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Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Titel: Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)
Autoren: Hans Kneifel
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etwas. Legen Sie sich lieber auf die Schaumstoffliege Ihrer Kabine und lesen Sie Hammersmith. Übrigens: Das ist ein Befehl!«
    Er lächelte sie verbindlich an.
    Tamara zuckte wütend mit den Schultern und verließ die Kommandokanzel. McLane beobachtete ihren Weg anhand der kleinen Signale auf einem Paneel seines Pultes und grinste befriedigt, als er sah, daß sich die Tür ihrer Kabine öffnete und wieder schloß.
    Hasso Sigbjörnson drehte seinen Kopf und blickte an Cliff vorbei. Seine Stimme kam aus einem der Lautsprecher der Sprechanlage.
    »Mario ... sieh einmal hinüber zum Funkpult!« bat er.
    De Monti verließ seinen Platz, gefolgt vom Blick des Kommandanten. Sie bemerkten das Aufleuchten eines Kontaktlichtes.
    »Hier meldet sich etwas. Kanal 18 bei Punkt 106«, sagte Mario nach drei Sekunden.
    McLane erwiderte mit mäßigem Interesse.
    »Schalte die Suchautomatik auf und drehe etwas an Verstärker!«
    »Ich habe einen Identifikationsimpuls. Es ist, grob nachgedacht, ein alter Erzfrachter.«
    Cliff lachte.
    »Sei so höflich und gib unser Erkennungszeichen ab. Und den Kode für ›Gute Reise‹.«
    »In Ordnung.«
    Jedes Schiff besaß einen typischen Impuls, den es stets abstrahlte, wenn es auf dem Radar ein anderes Schiff bemerkte. Auf diese Art und Weise konnten sich sämtliche Schiffsbegegnungen verfolgen lassen. Der Raum war unendlich groß, und diese Begegnungen waren naturgemäß nicht eben sehr häufig.
    McLane schaltete die Bordsprechanlage ein und sagte laut:
    »Kommandant an Besatzung: Legt euch bitte schlafen. In neunzehn Stunden werden Helga und Atan abgelöst; die nächste Schicht.«
    Ein Summton ertönte; ein weiterer Videophonschirm flammte auf.
    »LANCET Eins fertig zum Abschuß«, sagte die Stimme Hasso Sigbjörnsons, und Atan nickte dazu aus dem Monitor.
    »Hinaus mit dem Ding!« rief McLane.
    Im Schiffsoberteil zogen sich die einzelnen Segmente eines Schleusenverschlusses zurück. Helga Legrelle und Atan Shubashi saßen im Raumanzug ohne Helme vor den Kontrollen des kleinen Beibootes, einem Diskus mit sehr stark gewölbten Halbschalen. Atan gab Hasso das Fertig -Zeichen.
    Die magnetische Startanlage riß das Beiboot entlang der Startschienen nach oben und warf es aus dem Oberteil der ORION. Die Magnetklammern lösten sich, und die zwanzig kleinen Kuppeln des Schiffes leuchteten außerhalb der ORION von dem Beobachtungsschirm. Langsam und ohne sichtbare Energieemission bewegte sich die LANCET von dem großen Schiff weg und steuerte unverkennbar die Position des ersten Körpers an. Es war eine Sonde, die magnetische Vorgänge an der Grenze zwischen Lufthülle und All über Larsens Planet feststellte. Die LANCET wurde kleiner und kleiner und entfernte sich vom Schiff.
    Dann, nach einigen Minuten, verlangsamte sie die Fahrt.
    Keine zwanzig Meter neben ihr schwebte scheinbar völlig unbeweglich in der Dunkelheit des Weltraums die erste Meßsonde. Ein Gebilde aus einem breiten, spiegelnden Band, das in verschiedene Abschnitte eingeteilt war. Winzige Sensoren bedeckten jene Bandabschnitte, und der Mittelteil der Sonde trug das winzige Kraftwerk des Stabilisators.
    An einem langen, starren Arm befand sich eine Kugel, die in einer hochreflektierenden Farbe geätzt war.
    Darin rotierten die breiten Spulen der magnetischen Bänder.
    Das erste Ziel ...

 
3
     
    Während Tamara, Hasso und Mario in ihren Kabinen waren und vermutlich schliefen, saß Commander McLane in der Kommandozentrale. Sämtliche Lichter der Kanzel waren abgeschaltet, so daß nur wenige kleine Kontrollampen die Beleuchtung bildeten. Etwas Licht kam von dem Bild des Planeten, der jetzt auf dem runden Schirm direkt vor McLane stand. Cliff hatte die breite Lehne seines Sessels zurückgedreht, hatte die Beine in den dünnen Stiefeln auf einen Teil des Pultes gelegt und döste vor sich hin. Er überlegte seine Lage, die ihm irgendwie merkwürdig vorkam.
    Einige Relais zirpten.
    Seit dem Zeitpunkt, an dem die LANCET abgeschossen worden war, war eine Stunde vergangen. Ein Dreieck auf der Fläche des Bordchronometers hatte die Entfernung von 360 Grad zurückgelegt.
    Ein bösartiges, kleines Summen kam vom Pult des Funkers her.
    McLane rührte sich langsam.
    Wieder ein Summer ...
    Er nahm die Füge vom Pult, setzte sich auf und hörte das dritte Signal. McLane stand auf, ging langsam zum Pult hinüber und drückte einen breiten roten Knopf hinunter.
    Plötzlich sagte eine Stimme dicht neben seinem Ohr aus einem der eingebauten
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