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Die hölzerne Hedwig

Die hölzerne Hedwig

Titel: Die hölzerne Hedwig
Autoren: zu KLAMPEN
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auf den materiellen Wert. Als sie fündig geworden waren, nahm jeder der drei eine Münze für sich.
     Sie listeten alles auf und wogen es sogar. Jemand ließ sich hinreißen und nahm eine Schätzung des Werts vor. Münzen, Gold,
     Schmuck, Samtbeutel mit Diamanten, kleinformatige Barockmalerei. 15 Millionen Euro. Danach erneuerten sie die Koffer und Kisten,
     die verrottet waren und zeigten den Bewohnern, wie der Schatz aussieht, von dem sie bisher nur gehört hatten.
    »Was? Sie haben das herumgezeigt!? Und jeder weiß seitdem, wo die Klunkern liegen?«
    Seit sechs Jahren kannte jeder im Dorf den Platz, wo der Schatz lag. Auch Kassian und seine WG kannten ihn, für die Stadtflüchtlinge
     war das der Ritterschlag gewesen. Selbst Ev war eingeweiht, aber Evs Gedächtnis war schlecht. Man wusste nicht, wie viel sie
     wusste. Nur zwei Personen kannten den Ort nicht: Irena und Bordon.
    »Sie hat gesagt: Karl oder der Schatz. Sie hat mir klargemacht, |291| wie gefährdet der Junge ist. Und dass man ihn jagen werde, Sie beide hier.«
    »Sie haben es für möglich gehalten, dass er Bordon umgebracht hat?«
    »Ja, das habe ich. Jeder ist fähig zu töten. Ich war in der Hütte, ich habe dort nichts gesehen, was Karl als Täter ausschließt.
     Und weil ich mich schuldig fühlte, musste sie gar nicht so viel tun, um zu bekommen, was sie wollte. Karl gegen den Schatz.«
    Kassian war nicht zur Eiche mitgegangen, »das wollte ich mir nicht antun. Ehrlich gesagt, sah ich mich nach der Achterbahn
     außerstande für solche Aktionen.«
    Der neue Tag hatte die Dinge geklärt. Der Schatz war fort, Irena war fort, Macciato war fort und sein Jaguar auch. Fort war
     auch die Ungewissheit über den Täter. Der Vater von Baby Bordon hatte getötet. Kassian, der im Dorf so gerne als Dorfbewohner
     respektiert werden wollte, hatte den sinnstiftenden Schatz an eine Erpresserin und ihren Zuhälter gegeben. Weil er seinen
     Sohn für einen Mörder hielt. Aber Kassian hatte sich geirrt.
    Ein Wagen raste heran, auf dem schmalen Waldweg, auf dem kein Auto fahren durfte. Brügge sprang heraus und eilte zur Stelle,
     an der der Spaten steckte. Sie sahen zu, wie er auf die Knie fiel. Er gab kein Geräusch von sich. Kassian verkrümelte sich,
     die beiden Männer würden sich wiedersehen. Kommissar Küchenmeister hätte einen Finger dafür gegeben, Zeuge der ersten Begegnung
     der beiden sein zu dürfen.
    Brügge verharrte einige Minuten, bevor er sich aufrappelte. Die Erde klopfte er nicht von der Hose. Es sah aus, als würde
     er die Ermittler jetzt erst wahrnehmen. Zu dritt machten |292| sie sich auf den Rückweg. Den Wagen ließ Brügge stehen, ihm war nicht nach Fahren. Unterwegs redete er von Frau Landmann,
     die so große Hoffnungen auf ihn gesetzt hatte. Nicht weil er zeitweise ihr Liebhaber gewesen war, sondern weil er sie aus
     dem Dorf in die Stadt bringen sollte. An dem Tag, an dem sie begriffen hatte, dass er von der Stadt in ihr Dorf ziehen werde,
     war die Beziehung beendet gewesen.
    Sie erreichten den Weg, der parallel zur Landstraße verlief. Ein Feuerwehrwagen brauste an ihnen vorbei, dahinter in Sichtweite
     ein zweiter. »Wahrscheinlich führen sie in Hammerloh Krieg gegeneinander«, murmelte Brügge.
    »Oder sie fackeln den Gasthof ab«, sagte Küchenmeister.
    Ein Streifenwagen mit Blaulicht tauchte auf. Der Kommissar ignorierte die Warnungen seiner Kollegin und blieb dicht an der
     Straße stehen. Der Fahrer stieg in die Eisen.
    »Sie haben mich fahren lassen!«, rief Marvin stolz. Da er am Steuer saß, enthielt diese Information keine Neuigkeit. Aber
     seine folgenden Worte:
    »15 Kilometer nördlich ist ein Pkw in eine Schafherde gerast, in den Teil der Herde, der sich heute Nacht selbstständig gemacht
     hat. Dickes Auto, ein Jaguar. Der Beamte vor Ort hat durchgesagt: zwei Tote, Mann und Frau, und ein Dutzend verendeter Tiere.
     Muss schnell weiter, ohne mich kommen die nicht klar.«
     
    E n d e

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