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Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz

Titel: Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz
Autoren: James Maxey
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konnten?
    »Wir sind nicht in der Stimmung für Kompromisse«, sagte
Pet. »Dennoch werde ich Euch erlauben, Euren Vorschlag vorzutragen.«
    »Ich schlage vor«, sagte Shandrazel, »dass ein Mensch und ein Drache gemeinschaftlich herrschen, ohne dass einer von ihnen mehr Macht hat als der andere. Das Zeitalter der Könige ist vorüber. Wenn wir weiterleben wollen, brauchen wir eine neue Regierungsform; eine Regierung, in der Gesetze auf Vernunft basieren statt auf den Launen eines einzelnen Königs. Eine Regierung, in der Entscheidungen aufgrund von Tatsachen und Gerechtigkeit gefällt werden statt wegen Tradition und Vorurteilen. Ich habe viele Ideen, aber dies ist nicht der richtige Ort, sie zu besprechen. Ich lade Euch zu mir in die Burg ein, damit wir friedlich über diesen Vorschlag reden können. Was sagt Ihr dazu?«
    »Niemals!«, rief jemand. Pet erkannte die Stimme.
    »Kamon«, sagte er. »Tritt vor.«
    Der alte Mann löste sich aus der Menge und marschierte so kühn zu ihm, wie seine gebrechlichen Gliedmaßen es zuließen. Pet half ihm auf den Wagen.
    »Jeder kennt mich«, sagte Pet. »Aber Ihr kennt möglicherweise Kamon nicht. Er war einer der Männer, die mich auf der Plattform befreit haben. Ich schulde diesem Mann mein Leben. Aber wir sind in vielerlei Hinsicht unterschiedlicher Meinung, wie ich feststelle.«
    »Ihr wagt es, mit diesem Drachen zu sprechen?«, fragte Kamon, und sein kleiner Körper brachte eine überraschend kräftige Stimme hervor.
    Die Männer riefen zustimmend und hoben ihre Waffen. Sogar Ragnar und seine Anhänger, seit langem Feinde von
Kamon, schienen willens zu sein, dem alten Propheten in die Schlacht zu folgen.
    Sie waren zum Kampf bereit. Pet konnte es in ihren Augen sehen. Wenn er den Befehl gab, würden sie wie ein Mann zum Sturm auf die Burg ansetzen.
    Als er schweigend dastand und über seine Möglichkeiten nachdachte, senkte die Menge die Waffen und wurde ruhig, wartete darauf, dass er sprach. Schließlich holte er tief Luft. Es gab nur eines zu sagen.
    »Freunde, früher an diesem Tag habe ich das Gleiche gesagt wie Kamon. Ich wollte genauso dringend Drachenblut auf meinem Schwert sehen wie ihr. Aber dieser Tag ist lang gewesen. Vielleicht liegt es daran, dass ich schwach bin. Oder dass ich genug vom Töten habe. Ich will Gerechtigkeit, aber ich möchte auch Frieden, und ich bin bereit, mit jedem zu sprechen, ob Mensch oder Drache, um ihn zu erlangen. « Pet nahm das Schwert, das an seinem Gürtel hing, und reichte es Kamon. »Wenn es Blut ist, was du willst, werde ich mich dir nicht entgegenstellen.« Dann wandte er sich an die Menge. »Niemand hat mich zu eurem Anführer gemacht als ihr selbst, und niemand kann euch aufhalten, wenn ihr Kamon in diese Burg folgen und alle lebenden Wesen töten wollt, die ihr darin findet. Wenn ich euer Anführer bleiben soll, legt die Waffen nieder und wartet, während ich mit Shandrazel spreche. Bei Morgendämmerung haben wir vielleicht unseren Sieg, ohne dass noch weiteres Blut vergossen wurde.«
    »Das könnt Ihr nicht ernst meinen«, sagte Kamon.
    »Doch, ich kann«, erwiderte Pet. Dann richtete er sich an die Menge. »Und jetzt wählt. Kamon oder Bitterholz.
Rache oder Gerechtigkeit. Welchem Weg werdet ihr folgen? «
    Pet sah Kamon an, der ihn finster anstarrte, als würde er kurz davorstehen, ihn mit dem Schwert zu durchbohren, das ihm gerade gereicht worden war. Und doch hielt etwas seine Hand zurück.
    »Bitterholz«, murmelte jemand in der Menge.
    »Bitterholz«, sagte ein anderer.
    »Bitterholz!«, rief die Menge wie aus einem Mund, als die letzte Glut der Sonne verschwand.

Epilog
Zuhause
    M örder knurrte und weckte Zeeky aus ihrem Schlaf. Ferkelchen quiekte, als der Ochsenhund heftig zu bellen begann. Sie rieb sich die Augen und musterte die Dunkelheit, aber sie sah niemanden. In der Luft hing der Geruch der letzten Glut des Feuers, das sie zuvor an diesem Abend errichtet hatte.
    Mörder fuhr fort, die dunklen Löcher anzubellen, die sich zwischen den Bäumen um sie herum befanden.
    »Wird dieses Ding da mich fressen?«, fragte ein Mann.
    Zeeky erkannte die Stimme.
    »Alles in Ordnung«, sagte sie, und Mörder hörte auf zu bellen.
    »Komm her, He Du«, rief sie.
    Der alte Mann tauchte aus der Dunkelheit auf, als der Mond hinter den Wolken hervorkam. Er ging steif und etwas zur Seite geneigt. Sein linker Arm hing schlaff herab, schwankte, als er sich bewegte. Verbände waren um seine Brust gebunden.
    Obwohl er furchtbar
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