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Die Herrin von Rosecliffe

Die Herrin von Rosecliffe

Titel: Die Herrin von Rosecliffe
Autoren: Rexanne Becnel
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gemeint war. Er räusperte sich kräftig und richtete seine Worte in erster Linie an Rhys. » Jasper herrscht über Bailwynn, weiter im Süden. Jeder ehrliche Mensch in dieser Gegend wird bezeugen, dass er ein gerechter Lehnsherr ist. Seine Frau ist Waliserin, seine Kinder haben genauso viel walisisches wie englisches Blut in den Adern. Das Gleiche trifft auf mich zu. Ich habe immer versucht ein guter Lehnsherr zu sein, und meine walisische Frau hat mich dabei tatkräftig unterstützt.« Rand tauschte wieder einen Blick mit Josselyn. »Doch die Zeiten ändern sich ... In England sitzt ein neuer König auf dem Thron, und auf mich wartet dort ein neuer Stammsitz. Aislin«, erklärte er, als Isolde ihn fragend ansah. »Mein älterer Bruder John, dem Aislin gehörte, ist vor wenigen Wochen gestorben, ohne Kinder zu hinterlassen. Damit bin ich sein Erbe.«
    »Ihr wollt nach Aislin umziehen?«, rief Isolde bestürzt. Sie war nie dort gewesen, hatte aber von ihrem Vater viel über das Zuhause seiner Kindheit gehört. »Ich will nicht in England leben!«
    Rand legte eine Hand auf ihre Wange. »Dann leb hier - mit deinem Mann. «
    Isolde starrte ihn an. Konnte es sein, dass er wirklich meinte, was sie aus seinen Worten herauszuhören glaubte? Er zuckte mit den Schultern und lächelte. Ihr Herz klopfte zum Zerspringen, als sie sich Rhys zuwandte.
    Er hatte natürlich dieselben Worte wie sie gehört, konnte aber nicht glauben, dass das auch wahr sein könnte.
    Randulf Fitz Hugh fuhr fort: »Ich bin jetzt Graf von Aislin, und Gavin wird diesen Titel und den Besitz eines Tages erben. Meine geliebte Frau hat mich gebeten, unsere walisischen Besitztümer an unsere erstgeborene Tochter zu übergeben.« Ein Donnergrollen schien die Bedeutung seiner Worte unterstreichen zu wollen.
    Rhys wischte sich Regen aus den Augen. Das Feuer hatte Verwüstungen im Turm angerichtet doch alles konnte repariert werden, und die übrige Burg war zum Glück unversehrt geblieben. Rosecliffe Castle hatte eine ideale Lage auf den Felsklippen und, konnte es dank der massiven Mauern und des breiten Wehrgrabens mit jeder anderen Festung in England, Schottland und Wales aufnehmen. Sein Vater hätte niemals so etwas erbauen können, gestand Rhys sich zum ersten Mal ein. Seit nunmehr zwanzig Jahren konnten alle Menschen guten Willens - egal ob Engländer oder Waliser - im Schutz der Burg ein friedliches Leben führen. Das war Randulf Fitz Hughs Verdienst. Und Jasper Fitz Hugh hatte ihm dabei geholfen.
    Sein Leben lang hatte Rhys nur zwei große Ziele verfolgt: er wollte Rosecliffe Castle erobern und sich an den Fitz Hughs rächen. Zum ersten Mal in seinem Leben kreisten seine Gedanken jetzt nicht um den Besitz einer Burg, sondern um die Frau' die ihm zu Bewusstsein gebracht hatte, dass auch er ein Herz wie andere Menschen besaß und dass jemand auch ihn lieben könnte.
    Seine schöne und tapfere Isolde ... Ihr Kleid war mit unzähligen Brandlöchern übersät ihre wirren Haare klebten am Kopf, ihr Gesicht war nass vom Regen. Trotzdem glaubte er nie ein lieblicheres Geschöpf gesehen zu haben. Noch viel wichtiger als ihr Äußeres war für ihn jedoch ihre reine Seele und ihr weiches Herz.
    Auch das war das Werk von Randulf Fitz Hugh und von Josselyn. Sie hatten ihrer Tochter Geborgenheit und Liebe geschenkt und sie dadurch zu einer Frau heranwachsen lassen, die diese Liebe an andere, weitergeben konnte. Ihre Eltern hatten sie zu der Frau gemacht, die er lieben konnte ...
    Er wölbte seine zittrigen Finger um ihr Gesicht, und sie sah ihn vertrauensvoll an und legte ihre kleine Hand auf sein Handgelenk.
    »Willst du mich heiraten?« Die Worte brachen ungewollt aus ihm heraus, aber er bereute sie nicht. Im Gegenteil - eine schwere Last schien plötzlich von ihm abgefallen zu sein. »Bist du bereit, meine Frau zu werden?«
    Sie schaute ihm tief in die Augen. »Ja.« Dann warf sie sich so stürmisch in seine Arme, dass er fast das Gleichgewicht verlor. Rhys' Herz schwoll vor Freude und Stolz an, bis er glaubte, es würde seine Brust sprengen. Sie war klein und zart, aber auch stark. Sie war sanft, konnte aber auch wild sein. Und obwohl sie eine Dame war, verwandelte sie sich im Bett in eine leidenschaftliche Person, die keine Wünsche eines Mannes offen ließ.
    »Du willst mich wirklich heiraten?«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Sie nickte stumm, und erst jetzt fiel ihm auf, dass jemand Beifall klatschte. Die Arme eng um seine zukünftige Frau geschlungen, schaute Rhys
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