen, dass das warme Innere der Kate der Kälte draußen vorzuziehen sei. Es kostete Keeley eine ganze Weile, es vom Gegenteil zu überzeugen.
    Als es endlich wieder dort war, wo es hingehörte, schlug sie die Tür zu, lehnte sich schwer dagegen und hielt sich vor Augen, dass gute Taten selten vergolten wurden.
    Die Anstrengung hatte sie ausgelaugt, doch ihr Krieger musste versorgt werden, wenn er am Leben bleiben sollte.
    Ihr Krieger? Sie schnaubte. Eher ihr Klotz am Bein . Für närrische, versponnene Gedanken bestand wahrlich kein Anlass. Wenn er starb, würde man vermutlich sie zur Rechenschaft ziehen.
    Sie musterte ihn eingehender. Offenbar war er kein McDonald. War er ein Feind der McDonalds? Nicht, dass sie dem Clan zu Treue
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