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Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges
Autoren: Gerard Klein
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Experimente gezeigt hatten, ohne Schaden stundenlang in einem Vakuum oder in einer Atmosphäre von Schwefelsäure aushalten konnte.
    Auch das Alleinsein durfte dem Monster eigentlich nichts ausmachen. Experimente, bei denen Monster auf öden Asteroiden ausgesetzt wurden, um ihr Verhalten zu studieren, hatten bewiesen, daß sie keinen Wert auf die Gesellschaft eines Individuums ihrer eigenen Rasse legten.
    Nein, die Ursache für die Trauer des Monsters mußte einen anderen Grund haben. Seine Stimme klang wie die eines Kindes, das man zur Bestrafung in einen dunklen Raum gesperrt hat, in dem es sich verloren fühlt, wie in einer Falle. Corson hätte gerne gewußt, um was für eine Art von Falle es sich handelte. Aber das war unmöglich. Während des ganzen Fluges hatte er versucht, mit dem Monster Kontakt aufzunehmen. Er wußte, daß das Monster verschiedene Dinge verstehen konnte, aber bei dem Versuch, sich mit ihm zu unterhalten, war er gescheitert, wie viele Wissenschaftler vor ihm. Ein Grund dafür lag klar auf der Hand. Das Monster hatte einen unauslöschlichen Haß gegen Humanoide. Warum dies so war, wußte niemand genau.
    Nachdem Corson einige Schritte weitergegangen war, stolperte er und kroch auf den Knien weiter. Nach einigen hundert Metern war er erschöpft und beschloß, ein wenig auszuruhen. Als er wieder erwachte, glaubte er, nur einige Sekunden gedöst zu haben. Seine Uhr zeigte ihm aber, daß er vier Stunden geschlafen hatte. Es war immer noch Nacht. Das Monster war still geworden.
    Eine große Wolke verdeckte einen Teil der Sterne. Sie bewegte sich offenbar sehr schnell, und die Ränder waren scharf begrenzt. Es handelte sich um einen großen Gegenstand, zweifellos um ein Flugobjekt eines Typs, den er nicht kannte, obwohl er alle Kriegsmaschinen genau studiert hatte, die von den Prinzen von Uria eingesetzt wurden. Das Objekt flog lautlos. Als es genau über ihm war, wurde es größer, und Corson erkannte sehr schnell, daß es herunterkam.
    Dieses Objekt war wahrscheinlich der Grund dafür, daß das Monster plötzlich still geworden war. Er war durch diese Stille aufgewacht. Das Monster hatte schon einige Sekunden vorher gewußt, was geschehen würde und hatte, wenn auch unabsichtlich, seinen unfreiwilligen Verbündeten gewarnt.
    Corson fühlte, wie sich seine Bauchmuskeln spannten. Das Blut rann heiß durch seine Adern. Ohne große Illusionen griff er nach seinem Gewehr. Er zweifelte nicht daran, daß das Schiff gekommen war, um ihn zu fangen. Gegen das große Schiff konnte er nichts tun. Seine einzige Chance war, die Eingeborenen nach seiner Gefangennahme davon zu überzeugen, daß es nötig sei, auch das Monster an Bord zu schaffen. Mehr konnte er nicht tun. Mit ein bißchen Glück könnte er es erreichen, daß das Monster das fremde Schiff genauso zerstören würde wie die Archimedes. Dann würden die Prinzen von Uria niemals eine Spur von dem Besuch George Corsons auf ihrem Planeten finden.

 
3.
     
    Verschwommen wurden nun Einzelheiten des Schiffes sichtbar. Ein Lichtstrahl stach aus dem dunklen, glänzenden Rumpf und tastete das Gebüsch ab, in dem Corson sich verborgen hatte. Instinktiv richtete Corson sein Gewehr auf den Scheinwerfer. Die Unterseite des Schiffes war glatt und glänzend, wie die Oberfläche eines Edelsteins. Die Erbauer des Schiffes hatten großen Wert auf ästhetische Schönheit gelegt, und es sah keineswegs wie ein Kriegsschiff aus.
    Corson erwartete jeden Augenblick das Aufleuchten eines Strahlengewehrs, das Explodieren einer Gaskugel oder den Druck eines Stahlkabels an seinen Armen. Er hörte gespannt auf den schrillen Schrei eines urianischen Soldaten. Aber nur der Strahl des Scheinwerfers erfaßte ihn und ließ ihn nicht mehr los. Das Schiff senkte sich weiter und blieb so dicht über ihm stehen, daß er es mit ausgestreckter Hand erreichen konnte. Große Luken umliefen das Schiff, aus denen Licht drang. Corson hätte versuchen können, einen Schuß durch eine dieser Luken abzugeben, aber er tat es nicht.
    Gebückt umkreiste er den runden Rumpf. Er versuchte, durch eine der Luken zu blicken, aber er sah nur verzerrte Einzelheiten. Er glaubte, eine humanoide Gestalt zu erkennen, aber das war nicht sonderlich überraschend. Aus größerer Entfernung konnte man die Eingeborenen durchaus mit Humanoiden verwechseln.
    Ein plötzliches Licht blendete ihn, und er mußte für einen Augenblick die Augen schließen. Eine hell erleuchtete Luke hatte sich geöffnet. Einige
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