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Die Herren von Everon

Die Herren von Everon

Titel: Die Herren von Everon
Autoren: Gordon R. Dickson
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ich glaube, man könnte es so nennen – geisteskrank gewesen. Sie haben sowohl Mikey als auch mich benutzt, um sich die Erde und die dort lebende menschliche Rasse anzusehen.“
    Er wandte sich an Will.
    „Will, es gibt nichts, was wir in einem Kampf gegen sie einsetzen könnten – aber sie können alles, was wir haben, gegen uns benutzen.“
    Beau grunzte.
    „Kann ein Maolot ein Raumschiff steuern?“
    „Es ist nicht nötig, daß ein Maolot dies tut. Sieh mal …“
    Jef wies auf das Jimi neben Yvis Suchi. „Diese Pfoten können alles tun, was wir mit unsern Händen vermögen.“
    „Es gibt aber keine Jimis auf der Erde – es gibt sie nirgendwo als auf Everon“, wandte Beau ein.
    Jef streifte ihn mit einem kurzen Blick. „Ich meine, davon gehört zu haben, daß man beantragen wollte, Jimis als Haustiere zur Erde zu exportieren“, erwiderte er. „Aber darauf kommt es gar nicht an. Da sind die Verbindungen zwischen den Variformen und den Tieren auf der Erde, von denen sie abstammen. Sie können die irdischen Tiere erreichen, weil sie die Variformen hier erreichen können.“
    „Die Variformen erreichen? Was soll das bedeuten?“ fragte Armage.
    Jef wies mit dem Kopf auf den Wisent, der fast in Reichweite von ihnen stand.
    „Sehen Sie sich den Wisent und die anderen Variformen an, die sich hier versammelt haben. Sie alle sind von selbst hierhergekommen. Niemand hat sie geführt. Sie sind jetzt von Everon berührt worden, und Everon kontrolliert sie, wenn es das will, ebenso wie es seine eingeborenen Geschöpfe kontrolliert. Sehen Sie dorthin …“
    Jef wies mit einer Armbewegung auf die Säulen. Am Boden zwischen den ersten war hier und da ein Farbtupfer zu erkennen – das Blau eines Glockenvogels, das Grau und Weiß eines Galuschas, das Grün eines Blattschleichers. Alle diese Geschöpfe warteten ebenso geduldig wie die Maolots.
    „Ich glaube es nicht“, brummte Armage.
    „Nein“, grunzte Beau heftig. „Aber Sie haben auch noch nie etwas von Everon gewußt.“
    Sie starrten einander an.
    „Selbst wenn es wahr wäre“, führte Armage aus, „können ein paar Versuchstiere in Laboratorien die Erde nicht übernehmen. Verglichen mit der Anzahl Menschen sind ja kaum noch Tiere auf der Erde übriggeblieben.“
    „Es gibt Ratten. Ebenso viele wie Menschen oder mehr, selbst heute noch“, sagte Jef. „Es gibt Insekten. Es gibt Leben aller Art im Wasser. Und schließlich gibt es noch die Pflanzen. Wenn die Flora auf Everon sich selbst so verändern kann, daß sie Variform-Antilopen vergiftet, können auch irdische Pflanzen giftig werden. Das Wetter kann sich gegen uns kehren. Die Menschen können nicht auf der Erde leben, wenn sie ihre Welt sterilisieren müssen.“
    „Und was wollen sie nun von uns?“ rumpelte Beaus Baß tief aus seiner Brust.
    „Ja, fragen Sie!“ stimmte Armage plötzlich zu. „Vielleicht können wir diese Welt zwischen uns aufteilen. Schließen Sie einen Handel ab. Geben Sie ihnen ein großes Stück der wilden Gebiete als Reservation …“
    „Beau hat recht“, warf Will ein und sah Armage an. „Sie sind ein Idiot.“
    „Ein Idiot? Ich habe zu schwer gearbeitet, um nun alles an die Maolots zu verlieren!“
    „Glauben Sie, daß es darauf ankommt?“ fragte Jef. Aber er sprach ohne Heftigkeit oder Nachdruck, er sprach beinahe traurig. „Die Sache ist größer als das. Wir sind nicht hier, um zu feilschen. Wir sind hier, um zu versuchen, einen Grund aufzuzeigen …“
    Er brach ab.
    „Einen Grund, Jef?“ forderte Jarji ihn zum Weitersprechen auf. „Sag schon!“
    Er hörte ihre Stimme wie von weit weg. Seine Gedanken drehten sich plötzlich in seinem Kopf, hilflos umhergeworfen wie ein ruderloses Boot auf stürmischer See, weit weg vom Land.
    „Nein“, sagte er.
    „Nein was?“ hörte er sie fragen.
    „Ich kann nicht! Nein. Mikey …“ Er suchte hilflos mit dem Gefühl in ihm nach dem Maolot. „Mikey …“
    Er könne ihm nicht helfen, teilte Mikey ihm mit. Es kam ebenfalls wie aus weiter Ferne, obwohl Mikey im Körper kaum mehr als eine Armlänge von ihm entfernt war.
    „Jef, was ist denn?“ Schwach vernahm er Jarjis Stimme.
    „Ich bin es“, flüsterte er. „Um mich dreht sich dies alles. Auf mich haben sie alle gewartet. Diese ganze Geschichte, den Menschen Mikey zuzuspielen, um ihn und mich zusammen aufwachsen zu lassen. Sie sagen, ich sei der eine, der es rechtfertigen soll …“
    Jef schwankte. Er merkte, daß Wills Hände nach ihm griffen und ihn
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