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Die Hexe

Die Hexe

Titel: Die Hexe
Autoren: Vadim Panov
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mir!«
    Der krummbeinige ErstStevKomRotKavStrRegEnkawede flitzte zu den Magiern.
    »Zu Befehl!«
    »Sämtliche Ausgänge absperren! Beordern Sie noch einen weiteren Zug in den Turm!«
    »Es sind aber schon zweihundert Mann drin, Genosse Befehlshaber. In jedem Winkel steht ein Posten!«
    »Bist du taub? Einen weiteren Zug in den Turm, du Schwachkopf!«, explodierte de Lieu. »Durchkämmt jeden Seitengang und alle Räume nach Unbefugten! Aber ein bisschen plötzlich!!«
    Der NKWDler salutierte panisch und rannte zum Turm.
    »Sämtliche Magier in Kampfbereitschaft! Kontrolliert jeden, der aus dem Turm herauskommt!«
    »Wie ist er überhaupt hineingekommen?«, fragte Susanna. »Wir haben doch das ganze Gelände überwacht.«
    »Sie«, berichtigte Santiago. »Mir wurde soeben mitgeteilt, dass es sich um eine Humo-Frau handelt. Sie hat ihren Zauber erst im allerletzten Moment eingesetzt und ist durchgeschlüpft. Unser Beobachter an der Stelle hat zu langsam reagiert.«
    »Mal sehen, wie die verdammte Hexe aus dem Turm wieder herauskommen will«, knurrte de Lieu. »Beim Barte des Schlafenden, das wird nicht leicht für sie.«
    Santiago rückte zähneknirschend seine Krawatte zurecht.
    »Wirklich bedauerlich, dass wir selbst nicht in den Turm hineinkommen …«
    Die Situation im Inneren des Turms erwies sich als äußerst prekär. Überall brannten elektrische Lampen und die schmalen Korridore waren mit Eisengittern abgesperrt, an denen jeweils zwei bewaffnete NKWDler Wache hielten. Die immer noch unsichtbare Kara blieb für einen Augenblick stehen, um wieder zu Atem zu kommen. Aus den oberen Stockwerken drangen dumpfe, gleichmäßige Schläge herab: Die Kommunisten zerstörten die alten Gemäuer des Turms.
    »Alarm! Alarm!!«
    Jetzt ging es los!
    Vom Haupteingang her ertönte vielbeiniges Stiefelgetrappel. Die Magier der Verborgenen Stadt hatten offenbar vor, sie mit schierer Masse zu erdrücken, indem sie sämtliche Truppen des Moskauer NKWD-Bezirks in den Turm trieben. Das konnten sie ruhig versuchen. Denen würde sie es schon zeigen! Kara riss sich das lästige Tuch vom Kopf, schüttelte ihre üppige blonde Mähne frei und murmelte einen Zauberspruch zur Aktivierung ihres Kriegsartefakts. Der Ring an ihrer rechten Hand begann unheilvoll zu funkeln.
    »Sie ist von dort drüben reingekommen! Stürmt den Korridor!«
    Kara wandte sich um, streckte den rechten Arm aus, ballte die Hand zur Faust und kniff die Augen zusammen: Aus dem Ring schlug ein gewaltiger Feuerstrahl.
    »Feuer! Es brennt!!«
    Die Kommunisten flohen in Panik vor der Feuersbrunst. Die im Ring verborgene Drachenbrise wirkte so ähnlich wie ein Flammenwerfer. Die Intensität der Flammen wurde durch das Ballen der Faust gesteuert, die Dauer des Feuerangriffs hing von den Energiereserven des Zauberers ab. Kara hätte, wenn sie denn gewollt hätte, den gesamten Turm bis auf die Grundmauern abfackeln können.
     
    »Wie sieht’s aus, Mimitschenko«, erkundigte sich de Lieu.
    »Dort … ähm …« Der konsternierte ErstStevKomRotKavStrRegEnkawede ruderte hilflos mit den Armen. »Ich weiß nicht. Die Genossen melden, dass es drinnen brennt! Es gibt Verwundete!«
    »Wie breitet sich der Brand aus und wo ist er ausgebrochen? «
    »Am Nebeneingang.« Der krummbeinige NKWDler hatte sich endlich wieder gefasst. »Der Brand ist am Nebeneingang ausgebrochen, Genosse Befehlshaber, und frisst sich jetzt durch die Korridore. Wir haben einen Feuerwehrtrupp hinbeordert.«
    »Was ist denn im Turm passiert?«
    »Ich weiß es nicht. Die Wachen in den unteren Korridoren mussten ihre Posten verlassen. Dort schmelzen sogar die Absperrgitter!«
    »Sind alle Wachposten abgezogen?«
    »Alle«, bestätigte Mimitschenko und fügte hinzu: »Alle, die es rechtzeitig geschafft haben.«
    »Und die anderen?«, fragte Susanna.
    »Die anderen hat sie verbrannt«, sagte Santiago trocken und breitete geschäftig einen Plan auf der Motorhaube seines Sportcoupés aus. »Das bedeutet, dass sich das Schwarze Buch irgendwo in den unteren Stockwerken befindet. Frederic, wer bewacht die unterirdischen Zugänge?«
    »Bogdan le Sta und sechs Usurpatoren«, antwortete de Lieu. »Dazu zwei von Ihren Leuten und zwei Feen des Grünen Hofs.«
    »Die könnten Verstärkung brauchen. Schicken Sie Franz hin.«
    »Denken Sie, dass sie versuchen wird, durch unterirdische Gänge zu fliehen?«
    »Höchstwahrscheinlich. Hier oben können wir sie ja selbst in Empfang nehmen.«
     
    Kara sprang über die geschmolzenen
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