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Die Heilsame Kraft Der Inneren Bilder

Die Heilsame Kraft Der Inneren Bilder

Titel: Die Heilsame Kraft Der Inneren Bilder
Autoren: Anselm Gruen
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Politiker etwas tut, was von der Öffentlichkeit kritisiert wird, werde ich von Journalisten oft um meine Meinung gebeten. Ich sage dann immer: »Über Personen sage ich nichts aus. Denn ich kenne diese Person nicht. Und ich weiß nicht, was seine innere Lage ist.« Aberich spüre, dass von mir eine Entrüstung erwartet wird, dass also ein bereits bestehendes Bild nur verstärkt werden soll. Ich bekomme auch Briefe, die mich drängen, mich über den oder jenen Menschen in der Öffentlichkeit zu entrüsten. Dieser Entrüstungsterror arbeitet mit Bildern, die die Menschen festlegen. Er hilft keinem, im Gegenteil, er hindert Menschen daran, sich überhaupt noch zu zeigen. Da ist es heilsam, gute Bilder von diesen Personen gelten zu lassen. Aber letztlich geht es dann auch darum, auch diese Bilder wieder loszulassen. Nur wenn wir voller Ehrfurcht die Menschen so betrachten, dass wir alle Bilder loslassen, die sich in uns von ihnen gebildet haben, können wir ihnen wirklich gerecht werden.

10.
Schluss: Die Augen schließen, um zu sehen
     
     

 
    Wir sind ständig von Bildern umstellt. Es gibt Bilder, die uns gut tun. Und es gibt Bilder, die uns krank machen. Viele fühlen sich heute überfordert von der Bilderflut, die auf sie einströmt. Wir können gar nicht mehr auswählen zwischen guten und krankmachenden Bildern. Wir sind den Bildern einfach ausgesetzt. Da bedarf es der Bilderaskese, dass wir uns nicht ständig zumüllen mit den Bildern, die im Fernsehen oder im Internet auf uns einströmen. Wir brauchen die Askese, den Verzicht auf zu viele Bilder, damit wir uns der Bilder innewerden, die uns gut tun. Der Maler Gauguin meint: »Man muss die Augen schließen, um wirklich sehen zu können.« Ja, wir müssen die Augen vor der Bilderflut schließen, damit wir die heilsamen Bilder unserer Seele sehen können. Und es bedarf des Verzichts auf die alles überschwemmende Bilderflut, um die Bilder, die uns wirklich ansprechen, in aller Ruhe auf uns wirken zu lassen.
     
    Worauf es mir ankommt: dass wir uns sensibel machen für die Wirkung der Bilder in unserer Seele. Unbewusst tragen wir oft Bilder in uns, die uns das Leben schwer machen. Und oft genug geht es uns schlecht, weil die Vorstellungen, die wir uns von uns selbst und vom Leben gemacht haben, nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen. So soll dieses Buch Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, helfen, die Bilder in Ihrer Seele zu entdecken, die Sie lähmen und am Leben hindern. Und sie sollten Bilder in sich entdecken, die für Sie heilsam sind. Wir alle haben solche positiven Bilder in uns. Aber oft genug sind diese Bilder entweder von äußeren Bildern verstellt worden, die uns die Medien aufdrängen, oder aber von Bildern, die sich inIhrer Lebensgeschichte gebildet haben und die sich als belastend, verletzend und hemmend in Ihre Seele eingegraben haben. Ob wir wollen oder nicht, wir haben viele äußere Bilder verinnerlicht. Bilder bestimmen unsere Seele. Nur wenn wir uns die Bilder bewusst machen, können wir uns von denen, die krankmachen, distanzieren. Und wir können Ausschau halten nach Bildern, die uns gut tun, nach Bildern, die wir in unserer eigenen Kindheit als heilsam erfahren haben, und nach Bildern, die uns heute von außen begegnen, in der Bibel, in der Kunst, in der Natur, in den Menschen und ihren Worten. Wir begegnen in unserer Umgebung vielen heilenden Bildern. Wir brauchen nur die Sensibilität, dass wir sie in uns einbilden und nicht die krankmachenden. Schauen Sie mit offenen Augen in die Natur, schauen Sie sich Gemälde an, gehen Sie in ein Museum, besuchen Sie Kirchen und schauen dort auf die Statuen und Bilder und auf die Architektur der Kirche. Überall begegnen Ihnen Bilder von außen, die Sie in Berührung bringen möchten mit den heilsamen Bildern, die in Ihrer Seele schon vorhanden sind, die aber immer wieder aktiviert werden müssen, damit sie ihre heilende Kraft für uns entfalten können.
     
    Letztlich brauchen wir das Bild, das sich seit jeher als das heilende und befreiende Bild, als das versöhnende und vereinende Bild, als das lebendig machende und inspirierende Bild schlechthin erwiesen hat: das Bild Jesu Christi. Aber dieses Bild ist häufig so übermalt worden, dass wir es nicht mehr als heilsam erkennen. Ja, manche wehren sich gegen das Bild Jesu, weil es von Eltern und Lehrern und Priestern so verfälscht worden ist, dass es ihnen eherAngst macht anstatt sie aufzurichten und zu befreien. So wünsche ich Ihnen, dass Sie
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