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Die heißen Kuesse der Revolution

Die heißen Kuesse der Revolution

Titel: Die heißen Kuesse der Revolution
Autoren: Brenda Joyce
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Nadine herein. Sie schloss die Tür wieder. Nadine verhielt sich nicht gerade warmherzig, aber auch nicht hasserfüllt. Andererseits wusste sich eine Frau wie Nadine in jeder Situation vorbildlich zu verhalten.
    Julianne wandte sich an Garret, der hinter ihr stand. „Würden Sie so gut sein und uns einen Tee aufsetzen?“
    Garret verschwand in der Küche. Momma schlief in ihrer Kammer, und Amelia war zu Besorgungen in den nächsten Ort gefahren.
    Julianne konnte sich nicht mehr zurückhalten. „Haben Sie von Dominic gehört? Wie geht es ihm? Lebt er noch?“, platzte es aus ihr heraus.
    „Ich habe nichts mehr von ihm gehört, Julianne, seit er London verlassen musste.“
    Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie sorgte sich ohne Unterlass um Dominic und sie brach in jüngster Zeit ständig in Tränen aus. Es musste bestimmt an der Schwangerschaft liegen. „Wissen Sie denn, ob er überhaupt noch am Leben ist?“, fragte sie leise.
    „Natürlich lebt er noch“, erwiderte Nadine langsam. „Wenn er gestorben wäre, hätte man uns ganz sicher von dieser schrecklichen Nachricht in Kenntnis gesetzt.“
    Konnte sie recht haben? Julianne schlang die Arme um sich selbst. Sie trug einen dicken Schal, weil es im ganzen Haus kalt war, egal wie viele Kamine auch brannten. Inzwischen war ihr die Schwangerschaft anzusehen, obwohl der Schal ihren vollen Busen und ihr Bäuchlein ganz gut verbarg.
    Nadine allerdings beachtete sie nicht, sondern streifte ihre Handschuhe und ihren Mantel ab. Ihr Hut hatte einen Pelzbesatz. Julianne hängte den Mantel an einen Haken an der Wand. „Sie lieben ihn also wirklich“, sagte Nadine leise.
    Julianne drehte sich um. „Ich habe furchtbare Angst um sein Leben!“
    Nadine atmete tief ein. „Ich gebe zu, ich wusste nicht, was ich denken sollte, Julianne, als Catherine mir erzählte, was Sie getan haben. Ich habe Dominic danach gefragt, aber er wollte nicht mit mir darüber reden. Aber seine Reaktion auf meine Fragen bestätigte eigentlich nur, was ich bereits wusste. Er liebt Sie aufrichtig.“
    „Aber jetzt hasst er mich.“
    „Da wäre ich nicht so sicher“, sagte Nadine sanft. „Aber natürlich ist er verletzt und fühlt sich betrogen. Er wurde ja auch betrogen.“
    Julianne wollte sich nicht länger verteidigen. Sie deutete auf die Sessel bei dem Kamin, in dem das Feuer loderte. Nadine lächelte flüchtig und ging ihr voran. „Also ist es ein gutes Zeichen, dass wir zumindest keine schlechten Nachrichten erhalten haben?“
    „Ja, das ist immer ein gutes Zeichen. Es ist zu gefährlich für ihn, an jemanden von uns Briefe zu schreiben.“ Nadine sah sie offen an.
    „Gibt es denn Neuigkeiten vom Krieg? Ich habe zuletzt von der Niederlage in der Schlacht bei Cholet gehört.“
    Nadine zuckte die Achseln, blickte aber plötzlich sehr verbittert. „Das war eine furchtbare Niederlage, aber was noch schlimmer ist, dass Jacquelyn die Garnison von Granville belagert hat und zurückgeschlagen worden ist. Während des Rückzugs haben sich seine Kolonnen immer weiter auseinander gezogen. Die Nachzügler wurden aus dem Hinterhalt angegriffen, und wieder sind Tausende gestorben.“
    Julianne japste erschrocken auf, und der Schal rutschte von ihrer Schulter. „Bestimmt war Dominic an dieser Schlacht beteiligt!“
    Nadine starrte mit großen Augen auf Juliannes kleines Bäuchlein.
    Julianne strich mit ernstem Blick darüber. „Bald wird es sowieso jeder wissen. Ich trage sein Kind unter dem Herzen.“
    Nadine sah sie erschrocken an. „Weiß er davon?“
    „Nein.“
    „Aber er muss es erfahren, Catherine muss es erfahren.“ Nadine begann zu weinen. „Ach, Julianne, das ist doch die wunderbarste Neuigkeit, seit Dominic abreisen musste. Das ist ja großartig!“ Und sie schloss sie in die Arme.
    Julianne spürte, wie die Erleichterung sie erfüllte. „Ich weiß nicht, ob Dominic darüber erfreut sein wird.“
    Nadine schnitt ihr das Wort ab. „Er wird begeistert sein, Julianne. Was immer auch geschehen sein mag, er liebt Sie und er wird sein Kind lieben.“ Sie lächelte. „Ich bin entschlossen, den Rest des Winters in Cornwall zu bleiben, damit ich als Ihre Nachbarin für Sie da sein kann. Und ich werde sofort an Catherine schreiben, damit sie auch herkommt.“
    Julianne verspannte sich.
    Nadine tätschelte ihre Hand. „Sie muss es wissen, Julianne. Vertrauen Sie mir, sie wird sehr erfreut sein. Es ist das wertvollste Geschenk, das Sie ihr machen können.“ Das Lächeln
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