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Die Hexenjagd

Die Hexenjagd

Titel: Die Hexenjagd
Autoren: Lisa J. Smith
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eingebildet? Cassie wollte nicht daran denken. Sie umschlang Adams freie Hand mit ihren Fingern.
    »Hast du dich im Feuer von Cape Cod so arg verletzt?«, fragte Adam besorgt, als er ihren Verband spürte. Er zog Cassies Ärmel hoch, um den Verband an ihrer linken Hand mit einem raschen Blick zu begutachten. »Ich hätte nicht gedacht, dass die Verbrennungen so schlimm ausgefallen waren. Heilen sie nicht?«
    Cassie erwiderte nichts. Sie wusste nicht, wie sie ihm die neuen Blessuren erklären sollte. Adam fasste ihr Schweigen als Bestätigung seiner falschen Vermutung auf.
    »Wir müssen Scarlett finden«, fuhr er fort. »Sie muss dafür bezahlen. Dafür und für alles andere, was sie getan hat.« Cassie wusste immer noch nicht, was sie sagen sollte. Die Situation war schließlich so viel komplizierter.
    »Wie kannst du so ruhig dasitzen?« Er wandte erneut kurz den Blick von der Straße ab und sah Cassie an. »Sie hat dich ernsthaft verletzt und…«
    »Diese Brandwunden habe ich nicht von Scarlett«, unterbrach Cassie ihn abrupter, als sie vorgehabt hatte. »Sie sind von gestern Abend.«
    Adam ging vom Gas, bis sein alter Mustang fast stand. » Gestern Abend? Was ist gestern Abend passiert?«
    Ein überfüllter Schulbus überholte sie und ein genervtes Hupen ertönte von einem Wagen hinter ihnen. »Ich will keine Geheimnisse vor dir haben«, murmelte Cassie. »Aber was ich dir jetzt erzähle, muss unter uns bleiben.«
    Adam fuhr an den Straßenrand und schaltete den Motor ab. Er spürte, dass Cassies bevorstehende Eröffnung seine volle Aufmerksamkeit erfordern würde. »Ich denke, das versteht sich von selbst, aber du kannst mir in jedem Fall vertrauen.«
    Aus dem Sprinkles Donut Shop gegenüber roch es nach frisch gebackenen Donuts und Zuckerglasur.
    »Meine Mutter hat mir gestern Abend etwas gegeben, das sie seit Langem im Haus meiner Großmutter versteckt gehalten hatte«, begann Cassie, dann hielt sie inne. Sie wusste, dass sie Adam alles sagen konnte, aber es fiel ihr trotzdem schwer, die Worte herauszubringen.
    »Erzähl mir jetzt nicht, dass es noch mehr Meisterwerkzeuge gibt, von denen wir nichts wussten. Das wäre unglaublich.« Adams Stimme klang so hoffnungsvoll, dass es Cassie beinah das Herz brach.
    »Nein. Aber es ist etwas, das Black John gehört hat.«
    Adams Haltung straffte sich, als er Black Johns Namen hörte, und er saß stocksteif da.
    »Ich habe sein Buch der Schatten«, berichtete Cassie weiter und beobachtete seine Reaktion.
    Adams sorgenvolle Miene hellte sich auf. »Ist das dein Ernst?«, rief er erregt. »Ist dir klar, wie viel wir aus diesem Buch lernen können?«
    »Das ist noch nicht alles«, fuhr Cassie fort, bevor Adam sich vor Begeisterung überschlug. »Als ich es aufgeschlagen habe, schien das Buch sich gegen mich zu wenden, es schien in meinen Händen lebendig zu werden. Genau wie die Meisterwerkzeuge bei meinem Kampf mit Scarlett.«
    Adam nickte. Er erinnerte sich an Cassies Erzählung, wie die Werkzeuge Scarletts schwarzer Magie gehorcht hatten. Sie hatten Cassies Haut versengt, kurz bevor sie sich von ihr gelöst hatten und Scarlett in den Schoß geflogen waren. »Das erklärt die Brandwunden an deinen Händen«, stellte er fest. »Aber worin besteht die Verbindung zwischen den beiden?«
    »Ich denke, das Buch ist mit einem Zauber belegt worden«, antwortete Cassie. »Mit irgendeinem Zauber, der verhindern soll, dass es die falschen Leute in die Hände bekommen. Allerdings hätte ich es ohnehin nicht lesen können. Es scheint in einer alten Sprache geschrieben zu sein, die ich nicht kenne. Die Schriftzeichen sehen nicht einmal wie Worte aus.«
    »Diana soll in ihrem Buch der Schatten nach Hinweisen suchen.« Adam begann sofort, Strategien zu entwickeln. »Es muss eine Möglichkeit geben, den Zauber des Buches zu brechen. Und wir können alle versuchen, diese Sprache zu erforschen. Vielleicht ist es Sumerisch. Oder Keilschrift. Black Johns Vorfahren könnten so weit zurückreichen.«
    »Adam«, unterbrach Cassie ihn. »Hast du mir nicht gerade versprochen, dass diese Sache unter uns bleibt?«
    Adam zog ein langes Gesicht. Er wandte kurz den Blick ab. »Aber das war, bevor ich wusste, worum es sich handelt.«
    »Tut mir leid«, sagte Cassie. »Aber ich muss erst selbst besser verstehen, was das alles zu bedeuten hat, bevor wir den Rest des Zirkels einweihen. Hier geht es um mich und meinen Vater.«
    »Das ist eine ziemlich große Sache.« Adam klang verärgert. »Wir können
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