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Die heißen Kuesse der Revolution

Die heißen Kuesse der Revolution

Titel: Die heißen Kuesse der Revolution
Autoren: Brenda Joyce
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kann Ihnen nur guttun.“
    Julianne hatte wieder am Fenster gestanden und von Dominic geträumt. Sie nickte. Als Lady Catherine gegangen war, hielt sie sich an der Lehne fest. Sie musste wirklich wieder aus dem Haus, aber was sie wirklich brauchte, war eine Nachricht von Dominic.
    Sie schloss die Augen und sah wie Dominic mit ihr in einem Salon von Bedford House saß. Sie lächelten einander an und bestaunten stolz den kleinen Jungen, der im Raum herum krabbelte.
    Lady Catherine hatte ihr vergeben, und sie konnte nur hoffen, dass sich auch Dominic dazu durchrang, wenn er eines Tages zurückkehrte. Aber es war gefährlich, sich solchen Träumen hinzugeben.
    Plötzlich hörte Julianne, wie Amelia und Nadine sich aufgeregt unterhielten. Ein Pferd wieherte.
    Für den Besuch des Comte war es doch noch viel zu früh. Julianne lief plötzlich ein eiskalter Schauer den Rücken herab. Konnte es Dominic sein?
    Sie drehte sich um und hatte Angst, den Verstand zu verlieren. Ein großes braunes Pferd stand vorm Herrenhaus und sein Reiter glitt gerade elegant aus dem Sattel. Er hatte Julianne den Rücken zugewandt, und sie konnte nichts weiter erkennen als sein dunkles Haar unter einem Zweispitz. Julianne erstarrte.
    Dominic war heimgekehrt. Der Reiter wandte sich um und jetzt sah sie ihn ganz deutlich durch das Fenster. Es war Dominic.
    Julianne raffte ihre Röcke und lief durch den Salon hindurch zur geöffneten Tür. Dominic schritt auf das Haus zu. Ihre Blicke trafen sich. Er hielt inne.
    Juliannes Herz pochte. „Du lebst!“
    Er zögerte. „Julianne.“
    Plötzlich wurde ihr alles wieder bewusst. Sie hatte ihn verraten, und er hatte sie deshalb aus seinem Haus und seinem Herzen verbannt. Aber er war aus Frankreich zurückgekehrt und nun stand er vor ihrer Tür!
    In seinem Gesicht kämpften Seelenpein und Entschlossenheit miteinander, doch plötzlich lief er auf sie zu. In dieser Sekunde wusste Julianne, dass ihr vergeben worden war. Julianne lief in seine Arme, Dominic hob sie hoch und wirbelte sie herum. Dann stellte er sie wieder auf die Füße und umarmte sie ganz fest. „Julianne!“, seufzte er und erdrückte sie fast.
    „Du hast überlebt!“, weinte sie.
    „Ich habe überlebt.“ Er wiegte sie in seinen Armen. Er küsste sie auf die Schläfen und auf ihr Haar. „Ich habe dich so sehr vermisst, Julianne. Es tut mir so leid, dass ich dich weggeschickt habe!“
    Sie klammerte sich an die Aufschläge seines Mantels und sah zu Dominic auf. In seinen Augen sah sie all die unvergossenen Tränen und die Schatten schrecklicher Erlebnisse, die der Krieg hinterlassen hatte. „Ich habe dich auch sehr vermisst. Es hat mich beinahe umgebracht, dass ich dich verraten musste. Ich habe es so sehr gehasst, aber ich war krank vor Angst um Momma und Amelia!“
    „Ich weiß.“ Dominic drückte ihr Kinn sanft mit zwei Fingern nach oben und küsste Julianne leidenschaftlich auf den Mund.
    Julianne konnte das ganze Ausmaß seiner Seelenqual erahnen. Sie erwiderte seinen Kuss, während ihr die Tränen über die Wangen rannen. Dominic sagte nichts.
    Sie legte beide Hände an seine Wangen. Was für Entsetzlichkeiten hatte er dieses Mal erlebt? Wie konnte sie ihm helfen, die seelischen Wunden heilen zu lassen. „Ich liebe dich.“
    „Ich brauche dich“, erwiderte er mit rauer Stimme.
    „Ich werde immer für dich da sein.“
    Er lächelte sie bitter an. „Du vergibst mir also, dass ich mich wie ein selbstsüchtiger, nur von sich eingenommener Aristokrat verhalten habe?“
    „Da gibt es nichts zu verzeihen.“
    „Danke.“
    „Du brauchst mir nicht zu danken. Ich bin so glücklich, dass du gesund wieder nach Hause gekommen bist. Dominic, bitte, ich flehe dich an, geh niemals wieder zurück!“
    Er suchte ihren Blick. „Man braucht mich in London, Julianne.“
    Im Stillen dankte sie dem Herrn und allen anderen Mächten, die dafür verantwortlich sein mochten.
    „Willst du mit mir nach London zurückkehren? Damit ich dir in aller Form den Hof machen kann?“ Er lächelte zaghaft.
    Sie zitterte. „Natürlich will ich das. Aber was meinst du?“ Hatten ihre Brüder bereits mit ihm geredet? Wusste er von dem Kind?
    Endlich flossen auch ihm die Tränen über die Wangen, doch er lächelte durch sie hindurch. „Ich liebe dich und ich möchte eine ehrenwerte Frau aus dir machen.“ Er zögerte. Der sonst so selbstsichere Dominic fühlte sich mit einem Mal unbehaglich. „Willst du meine Frau werden, Julianne?“
    Ihr Herz pochte vor
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