Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hure: Roman (German Edition)

Die Hure: Roman (German Edition)

Titel: Die Hure: Roman (German Edition)
Autoren: Laura Gustafsson
Vom Netzwerk:
auf. Whoom, wham, wusch, Nono tötet sie alle.
    NONO: Du hast mir nachspioniert.
    Slash.
    APHRODITE: Nicht mit Absicht.
    NONO: Du hast gesehen, wie ich geprobt habe?
    Slash.
    APHRODITE: Pfui.
    NONO: Was hast du gesagt!?
    APHRODITE: Ich meinte diese Typen.
    NONO: Du hast meine Probe gesehen.
    APHRODITE: Ääh, ja …
    Slash.
    NONO : Und?!
    APHRODITE: Was und?
    NONO: War ich miserabel?
    Crack, smash.
    APHRODITE: Wo?
    NONO: Da auf der Bühne. Beim Tanzen.
    APHRODITE: Ach so!
    Wham!
    APHRODITE: Darauf kommt es doch nicht an. Hauptsache, es macht einem Spaß.
    NONO: Scheiße!
    Slash.
    APHRODITE: …
    NONO: …
    APHRODITE : Also …
    Smash.
    NONO: Wer will sich so was schon angucken?
    Splam.
    NONO: Niemand!
    APHRODITE: Aha.
    NONO: Keiner guckt gern zu, wenn eine da rumturnt, obwohl sie es gar nicht kann, und wenn es ihr noch so viel Spaß macht.
    APHRODITE: Du hast dich wohl noch nie in deinem Leben amüsiert.
    Blast, crash, urgh.
    NONO: Mein Vater hat mich gelehrt, dass Spaßhaben völlig überbewerteter Quatsch ist und außerdem …
    Klot klot klot.
    NONO: … die Arbeitsmoral zerstört.
    APHRODITE: Haha! Du scheinst einen kompletten Idioten zum Vater zu haben!
    NONO: …
    APHRODITE : Also, das geht nicht gegen dich, wir können uns unsere Väter ja nicht aussuchen. Wenn wir das könnten, dann wären sicher alle in derselben Situation wie ich und hätten überhaupt keinen Vater … Aber wir können uns aussuchen, mit wem wir vögeln. Es wäre besser, nicht mit Idioten zu vögeln. Und vor allem, sich von Idioten keine Kinder machen zu lassen. Noch mal, das geht nicht gegen dich, aber ich begreife nicht, wie manche Frauen überhaupt nicht darauf achten können, mit wem sie rummachen … Und dann auch noch ohne Verhütung.
    Splash.
    NONO: Mein Vater war der Kriegsgott Ares.
    Vor ihnen schimmert ein heller Streifen.
    APHRODITE: Mit welcher abgefuckten Hure …
    Nono schlitzt einem Feind, der sich von der Decke fallen lässt, von den Lenden bis zur Nase den Bauch auf.
    NONO: Was hast du gesagt?
    APHRODITE: Nichts.
    In fünfzig Metern Entfernung ist eindeutig Tageslicht zu sehen.
    APHRODITE: Warum sind wir nicht einfach da raus, wo wir reingekommen sind?
    NONO: Zu anspruchslos.
    Das ist eine Lüge. Als sie den Schrei gehört hatte, war Nono völlig desorientiert losgerannt. Sie hat sich verlaufen.
    NONO: Nun komm.
    Nono zieht Aphrodite einen steilen Knochenhaufen hinauf. Die Sandalen, die Aphrodite während der ganzen Zeit im Labyrinth nicht verloren hat, rutschen ihr jetzt von den Füßen und verschwinden zwischen Schenkel- und Hüftknochen und Rippen. Nono zieht Aphrodite hoch und durch einen schmalen Spalt nach draußen. Dort steht Aphrodite nun neben Nono, die sie um fünfzehn Zentimeter überragt.
    »Mach mal auf«, sagt Nono und dreht ihr den Rücken zu. Aphrodite hebt Nonos von Schmutz und Blut schweres Haar an und öffnet ihr das Kleid. Es fällt herunter wie eine Schlachterschürze. Unter dem roten Kleid kommt noch mehr Gummi zum Vorschein, ein schwarzer Catsuit mit nur einem Träger. Aphrodite findet ihn eine Spur provokativ.
    NONO: Nun sag mir mal, was du meinst.
    APHRODITE: Dein Tanz hat nicht ganz befreit gewirkt, tut mir leid.
    NONO : Nicht dazu. Zu dieser Persephone.
    APHRODITE: Wir kennen uns flüchtig. Sagen uns höchstens guten Tag und so.
    NONO: Was hältst du davon, dass Hades sie geraubt hat?
    APHRODITE: Das war von seiner Seite kein ungewöhnliches Verhalten.
    NONO: Es war mein Verdienst.
    APHRODITE: …
    NONO: Wusstest du das nicht?
    APHRODITE: …
    NONO: Freust du dich?
    APHRODITE: Wer ist deine Mutter?
    Tränen laufen Nono über das mit Blut und Schmutz beschmierte Gesicht. Ihre künstlichen Wimpern lösen sich zur Hälfte, sie blinzelt. Aphrodite zupft die Wimpern zärtlich ab. »Für die gibt es einen besseren Klebstoff«, murmelt sie. »Ich habe ihn nicht bei mir, aber…«, sie überlegt, was sie sagen soll, »… ich kann ihn dir leihen, wenn wir hier wegkommen.«
    Nono schnieft, ihr läuft Rotz aus der Nase. »Mutter«, sagt sie, »wer hat dich da reingeworfen? An dem werde ich mich rächen.«

    Die Tür zur Disco wird aufgetreten. In der Türöffnung steht Fräulein Nono mit ihrem japanischen Traditionsschwert. »Du bist tot, Bursche«, sagt sie zu Adam.
    Adam lacht auf und winkt träge seine beiden Aufpasser heran, die Nono an den Armen packen und ihr das Schwert entwinden. Nono zappelt und tritt und setzt alle Selbstverteidigungstricks ein, zu denen sie fähig ist, aber manchmal treffen wir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher