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Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Titel: Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)
Autoren: Hans Kneifel
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unter Umgehung des Dienstweges erfahren, daß das gesamte weibliche Korps durch Worker-Roboter ersetzt wird.«
    De Monti holte mit einigen Schritten auf und fragte giftig:
    »Sie etwa auch, Leutnant?«
    Tamara lächelte ihn schmelzend an. Monti sah, daß das Lächeln so unecht wie nur möglich war.
    »Wieso ich?« fragte Tamara leise. »Wußten Sie nicht, daß ich ein besonders hochentwickeltes Exemplar eines Robots bin?«
    McLane begann zu lachen. Er mußte zugeben, daß Tamara hin und wieder sehr gute Antworten geben konnte.
    »Passen Sie nur auf, Tamara!« warnte de Monti und ignorierte das Gelächter seines Chefs.
    »Worauf?« erkundigte sich Leutnant Jagellovsk.
    »Eines Tages«, sagte Mario de Monti prophezeiend und machte mit seinen Händen die Bewegungen eines Schraubenziehers nach, »werde ich Sie auseinandernehmen und nachsehen, was bei Ihnen immer so unangenehm tickt!«
    Die geräumige Kabine eines Expreßlifts nahm die Mannschaft auf.
    Atan wählte Stockwerk und Korridor und drückte dann den Startknopf. Der Lift begann seine rasende Fahrt abwärts, und es knackte in den Ohren. Die Personen blickten die Leuchtanzeige an und schluckten alle zehn Meter einmal, um den Druck loszuwerden. Einige Minuten später standen sie vor der Tür zu Wamslers Vorzimmer.
    Ein weiblicher Fähnrich stand auf und salutierte.
    »Commander McLane! Ich habe dringende Order vom Marschall für Sie!«
    McLanes Mannschaft baute sich in einer Reihe vor dem Schreibtisch des Fähnrichs auf. Die Mienen der Männer und das sonst reizende Gesicht Helga Legrelles waren mehr als finster; sie ahnten ungefähr, was man ihnen wieder auftischen würde.
    »Werden wir seit neuestem im Vorzimmer Wamslers abgefertigt?« erkundigte sich der Kommandant des Schnellen Raumkreuzers ORION VIII spitz. Die ORION VII war inzwischen Bestandteil eines Überrestes leuchtenden Nebels, der einige Lichtminuten von der irdischen Sonne zwischen dem Sternbild der Jagdhunde hing und die Beobachtung erschwerte.
    »Der Marschall läßt Sie herzlich grüßen«, sagte die Ordonnanz. »Er ist in einer Sitzung des interstellaren Stabes. Wenn Sie mit Ordonnanz-Leutnant Spring-Brauner vorliebnehmen ...«
    McLane hob beide Hände bis in Schulterhöhe und blitzte den Fähnrich wütend an.
    »Halten Sie mir diesen Kerl vom Leib! Sie haben wenigstens den Vorzug, hübsch zu sein. Also geben Sie mir die bittere Pille.«
    Mit einer grandiosen Geste erklärte de Monti entschieden:
    »Für Sie, Mädchen, fliegen wir mitten in den Pferdekopfnebel hinein!«
    »Nein«, sagte der Fähnrich weiter. »Nicht so weit.«
    »Wohin?« fragte McLane und nahm die Papiere entgegen, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    »Nur in den Raumkubus Vier/West 034.«
    »So! Und was sollen wir dort? Wir versuchen gerade, den lange angekündigten Fortbildungskurs zu absolvieren.«
    Der Fähnrich schenkte McLane sein strahlendstes Lächeln.
    »Sie sollen die automatischen Aufzeichnungen der Raumsonden um Larsens Planet ausbauen. Die astrophysikalischen Ergebnisse der Untersuchungsinstrumente werden für den monatlichen Bericht gebraucht.«
    McLane hatte das Bedürfnis, sich setzen zu müssen.
    »Das uns?« fragte er. »Wirklich?«
    »Vergessen Sie nicht, unser Büro hier zu verständigen«, sagte der Fähnrich, der sich an die warnenden Worte seines Vorgesetzten erinnerte, »wenn Sie im Kubus Vier/West 034 angekommen sind.«
    Unangenehme Dinge geschahen stets mit unerwarteter Plötzlichkeit.
    »Ich werde Sie verständigen«, sagte de Monti lachend, »wenn wir wieder zurück sind, Fähnrich. Und zwar persönlich.«
    In genau diesem Augenblick öffnete sich die Tür zu einem der Diensträume, und Spring-Brauner betrat die Szene. Seinem süffisanten Lächeln war unschwer zu entnehmen, daß er zumindest den letzten Satz verstanden hatte.
    »Aber gern, de Monti«, antwortete der Fähnrich. »Ich wünsche Ihnen einen guten Flug.«
    »Ich auch!« sagte Spring-Brauner.
    Langsam drehte sich Commander McLane um.

 
2
     
    Die beiden Männer musterten sich schweigend. Keiner konnte den anderen leiden, aber im Moment war Spring-Brauner am längeren Hebelarm. Endlich antwortete Commander McLane schneidend:
    »Sie haben es gerade nötig, sogenannte geistreiche Bemerkungen zu machen!«
    Spring-Brauner zog affektiert die rechte Braue steil nach oben.
    »Ich verstehe nicht ganz, Commander«, sagte er.
    »Glauben Sie, ich wüßte nicht, wer diese idiotischen Kommandos für mich ausheckt? Raumsonden ausleeren! Das ist ein
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