Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
Säulen gelehnt und hatte die Arme vor der Brust verschränkt.
    Obwohl Baden ihm von ihrer Anwesenheit erzählt hatte, ar ihr Anblick für Aeron wie ein Kinnhaken mit Schlagring. Er musterte sie von Kopf bis Fuß. Wie er und Baden war auch sie groß und muskulös, wenngleich in einem deutlich kleineren Maßstab. Die braunen Haare reichten ihr bis ans Kinn und rahmten ihr Gesicht ein. Ein Gesicht, das zu harsch war, um hübsch zu sein. Ihre Augen waren golden. Zu golden. Zu hell. Wie von einer anderen Welt. Und voller Verachtung.
    Genauso hatte sie ihn seinerzeit im Himmel immer angesehen.
    Ah. Da baute sich sein altes Gefühl der Abscheu langsam in ihm auf. Anscheinend sollte er selbst als Toter noch einen Feind haben.
    „Heute muss mein Geburtstag sein“, sagte sie mit einem grausamen Lächeln. „Die Männer, die mich hierher geschickt haben, haben einer nach dem anderen beschlossen, mir Gesellschaft zu leisten.“
    „Du irrst dich. Das Geschenk ist für mich. Jetzt kann ich dich nämlich auf ewig quälen.“
    Sie kam auf ihn zu – um anzugreifen? –, blieb dann stehen und schenkte ihm noch ein Lächeln. „Und? Wie geht es Maddox? Ich hoffe, er liegt im Sterben.“
    Maddox war derjenige, der sie umgebracht hatte. Der Krieger war seinem Dämon, Gewalt, ausgeliefert gewesen und hatte wieder und wieder auf sie eingestochen. „Es wird dich enttäuschen zu hören, aber es geht ihm gut. Er erwartet sogar Nachwuchs.“
    Die Luft blieb ihr im Hals stecken. „Ach, tatsächlich? Ist ja wundervoll.“ Mit dem Ausatmen schien bei Pandora ein innerer Damm zu brechen. „Dieser Bastard! Er verdient es nicht, glücklich zu sein! Er hat mich getötet und zugelassen, dass meine Büchse gestohlen wird und jetzt niemand weiß, wo sie ist. Sie ist unser Ticket hier raus, aber neeeiün. Selbst ich kann sie nicht finden. Er hat alles ruiniert, und jetzt erfüllen sich seine Träume? Denkst du vielleicht, ich weiß nicht, dass er immer von einer Familie geträumt hat? Natürlich weiß ich das! Aber er hätte sterben sollen! Er war derjenige, der …“
    „Komm schon, erspar uns dein Selbstmitleid.“ Baden warf Aeron einen Siehst-du-was-ich-alles-ertragen-musste-Blick zu. „Götter. Du bist immer noch dieselbe Hexe wie damals.“
    Schweigen. Mit zusammengekniffenen Augen starrte sie den Rotschopf an. „Jetzt, da du einen Freund hast, der dich beschützen kann, fühlst du dich wohl unbesiegbar, was?“
    „Wohl kaum. Ich bin so oder so unbesiegbar.“
    Sie zankten sich noch ein bisschen weiter, doch Aeron hörte nicht länger zu. Seine Gedanken wanderten zurück zu einem bestimmten Teil von Pandoras leidenschaftlicher Rede. Wenn sie die Büchse, dimOuniak, fänden, würde sie das aus diesem Reich befreien? Er wusste nicht, ob das wirklich stimmte. Aber eines wusste er genau: Wenn er entkäme, könnte er wie geplant nach Olivia suchen.
    Ob sie ihn sehen könnte?
    Das war ihm egal. Denn er würde sie sehen können. Die Büchse gehört mir.
    31. KAPITEL
    Olivia stand vor dem himmlischen hohen Rat, dessen Mitglieder nun zum zweiten Mal über ihr Leben oder ihren Tod entscheiden sollten. Seit Tagen schon kämpfte sie für ihren Fall, weder bereit aufzugeben noch zu gehen, doch der Rat war so zufrieden mit dem bisherigen Ergebnis, dass er sie immer wieder abgewiesen hatte. Aeron war tot, wie der Rat es gewollt hatte, und Legion war in die Hölle zurückgekehrt. In ihr Zuhause. Etwas, das Lysander Aeron nicht in seiner ganzen Bedeutung erklärt hatte.
    Sie breitete Arme und Flügel aus und drehte sich langsam im Kreis, sodass das Gericht sie sah. Und zwar alles an ihr. Auf der Robe war Aerons Blut nicht mehr zu sehen, dafür aber an ihren Händen. Sie hatte nicht einmal den Stoff ihrer Robe angefasst, denn die Verantwortlichen sollten sehen, was sie angerichtet hatten.
    Olivia blickte zu den Thronen hinauf und sah jedem einzelnen Ratsmitglied in die Augen. Jeder Einzelne von ihnen war schön. Stark, stolz und rein. Sie fühlten sich im Recht. Sie fühlten sich von allen Verpflichtungen entbunden. Sie zuckten nicht zusammen unter ihrem forschenden Blick.
    Bleib standhaft. Du bist selbstbewmst und offensiv. „Dadurch, dass ihr ihn bestraft habt“, sagte sie, „habt ihr auch mich bestraft. Bis in alle Ewigkeit. Ich bin gefallen, ja, aber ihr habt mir erlaubt zurückzukehren. Ich bin wieder eine von euch. Ein Engel. Das bedeutet, dass meine Seele genauso rein ist wie eure. Deshalb frage ich euch: Was habe ich getan, dass ich eine

Weitere Kostenlose Bücher