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Die Hure: Roman (German Edition)

Die Hure: Roman (German Edition)

Titel: Die Hure: Roman (German Edition)
Autoren: Laura Gustafsson
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masturbieren. Milla schaut sich sein Gewichse eine Weile an. Genau wie damals in der Straßenbahn, als ein Mann sie angesprochen hatte, dann aber anfing, an seinem Schwanz herumzufingern. Oder als sie zur Vorlesung ging, da ist ihr ein Mann gefolgt und hat an der Tür zum Hörsaal gewichst.
    »Danke und Tschüss«, sagt sie und geht.

    Bei Pimp & Pimp wird Milla von einem schwarzen Mann empfangen, der eine Sonnenbrille und Goldschmuck trägt.
    »Grüß dich, Schlampe«, sagt der Mann.
    »Ja, hallo, ich suche Arbeit.«
    »Dreh dich mal um.«
    Milla dreht sich um.
    »Hübscher Arsch.«
    »Danke.«
    »Du musst das hier ausfüllen.«
    Der Mann schiebt Milla ein Papier hin und fängt an, laut und undeutlich zu telefonieren. Milla füllt das Formular aus.

    »He, ’tschuldigung, was ist ein Pornoname?«, fragt Milla.
    »Du brauchst einen Künstlernamen.«
    »Hä?«
    »Pass auf, Hure, wie heißt du, Milla, okay, das ist kein Porno, aber wenn du was dranhängst, dann wird es Porno. Du könntest zum Beispiel Karmilla heißen. Das klingt nach Nutte. Milla klingt nach dem Mädchen von nebenan. Kapiert, du Schickse?«
    »Musst du mich die ganze Zeit beschimpfen?«
    »Ich beschimpf dich nicht, verfickte Schnecke. Du bist doch ’ne Frau. Weiber gleich Bitches gleich Dirnen. Kapierst du, oder bist du obendrein auch noch blöd?«
    »Alles klar.«
    Der Mann schickt sie ins Büro.
    »Ich dachte, du rekrutierst«, sagt Milla.
    »Nee, Matratze, schmink dir die rassistischen Vorurteile ab, ich bin der Sekretär. Die große Nutte empfängt kleine Nutten in ihrem Zimmer.«
    »Okay.«
    Milla betritt das Büro, in dem eine kleine bebrillte Frau sitzt. Die Frau reicht Milla ihre kleine kalte Hand.
    »Du hast mit unserm Sekretär jeredet. Tut mir leid, echt. Der Kerl is ’n Arsch. Ich ruf beim Arbeitsamt an und sag, ich brauch ’nen juten Mann für die Arbeit, und die schicken mir so ’n Doofkopp. Ich würd ’n ja rausschmeißen, aber dann jibt’s Sanktionen. Scheiße, sach ich dir.«
    »Ja.«
    »Du suchst Arbeit?«
    »Ja.«
    »Begreifste, worum’s jeht?«
    »Ja«, sagt Milla wieder, obwohl die Frau so schnell spricht, dass sie höchstens die Hälfte versteht.
    »Wir schicken dir ’nen Kunden, der zahlt an uns, und wir zahlen dir davon dein Jehalt, minus unseren Anteil. Kapierst du? Du kannst dir aussuchen, wann du arbeitest, schreibst bloß in den Kalender, welche Tage und Zeiten dir so passen, und wenn wir den richtigen Typen haben, kriegt der von uns deine Telefonnummer, und ihr könnt ausmachen, wo ihr euch trefft.«
    »Ja.«
    »Hier haste noch ’n Formular, da kannste ankreuzen, wennste bei die Kunden irjendwelche Präferenzen hast.«
    Männerformular:
    Ich empfange

    »Je mehr Kreuzchen du machst, desto mehr kannste verdienen, klar?«
    »Ja.«
    »Der Grundpreis is ’n Hunderter, für längere Einsätze wird nach Stunden bezahlt. Sonntags gibt’s doppeltes Jehalt, und der Analzuschlag macht dreißig.«
    »Okay.«
    »Du kriegst Dienstkleidung von uns, wenn du nicht deine eigenen Klamotten tragen willst. Wir können dir auch Perücken vermieten, wenn du meinst, du brauchst welche. Pariser kriechste vom Sekretär. Schnallste, watte dir da einbröckseln tust?«
    »Bitte?«
    »Ich hab jefragt, ob du schnallst, watte dir da einbröckseln tust.«
    »Noch mal, was?«
    »Einbröckseln.«
    »Hä?«
    »Bei uns sagt man so.«
    »Aha. Na ja, ich werde Hure, oder?«
    »Wir sagen lieber Begleiterin.«
    »Okay.«
    »Na dann, wir rufen dich an. Und du kannst auch anrufen, wenn du Fragen hast.«
    Milla verlässt das Büro. Der Bursche am Empfang wirft ihr ein Paket Kondome zu.
    »Wie viele sind da drin?«, fragt Milla.
    »Fünfzig, Wackelarsch.«
    »Gib mir gleich hundert, damit ich deine blöde Fresse nicht nächste Woche schon wieder angucken muss.«
    »Rassistennutte!«
    Und so bekommt Milla Arbeit!

    Milla wartet vor dem Hotel auf ihren ersten Kunden. Sie hat ihre offizielle Dienstkleidung angelegt. Jetzt zieht sie sich noch einmal die Lippen nach, damit der Freier sie auch erkennt.
    Viele Herren werfen ihr einen Blick zu, aber keiner bleibt stehen. Wenn er mich hässlich findet und einfach vorbeigeht? Wie furchtbar, denkt Milla. Schließlich kommt ein Mann in mehr als den mittleren Jahren lächelnd auf sie zu.
    Mannomann! Das ist ja Richard Gere. Eigentlich hatte Milla sich einen attraktiven Mann erhofft oder wenigstens einen etwas jüngeren. Der Mann grüßt sie fröhlich. Milla lächelt. Sie gehen in sein Zimmer.
    MILLA: Willst du’s
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