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Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Titel: Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)
Autoren: Hans Kneifel
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Auftrag für Hilfsschüler einer Raumfahrtakademie! Haben Sie keine Kadetten mehr?«
    Herablassend sagte Spring-Brauner:
    »Major McLane! Sie sind strafversetzt zum Dienst in der Raumpatrouille! An Ihrer Stelle würde ich keine besonders hohen Ansprüche stellen, was die Einsatzbefehle betrifft.«
    »Die schlimmste Strafe«, erwiderte McLane fast tonlos, »ist ohnehin die Tatsache, daß ich gezwungen worden bin, mit Ihnen zu diskutieren.«
    Er drehte sich um und öffnete die Mappe mit den Zielkoordinaten.
    »Ich darf mich empfehlen, Commander«, sagte Spring-Brauner mit gewohntem Sarkasmus. Er verließ das Vorzimmer, und hinter seinem schmalen Rücken glitt die schalldichte Tür langsam zu.
    »Vier/West 034«, sagte McLane langsam und betrachtete die Sternkarte mit den eingezeichneten Positionen der Meßsonden. Vor einigen Monaten hatten die Pioniere einen erdgleichen Planeten entdeckt und in verschiedenen Abständen um den Planeten Sonden in stabile Orbits gebracht. Diese hochempfindlichen Instrumente registrierten Strahlungsmenge, Magnetfelder und Sonnenintensität. Larsens Planet sollte kolonisiert werden.
    »Wann starten wir?« fragte Mario de Monti und feuerte Breitseiten seines Charmes auf den weiblichen Fähnrich ab.
    »Morgen mittag«, sagte der Commander. »Genau um zwölf Uhr dreißig. Die ORION VIII wird gerade gewartet.«
    »Und bis dahin?«
    »Freizeit«, erwiderte McLane. »Ich brauche einige Stunden Ruhe, um mich von den Daten dieses Auftrages und von der einzigartigen Persönlichkeit Spring-Brauners zu erholen.«
    »Also«, sagte Helga, »genießen wir die Ruhe vor dem dritten Auftrag an Commander McLane und seine tapfere Crew, die ausziehen wird, die Schrecknisse der Raumsonden zu erleben.«
    Die Mannschaft verließ zusammen mit dem GSD-Offizier das Vorzimmer und zerstreute sich, sobald der Lift sie an die Oberfläche des Kontinents gebracht hatte. McLane ging nachdenklich durch den warmen Abend zu seinem Bungalow, den er zusammen mit einem runden Dutzend teurer Robotmodelle bewohnte: er war überzeugter Junggeselle – und er konnte es sich leisten.
    Zwei Stunden später ...
    McLane lag entspannt in einem seiner wuchtigen Sessel, las in einem Taschenbuch und hörte Musik. Neben ihn hing eine Kugel mit gitterartiger Oberfläche von der Decke; die Melodie kam aus einem Satz von Lautsprechern. In die Takte von sounds from a silent star mischte sich das durchdringende Pfeifsignal des Videophons. McLane drosselte die Lautstärke der Sinfonie von Tomas Peter und betätigte einen Schalter. Links vom Stuhl erhellte sich die Scheibe des Gerätes. Hasso Sigbjörnson erschien auf dem Schirm.
    »Cliff!«
    »Hier, Hasso. Was gibt es?«
    »Ich habe gerade mit unserem Funkermädchen Helga gesprochen. Sie sagte, es wäre gut, wenn ich dich anrufen würde«, sagte Hasso und blickte etwas sorgenvoll auf das Stilleben, das Cliff um sich verbreitet hatte. Auf einem niedrigen runden Tisch standen Gläser, Flaschen und Buchkassetten.
    »Ja, richtig. Wir starten morgen mittag zwölf Uhr dreißig.«
    »Hörte ich richtig: Larsens Planet?« fragte der Raumfahrtingenieur, der zur Stammannschaft der ORION gehörte.
    »Völlig«, sagte Cliff McLane. »Und noch schlimmer; wir sollen dort die gespeicherten Daten der Meßsonden abrufen und die Bänder wieder zurückspulen. Ist das nicht fein?«
    Hasso lachte kurz und humorlos.
    »Wir werden, fürchte ich, unsere Geisteskräfte bei dieser Art von Arbeit über Gebühr strapazieren müssen«, sagte er. »Wer zeichnet eigentlich für die Auswahl dieser Einsatzbefehle verantwortlich?«
    »Unser spezieller Freund Spring-Brauner, Hasso«, sagte Cliff.
    »Eines Tages werden wir ihn kriegen«, versprach Hasso. »Und unsere Rache wird fürchterlich sein. Übrigens ... ich komme gerade aus unserem neuen Schiff.«
    »Ja?« fragte McLane interessiert. »Ist der Diskus raumtüchtig?«
    Hasso machte mit Daumen und Zeigefinger seiner rechten Hand eine anerkennende Bewegung.
    »Tadellos. Ich habe zusammen mit der Wartungsmannschaft jedes einzelne Gerät kontrolliert und deren Funktionen nachgemessen. Das Schiff ist besser als die VII; entscheidende kleine Verbesserungen wurden überall vorgenommen. Wir können ohne jede Sorge starten.«
    »Fein, Hasso«, erwiderte Commander McLane. »Wir sehen uns morgen um zwölf Uhr in voller Ausrüstung in der gewohnten Schleusenkammer. Einen schönen Gruß an Ingrid!«
    »Danke. Bis später.«
    Der Schirm erlosch.
    Aus dem Lautsprecher begannen wieder die
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