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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft
Autoren: Gena Showalter
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solche Strafe verdiene?“
    Endlich erhob sich Gemurmel.
    Wieder keimte die Hoffnung in ihr auf.
    „Wie meinst du das?“, fragte einer der Männer. „Dir zu erlauben, zu uns zurückzukehren, war nicht als Strafe gedacht, sondern als Privileg.“
    „Ich liebe Aeron. Ich kann ohne ihn nicht glücklich sein.“
    „Doch, das kannst du“, widersprach eine der Frauen. „Du brauchst einfach nur Zeit, um …“
    „Nein! Keine Zeit. Ich verdiene es, genauso glücklich zu sein wie die Abertausend Menschen, die ich glücklich gemacht habe. Und ich habe euch gesagt, was dazu notwendig ist.“
    Dieses Mal begegnete ihr kein Gemurmel, sondern nur Schweigen. Schweres Schweigen. Erdrückendes Schweigen. Dennoch senkte sie weder den Kopf, noch entschuldigte sie sich für ihre Vermessenheit. Sie würde nicht klein beigeben. Nicht in dieser Sache. Wenn der Rat ihr Aeron nicht zurückgäbe, würde sie mit ihm sterben.
    Er würde nicht allein sterben.
    Selbstbewusst. „Wenn ihr die Dinge so belasst, wie sie sind, und einen guten Mann bei den Toten lasst, seid ihr nicht besser als jene, vor denen ihr die Menschen beschützt.“ Dann wären sie wie die Dämonen. Das sprach sie zwar nicht aus, doch es war klar, was sie meinte.
    „Es sterben ständig gute Männer, Olivia. Das ist der Preis des freien Willens.“ Eine andere Frau. Ihr Tonfall war sanfter und barg eine Spur Mitgefühl.
    Offensiv. „Wir haben Aeron für seine Entscheidungen bestraft. Warum können wir ihn nicht auch belohnen? Denn das ist es doch, wodurch wir uns abheben: durch unser Mitgefühl und unsere Güte. Durch unsere Liebe. Liebe, die er selbst in einem Ehrfurcht gebietenden Ausmaß demonstriert hat. Er gab sein Leben für meines. Überwiegt dieses Opfer sein Verbrechen nicht? Hat er nicht ohne jeden Zweifel bewiesen, dass er Vergebung verdient?“
    Wieder Gemurmel. Und dann schließlich ein Seufzen.
    „Vielleicht lässt sich da etwas arrangieren …“
    Die Tage vergingen schnell und scheinbar übergangslos. Aeron verbrachte all seine Zeit mit Baden. Sie redeten, lachten, weinten und holten die verlorene Zeit nach, und immerzu analysierten sie mögliche Standorte der Büchse der Pandora. Fester denn je war er dazu entschlossen, die Büchse zu rinden. Nicht um die Jäger aufzuhalten – obgleich das ein wundervoller Bonus wäre –, sondern für Olivia.
    Er stellte fest, dass er weder schlafen noch essen musste. Er existierte bloß in diesem endlosen Weiß, ohne dass irgendetwas seine Entschlossenheit erschüttern konnte.
    Bislang hatten sie einige gute Theorien entwickelt. Die Büchse könnte irgendwo unerkannt ganz offen zu sehen sein. Vielleicht war sie aber auch in einem Reich wie diesem versteckt, in das sich niemand einfach so hineinbeamen konnte. Womöglich lag sie im Meeresgrund vergraben. Doch wer sie genommen hatte und warum – das hatten sie noch immer nicht herausgefunden.
    „Ich möchte so unglaublich gern zurückkehren“, sagte Baden, während sie durch den Nebel spazierten. Dabei kamen ihnen immer die besten Einfälle. „Hin und wieder gewährt man uns kleine Einblicke in das Leben da unten, aber die sind immer viel zu kurz.“
    „Was hast du gesehen?“
    „Ein paar von Sabins Kämpfen gegen die Jäger, bevor er nach Budapest gezogen ist. Eure Burg. Die Explosion, die euch alle wieder zusammengeführt hat. Die Frauen, die euch geholfen haben. Lucien ist ein verdammter Glückspilz. Seine Frau gefällt mir am besten.“
    „Wenn du Anya tatsächlich mal triffst, wirst du ihm vermutlich dein Beileid aussprechen.“
    Baden lachte. „Sie ist ein Unruhestifter, nicht wahr? Aber andererseits, sind das nicht alle Frauen?“ Als seine Belustigung abklang, klopfte er Aeron auf den Rücken. „Ich glaube, am meisten vermisse ich die Weichheit einer Frau.“
    Dachte er an Hadiee? „Warum hast du es getan?“ Endlich stellte Aeron die Frage, die ihm schon seit Jahrhunderten im Kopf herumgeisterte. „Warum hast du den Jägern erlaubt, dich zu köpfen?“
    Sein Freund zuckte die Achseln. „Ich war müde. Ich war es so leid, ständig über meine Schulter zu schauen und allem und jedem mit Misstrauen zu begegnen. Ich hatte sogar angefangen, dir zu misstrauen.“
    „Mir?“
    „Eigentlich euch allen.“ Baden seufzte. „Ich habe es gehasst. Ich habe es gehasst, dass ich euch allen unterstellt habe, ihr würdet euch gegen mich wenden, obwohl ich im Grunde meines Herzens wusste, dass so etwas niemals geschehen würde.“
    „Du hast recht. Wir hätten
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