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Die Hoffnung der Hoelle

Die Hoffnung der Hoelle

Titel: Die Hoffnung der Hoelle
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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Brillengläsern braune Augen funkelten. Dann sagte ich: »Man soll nichts unversucht lassen, Doktor.«
    »Das denke ich auch, ich frage mich nur, wo Sie anfangen wollen. Geht es Ihnen um den Staub oder um die beiden noch vorhandenen Skelette?«
    »Um die Originale.«
    »Die liegen bereit.«
    »Haben Sie noch etwas mit Ihnen getan?«, wollte Suko wissen. »Weitere Untersuchungen durchgeführt?«
    »Nein, das habe ich nicht. Wir nahmen uns nur den Staub vor.«
    »Und?«
    »Kein relevantes Ergebnis, meine Herren.«
    Das hörte sich nicht gut an. Deshalb wollte ich wissen, ob er überhaupt etwas herausgefunden hatte.
    »Nichts, auf das ich mich festlegen möchte.«
    »Aber …«
    Er lachte leise. »Sie geben wohl nie auf, wie?«
    »Das Fragen ist mir eben angeboren.«
    »Verstehe ich. Viel kann ich Ihnen nicht helfen. Das Material ist kristallin. Wir werden versuchen, es zu analysieren. Kann sein, dass es uns gelingt. Auch als Wissenschaftler macht man sich seine Gedanken, und ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich bei diesen Geschöpfen um welche handelt, die einem Menschen ähnlich sind. Da gab es kein Blut, keine Haut, keine normalen Knochen und auch kein Muskelgewebe. Das ist schon außergewöhnlich.«
    »Stimmt.«
    »Und welchen Verdacht haben Sie, Mister Sinclair?«
    »Eigentlich keinen so richtig. Ich will alles auf uns zukommen lassen.«
    »Aber Sie wollen sich die beiden noch anschauen?«
    »Ja, das schon.«
    »Aber sehen Sie sich vor. Es wäre nicht gut, wenn auch die beiden zerfallen.«
    »Das wird nicht passieren. Sie können auch gern bei uns bleiben und zuschauen.«
    Dr. Miller nickte. »Das würde ich gern, aber da muss ich leider passen.«
    »Warum?«
    »Ich habe gleich einen Termin, den ich nicht schwänzen kann.«
    »Schade.«
    Er winkte ab. »Sie kennen sich ja aus.« Nach diesen Worten verschwand er aus seinem Büro, und wir mussten in den Nebenraum gehen, wo die beiden Skelette auf den Metalltischen lagen.
    Man konnte auch von hier aus einen Blick in den Raum hineinwerfen. Dazu brauchte man nur ein Rollo in die Höhe zu ziehen. Es verbarg eine Glaswand, die uns den Durchblick erlaubte.
    Da lagen die beiden Skelette auf dem Rücken. Schon beim ersten Hinschauen musste ich an Glendas Worte denken. Waren das tatsächlich zwei Engel? Und ich fragte mich weiter, ob Engel überhaupt Knochen hatten, die ein Skelett bildeten.
    Ich wusste es nicht. Sollte es dennoch der Fall sein, musste es sich dann um besondere Engel handeln, welche, die den Menschen sehr nahe kamen. Engel, die keine feinstofflichen Wesen waren, wie man bei ihnen immer annahm.
    Das konnte sein. Und ich dachte auch daran, dass es sich um Halbengel handeln konnte. Es gab sie. Das wussten wir auch. Da brauchte ich nur an Raniel, den Gerechten, zu denken.
    Suko stieß mich leicht an. »Wenn ich dich so ansehe, habe ich das Gefühl, dass du an eine bestimmte Sache denkst.«
    »Richtig. An Engel.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Zum Schluss ist mir sogar Raniel in den Sinn gekommen.«
    Suko lachte. »An ihn habe ich auch schon gedacht. Ich bin davon überzeugt, dass er ein Skelett hat.«
    »Aber er ist kein Engel«, gab ich zu bedenken, »sondern einer, der halb Mensch ist und eben halb Engel. Ob das bei diesen Gestalten auch der Fall ist, weiß ich nicht.«
    Egal, was wir auch sagten und drum herum redeten. Wir würden es eventuell nie herausfinden, obwohl wir jetzt nahe der beiden Knochengerüste standen, die auf den Metalltischen lagen.
    Die Tische standen dicht beisammen. Beide Gestalten waren mit einem Blick zu erfassen. Wir schauten in die starren Knochengesichter, die sich glichen und wie Masken wirkten. Ja, so sahen sie schon aus, doch bei denen konnte man das Gefühl haben, dass sie gar nicht tot waren und nur schliefen.
    Auch Suko testete jetzt. Er fuhr mit der Hand über die Rippen der einen Gestalt und gab dabei auch seinen Kommentar ab. »Glatt sind die Knochen nicht. Sie kommen mir eher ein wenig rau oder körnig vor. War meinst du, John?«
    Auch ich hatte die Knochen angefasst und nickte Suko zu. »Ich empfinde das Gleiche.«
    »Und weiter?«
    »Nichts. Das ist alles.«
    Ja, das war auch alles. Wir standen da, schauten uns die Skelette an und auch die irgendwie markanten Totenschädel. Ich wusste selbst nicht, wie ich auf diesen Vergleich gekommen war, aber er war mit einem Mal vorhanden.
    Wer steckte dahinter? Wer hatte sie zu dem gemacht, was sie jetzt waren? Ich kannte die Antwort nicht, wusste aber, dass wir von einer
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