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Die Herren von Everon

Die Herren von Everon

Titel: Die Herren von Everon
Autoren: Gordon R. Dickson
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Natur. Es liegt daran, wie wir sind. Sehen Sie.“
    Jef wies mit seiner freien Hand auf das Jimi, das sich jetzt Yvis Suchi an die Seite schmiegte. Sein Kopf lag auf dem Ellenbogen der Frau, als wolle das Jimi die Wärme seines eigenen kleinen Körpers in den erstarrten Körper der Menschenfrau senden.
    „Einige von ihnen lieben sogar“, sagte Jef. „Das Problem ist, daß Liebe nicht genügt. Ihnen nicht, und was das betrifft, auch uns nicht.“
    „Ich spreche über die verdammten Maolots!“ fuhr Armage auf.
    „Maolots!“ Zorn wallte in Jef hoch. „Was ist los mit euch allen hier? Versteht ihr nicht, daß ihr es hier nicht mit den Maolots zu tun habt, sondern mit Everon? Mit dem ganzen Leben auf diesem Planeten, von den Maolots angefangen bis hinunter zu den Viren im Dreck!“
    Armage starrte ihn an, ebenso Beau und die unter den anderen, die klar genug bei Bewußtsein waren, um seine Worte zu verstehen.
    „Seht ihr nicht, was euch direkt vor der Nase liegt? Seht euch das Jimi an!“ forderte Jef. „Es liebt Yvis Suchi, und trotzdem hat es sie hierhergebracht. Es hatte keine andere Wahl. Könnt ihr es nicht verstehen? Alles auf Everon ist Teil eines einzigen Geschöpfes – die gesamte Ökologie bildet ein einziges Geschöpf. Die Maolots sind nur das oberste Glied der Kette – der Kopfteil. Sie können uns hören und uns antworten. Aber das ganze Geschöpf will wissen, ob es in Sicherheit mit uns leben kann, oder ob es, um sich selbst zu schützen, gezwungen ist, uns zu töten. Jedes Insekt, jede Amöbe ist an dieser Entscheidung beteiligt. Jedes dieser Wesen ist einer der wirklichen Herren von Everon!“
    Sie starrten ihn an. Jef erkannte, daß sie noch nicht erfaßt hatten, was er ihnen sagte. Nur Jarji und Will zeigten ihr Verständnis – Jarji mit einem Druck ihrer Hand, der ihm deutlich ihre Zustimmung zu seinen Worten signalisierte, und Will mit einem Nicken.
    „Ja“, flüsterte Will vor sich hin. „Ja.“
    „Jeder, der hier lebt – der wirklich hier lebt …“ ergriff Jarji unerwartet das Wort, „weiß wie alles miteinander verwoben ist. Jeder, der in den Wäldern lebt, hat schon mehr als einmal gesehen, wie ein Beuteltier einem Galuscha oder einem Maolot ins Maul spaziert. Und auch wenn ihr das nicht gesehen habt, könnt ihr spüren, wie es ist. Die Tiere sind verbunden mit den Pflanzen und beide mit der Luft und der Erde. Alles zusammen ist ein Geschöpf. Jef hat recht!“
    Beaus Gesicht war dunkel und verzerrt. Mit seiner eigenen neuen Empfänglichkeit spürte Jef den Kampf, den der große Mann mit sich selbst ausfocht. Aber Beau sagte nichts.
    „Also was nun?“ fragte Armage. „Sagen Sie ihnen, was sie hören wollen, damit wir von hier verschwinden können. Wir können uns später entscheiden, was wir ihretwegen unternehmen wollen. Sagen Sie ihnen, sie können mit uns leben. Sagen Sie ihnen, wir werden Vorkehrungen treffen, daß wir mit ihnen leben können. Sagen Sie ihnen alles, was uns im Augenblick weiterhilft!“
    „So einfach ist es nicht …“ begann Jef.
    „Zum Teufel, warum nicht?“ brüllte Armage. „Woher sollen sie wissen, ob es die Wahrheit ist oder nicht?“
    Der Zorn, den Jef kurz vorher empfunden hatte, flammte auf und ließ ihn nun völlig die Geduld verlieren. Er war kurz davor zu explodieren.
    „Sie warten nicht auf Worte“, erklärte er, „verstehen Sie das nicht? Es ist etwas, das sie in uns fühlen werden, wenn wir es haben – und wenn wir es ihnen nicht zeigen können, dann sind wir verloren. Sie können, wenn sie es wollen, innerhalb der nächsten zehn Stunden die Wolken mit Sporen laden und einen Hurrikan gegen uns schicken. Sie können das Klima ändern und uns erfrieren lassen oder die Ernten auf unsern Feldern vernichten. Bis jetzt haben sie nie eine ernstliche Anstrengung gegen uns unternommen. Aber wenn sie sich dazu entscheiden, ist es aus mit uns. Sie können jedes Tier, jeden Vogel, jedes Insekt – sogar die Variformen – ausschicken, uns zu jagen und zu töten. Das ist es, was geschehen wird. Verstehen Sie doch – nicht die Maolots werden es tun; Everon wird es tun. Es wird kein Plan sein, sondern ein Reflex, ein instinktives Zurückschlagen gegen etwas, das sie zu befürchten haben. Die einzige Hoffnung ist, daß ich ihnen, was uns betrifft, ein Gefühl vermitteln kann, das diesen Reflex unnötig macht, das die Bombe entschärfen wird. Verstehen Sie das?“
    Er forschte in Armages Gesicht nach einem Funken von Verständnis. Aber Armage
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