Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Horden der Schattenzone

Die Horden der Schattenzone

Titel: Die Horden der Schattenzone
Autoren: Horst Hoffmann
Vom Netzwerk:
geatmet hatte.
    Er versuchte sich vorzustellen, was geschähe, würde er zu brüllen beginnen oder husten. Er mußte die ganze Felswand mit allem, was hinter ihr lag, hinwegfegen!
    Für endlos erscheinende, schreckliche Augenblicke war diese Fratze über ihm, suchten die Augen die Felsen ab. Mythor erwartete die Faust, die ihn, Fronja und Robbin zu einem Nichts zermalmte.
    Sie erschien nicht. Statt dessen hob sich die Fratze in schier unvorstellbare Höhe zurück, begleitet von einem Sog, der die schwarzen Schwaden zusammenschlagen und kleinere Felsbrocken wie Staubkörner hüpfen ließ. Blitzschnell warf sich Mythor tiefer in den Spalt zurück, um nicht ebenfalls mitgerissen zu werden.
    Trumm! Trumm! Trumm!
    Die Riesen zogen weiter. Dem Wahnsinn nahe, machte sich Mythor klar, daß auf jedem der Füße, die dort auf die Ebene stampften, ein Bein saß, auf zwei solcher Beine ein Rumpf mit Armen und Händen, mit Schultern und einem Hals, auf dem erst der Kopf ruhte.
    Irgendwann hielt Mythor Fronjas bebenden Leib umschlungen, wurde er sich dessen bewußt, daß er ihr eine Hand auf den Mund preßte, um sie am Schreien zu hindern.
    Die Beben hatten urplötzlich aufgehört. Robbin schraubte sich aus der Ecke, in der er wie ein verschnürtes Bündel gelegen hatte, und wagte sich einige Schritte zur Öffnung hin vor.
    »Sie sind noch da«, flüsterte er, als er zu Mythor und Fronja zurückkehrte. »Ich sehe zwei Füße, aber sie bewegen sich nicht mehr.«
    »Was heißt das, sie bewegen sich nicht mehr?« fragte Mythor ungläubig. »Sie können nicht einfach erstarrt sein.«
    Robbin verzog das Gesicht und spielte an den Bandagen des linken Armes.
    »Ich fürchte«, sagte er endlich, »sie machen hier Rast.«
    »Wer sind sie, Robbin?«
    Wieder wand sich der Pfader und ließ mit der Antwort auf sich warten.
    Er spreizte die Arme vom Körper ab und stieß mürrisch hervor:
    »Ich kenne ein solches Land nicht, das von Riesen bewohnt ist! Ich bin auch nicht schlauer als ihr! Aber wir sind hier und haben sie gesehen! Die Schattenzone ist groß. Kein Pfader kann sie in ihrer ganzen Ausdehnung kennen. Es mag also wohl sein, daß wir in einem Land der Riesen gelandet sind…«
    »Aber?« fragte Mythor.
    »Irgend etwas stimmt hier nicht«, zeterte Robbin. »Kommt mit!«
    Er führte Mythor und Fronja wieder zur Spaltöffnung und deutete auf etwas zwischen den beiden Titanenfüßen, das wie der Stamm eines tausendjährigen Baumes aussah.
    »Wenn ich von dem ausgehe, was wir bisher gesehen haben«, flüsterte er, »dann ist das kein Baum und kein Pfahl.«
    »Sondern?«
    Robbins stets etwas traurig blickende Augen richteten sich in die Ferne. Noch leiser sagte er:
    »Wer immer diese Riesen sind, Mythor, sie sind Geschöpfe der Finsternis. Daß sie sich nicht mehr bewegen, kann nur bedeuten, daß sie auf ihrem Raubzug hier eine Marschpause eingelegt haben. Dann ist das dort vorne zwischen den Füßen der Schaft einer Lanze, eines Morgensterns – jedenfalls einer Waffe, mit der ich nicht unbedingt Bekanntschaft machen möchte.«
    »Wie viele mögen es sein?« fragte Mythor.
    Robbin gab keine Antwort.
    Diesen Riesen konnte es jedoch jeden Augenblick einfallen, sich zu setzen.
    Ständig würden sie nicht wie angewurzelt dort stehenbleiben.
    »Wir müssen hier weg«, knurrte Mythor. Er nahm Fronjas Hand.
    Robbin lachte humorlos.
    »So? Und wie, wenn ich fragen darf? An der Felswand hochklettern?«
    »Zwischen den Riesen durch, solange sie Rast machen.«
    Robbin blickte ihn an wie einen Geist. Mythor nickte bekräftigend.
    Sein Vorhaben kam ihm selbst wie der schiere Wahnsinn vor. Eine Bewegung eines Riesen, die dieser vielleicht nicht einmal als solche wahrnahm – und es war um ihn, Robbin und Fronja geschehen.
    Doch es war der einzige Weg, der ihnen blieb. Hier zu verweilen, bedeutete den sicheren Tod.
    »Also gut«, seufzte der Pfader. »Aber gebt hinterher nicht mir die Schuld…«
    Mythor hob Fronja wieder auf seine Arme, nachdem er Alton in die Scheide zurückgesteckt hatte.
    Was nützte ihm das Schwert gegen solche Giganten.

2.
    Ich bin das Einhorn! Ich bin das Schiff! Wacht auf, Amazonen! Dies ist der elfte Tag unserer Reise, und sie soll nun for tgesetzt werden! Begebt euch an Deck und beginnen wir mit dem zweiten Teil unserer Mission! Befreit mich endlich von allem Ballast, auf daß wir nach Gorgan fliegen und die Männer einfangen können – vom Bettler bis zum Edelmann! Die Zaubermütter erwarten sie!
    Gerrek sah es in Burras
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher