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Die Horden der Schattenzone

Die Horden der Schattenzone

Titel: Die Horden der Schattenzone
Autoren: Horst Hoffmann
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wütender wurden ihre Schreie, desto unbeherrschter ihre Hiebe.
    Luscumas Warnung hallte in Guduns Schädel nach:
    Niemand von euch vermag die Shrouks mit Waffen allein zu bezwingen!
    Mit einemmal wurde ihr klar, warum sich die Kreaturen nur zur Wehr setzten. Gudun stieß Gorma und Tertish an.
    »Burra ist wie von Sinnen«, flüsterte sie. »Sie wird ihre Kräfte vollkommen verbrauchen und doch nichts ausrichten! Wir müssen sie holen!«
    »Wir… müssen ihr beistehen«, kam es von Tertish. »Wir haben sie einfach… im Stich gelassen!«
    Sie sagte das wie eine, die aus einem tiefen Schlaf erwachte. Und nichts kennzeichnete die Verfassung der Amazonen besser als diese Worte.
    »Unsinn!« rief Gorma heftig aus. »Gudun hat recht, Tertish! Vielleicht warten die Shrouks nur darauf, daß Burra erschöpft vor ihnen zusammenbricht, um sie dann zu zerfetzen!«
    Gormas Worte gaben den Ausschlag.
    Die drei Gefährtinnen stürmten vor und rissen Burra mit vereinten Kräften zurück. Es bedurfte einiger Geschicklichkeit, sich dabei nicht selbst ihre Hiebe einzuhandeln, bis sie endlich einzusehen schien, daß sie einen sinnlosen Kampf führte.
    Mit hängenden Schultern ließ sie sich an Bord der Luscuma zurückbringen. Und auch das hatten ihre Amazonen noch nicht erlebt.
    Hinter ihnen hob nun wieder das schaurige Gebrüll, Knurren und Heulen an, mit dem die Shrouks den Rückzug der Amazonen wie einen Sieg feierten.
    Ja, dachte Gudun. Es ist ein Sieg. Ein kampflos errungener, erster Triumph über uns!
    Auf der Luscuma mußte sich Burra als erstes wieder Lexas Vorwürfe anhören, derweil sich die gegnerischen Amazonenlager erneut bildeten und Gerrek zu sich kam.
    »Dir haben wir das zu verdanken!« ereiferte sich die Sittenstrenge. »Denn hättest du nicht die Hermexe öffnen lassen, wären die Dämonen noch eingeschlossen und hätten nicht ihre Kreaturen gegen uns in Marsch setzen können!«
    Burra ging nicht auf sie ein, so sehr sie auch weiterstichelte.
    Die Amazonenführerin sammelte die Gefährtinnen um sich und warf den beiden Aasen prüfende Blicke zu. Lankohr und Heeva saßen nun mit gekreuzten Beinen auf der Bordwand. Gerrek stützte sich schwer auf und hatte die Augen geschlossen. Nur manchmal entströmten kleine Rauchwölkchen seinen Atemöffnungen.
    Burras zur Schau getragene Ruhe bestürzte Gudun mehr, als das jeder Zornesausbruch zu tun vermocht hätte.
    »Warum wehren sie sich nicht?« fragte Burra. Sie blickte ihre Kriegerinnen der Reiht nach an. »Warum sind sie nicht über uns hergefallen?«
    Gudun wollte ihre Vermutung aussprechen, zögerte jedoch, weil sie sich ihrer Sache alles andere als sicher war.
    Luscuma antwortete für sie:
    Ich bin das Einhorn! Ich bin das Schiff!
    »Das wissen wir mittlerweile!« knurrte Burra, ohne sich zur Galionsfigur umzudrehen. »Und wenn du uns wieder etwas zu sagen hast, so überlege dir deine Worte diesmal gründlich! Erzähle uns nicht wieder, daß wir kämpfen sollen, um uns dann, wenn wir’s tun wollen, zu erklären, daß die Shrouks unbesiegbar sind!«
    Sie sind zu bezwingen!
    »Ach so?« Burra lachte rauh.
    Nicht mit euren Waffen allein, Amazonen! Sie sind stark und schier unverwundbar. Sie befolgen nur die Befehle der Dämonen. Dies ist auch der Grund, weshalb sie euch dort unten nicht zerrissen.
    »Weil die Dämonen es ihnen nicht befahlen?« meldete da sogar Lexa Zweifel an der Auskunft der Steuerhexe an.
    Es gibt nur wenige unter ihnen, die etwas aus eigenem, Antrieb tun können. Unter jenen, die mich belagern, vermag ich noch keinen solchen zu erkennen, dem es gegeben ist, eigene Entscheidungen zu fällen.
    » Dich belagern sie also!« rief Burra mit triefendem Spott. »Und wie sollen diese anderen aussehen, die ihnen Befehle geben können?«
    Luscuma beantwortete die Frage nicht.
    Sie griffen dich nicht an, Burra von Anakrom, weil sie von den Dämonen einen anderen Befehl erhielten. Sie sollen das Schiff erobern und uns hier niedermachen. Deshalb werden sie warten, bis alle Shrouks, die noch hierher unterwegs sind, eingetroffen sein werden. Dann aber müßt ihr gewappnet sein, und es gibt etwas, das sie fürchten!
    »Was?« rief Lexa. »Sag es uns!«
    Feuer und Licht! Ich kann euch nicht sagen, wie lange uns noch Zeit bleibt, uns auf den Angriff vorzubereiten. Doch sind wir dann nicht gewappnet, so wird keine von euch am Leben bleiben. Gegen einen einzelnen Shrouk könnte eine listenreiche Kämpferin bestehen, nicht aber gegen. Hunderte. Und sie treten nur in
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