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Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Titel: Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)
Autoren: Hans Kneifel
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wuchtigen Takte der Sinfonie zu dröhnen. Cliff vertiefte sich wieder in seinen Roman; es war die ausführliche Bearbeitung einer Sendung, die vom Unterhaltungsprogramm des terrestrischen Fernsehens ausgestrahlt worden war. Der Autor hatte die Schwächen der Sendung eliminiert.
     
    *
     
    Zwölf Uhr siebzehn:
    Die Besatzung trug die dunklen Bordoveralls, an deren Seite die Strahlwaffe steckte. Von den dunklen Uniformen hob sich die graue Montur Tamaras ab. In einer Reihe gingen die Besatzungsmitglieder auf die ORION VIII zu die in der Mitte der Basis 104 schwebte. Der zylindrische Start- und Landeschacht besaß einen Durchmesser von eintausend Metern, und die ORION war ein Objekt von nur fünfzig Metern. Der teleskopisch bewegte Landelifts stand auf dem Boden des Schachtes auf.
    Commander Major Cliff Allistair McLane ...
    Offizier für Raumüberwachung Helga Legrelle ...
    Astrogator Atan Shubashi ...
    Ingenieur Hasso Sigbjörnson ...
    Erster Offizier Mario de Monti.
    Dahinter ging Tamara Jagellovsk, die wie immer ein kühles Gesicht zur Schau trug, obwohl ihr auch bei diesem dritten Auftrag nicht besonders wohl war. Sie hatte noch nicht die richtige Einstellung zu diesem Problem getroffen. Ihr Problem hieß McLane.
    Die sechs Personen blieben in der runden Kabine des Lifts. Die gasdichte Tür schloß sich, und eine Warnlampe erlosch. Dann drückte McLane auf den Knopf und leitete, laut Handbuch, »die Startvorbereitungen, für die in vollem Umfang einzig und allein der Kommandant, in Notfällen der Erste Offizier verantwortlich war«, für diesen Flug ein. Geräuschlos hoben die Maschinen der ORION die Kabine an, die teleskopischen Elemente schoben sich ineinander, und die Kabine rastete genau im Zentrum des Unterschiffes ein. Ein Segmentverschluß bedeckte die runde Aussparung in der schimmernden Hülle des Schiffes. Nicht ein winziger Meteorkratzer oder eine Beule, kein Stäubchen oder Ölfleck verunzierten die silberfarbene Fläche.
    Sie verließen nebeneinander als letzte die Liftkabine. McLane sagte leise zum Ersten Offizier:
    »Mario ...«
    »Ja, Cliff?«
    Cliff blickte ihn ernst an.
    »Wir werden uns auf diesem Flug wahrscheinlich unendlich langweilen. Bitte, programmiere einen exakten Hyperraumkurs bis zur Entfernung von zwei Lichtstunden vor Larsens Planet. Hier sind die Koordinaten.«
    Er gab seinem Offizier die Unterlagen.
    »Noch zwölf Minuten«, sagte Cliff.
    »Danke. In Ordnung. Sollten wir nicht einen Abstecher nach zeta Aurigae machen?« fragte Mario anzüglich, grinste und deutete mit einem langen Zeigefinger auf den schlanken Rücken Tamaras, die vier Meter von ihnen entfernt eben den kleinen Lift zum Oberschiff, in die Kommandokanzel, betrat. Die Tür schloß sich.
    »Warum zeta Aurigae?« fragte McLane beunruhigt.
    »Ich sähe gern diesen merkwürdigen Bedeckungsveränderlichen aus der Nähe, das heißt, ich möchte eine Aufnahme machen.«
    »Der GSD legt uns in Ketten!« widersprach McLane. »In den nächsten fünfunddreißig Monaten nur ganz normale, blödsinnige Kadettenflüge, Mario, nichts weiter. Wenn du Abenteuer suchst, dann mustere ab und lies entsprechende Romane.«
    »Danke«, sagte Mario niedergeschlagen, »für den wirklich guten Rat, Cliff.«
    Sie betraten die Kommandokanzel.
    Die folgenden Dinge geschahen mit der Routine, gelernt in einigen Hunderten von Einzeleinsätzen. Der Kurs wurde programmiert, nacheinander ließ Hasso die einzelnen Maschinen anlaufen. Die Instrumente erwachten zu lichterfülltem Leben aus Farben, Kurven und huschenden Anzeigen, Zahlen liefen auf winzigen Monitorschirmen ab.
    Dann zählte die nachschleppende Stimme des zentralen Gerätes, das jeden Start und jede Landung vermerkte und katalogisierte, sowie die Kursdaten einer jeden Schiffsbewegung – soweit zugänglich – speicherte, die Zeit rückwärts.
    »Zehn ... neun ... acht ...«
    Die Geräusche in der Kommandokanzel nahmen zu. Helga spielte auf den Tasten ihres Funktisches eine Melodie aus Signalen, hohen und tiefen elektronischen Kenntönen; das Bordbuch lief mit.
    »... drei ... zwei ... eins ...«
    »Start.«
    Die ORION VIII hob ab, der Strudel erschien in der Bucht, und das Schiff schwebte waagrecht hinauf, durchbrach die Wasseroberfläche und raste durch die Luft. Die Gaskonzentration nahm ständig ab, die Meßwerte eines Sensors an der Außenhülle des Schiffes veränderten ständig die Zahlen einer langen Anzeigenreihe.
    Dann wechselte das Licht.
    Aus dem strahlenden Licht des Mittags wurde
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