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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON
Autoren: Robert Ludlum
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von Paaren ausgehen, sind das vierzig Familien – Mütter, Väter, Tanten, Onkel, Cousins ... In elf Monaten hat sich nichts ereignet, was auch nur einen von ihnen bewogen hätte, seine Reisepläne zu ändern. Keiner unserer Gäste ist gestorben – und bei unseren Zimmerpreisen sind nicht nur junge darunter. Kein größeres Mißgeschick, keine Terminprobleme in der Firma oder Masern oder Mumps oder Hochzeiten oder Beerdigungen, keine langwierigen Krankheiten. Dabei geht es nicht um die Krönung der Königin, sondern einfach nur um eine Woche Urlaub auf Jamaika.«
    Das Mädchen lachte. »Sie spielen mit Zahlen, Mr. Durell. Es ärgert Sie, daß Ihre wohldurchdachte Warteliste nicht benötigt wurde.«
    »Und sie alle kommen tatsächlich«, fuhr der junge Hoteldirektor fort. Er sprach immer schneller. »Dieser Keppler ist der einzige, der Probleme hat, und wie löst er sie? Er läßt von irgendwo über dem Atlantik eine Nachricht über Bordfunk durchgeben. Sie werden doch zugeben, daß das ein bißchen übertrieben ist ... Und die anderen? Niemand verlangt, daß am Flughafen ein Wagen wartet, niemand braucht eine Bestätigung für einen Anschlußflug, niemand macht sich Sorgen
wegen des Gepäcks oder der Fahrt hierher. Oder wegen sonst etwas. Sie werden einfach hier sein.«
    »Die Warfields nicht. Captain Hanley ist nach Kingston geflogen, um sie abzuholen.«
    »Aber das wußten wir nicht. Hanley hat zwar angenommen, daß wir Bescheid wüßten, aber so war es nicht. Sie haben alles persönlich von London aus arrangiert. Er dachte, wir hätten ihnen seinen Namen gegeben. Aber das haben wir nicht getan. Ich jedenfalls nicht.«
    »Und sonst würde es niemand tun ...« Das Mädchen verstummte. »Aber sie kommen aus der ganzen Welt.«
    »Ja. Fast gleichmäßig verteilt. USA, England, Frankreich, Deutschland und – Haiti.«
    »Was wollen Sie damit andeuten?« fragte das Mädchen, das den besorgten Ausdruck auf Durells Gesicht sah.
    »Ich habe das merkwürdige Gefühl, daß sich unsere Gäste der nächsten Woche alle kennen. Aber sie wollen nicht, daß wir das wissen.«
     
    London/England
     
    Der große, hellhaarige Amerikaner in dem offenen Burberry-Trenchcoat verließ das Savoy durch den Eingang zur Strand Street. Er blieb einen Augenblick stehen und sah in den englischen Himmel, der zwischen den Gebäuden auf dem Platz zu erkennen war. Eigentlich war das etwas vollkommen Normales – den Himmel anzusehen, sich einen Überblick über die Elemente zu verschaffen, nachdem man ein Dach über dem Kopf verlassen hatte. Aber dieser Mann warf nicht nur den üblichen, flüchtigen Blick in den Himmel und bildete sich dann seine Meinung, die im wesentlichen von der herrschenden Kälte abhing.
    Er sah genau hin.
    Jeder Geologe, der sich seinen Lebensunterhalt mit der Erstellung von geophysikalischen Vermessungsgutachten für Regierungen, Unternehmen und Stiftungen verdiente, wußte, daß das Wetter bares Geld war. Es bedeutete Fortschritt oder Verzögerung.

    Reine Gewohnheit.
    Über den hellen, tiefliegenden grauen Augen des Mannes wuchsen kräftige Augenbrauen, dunkler als das hellbraune Haar, das ihm fortwährend in die Stirn fiel. Seine Gesichtsfarbe war die eines Menschen, der viel Zeit im Freien verbrachte - tiefgebräunt von der Sonne, aber nicht verbrannt. Die Falten seitlich und unterhalb seiner Augen sahen so aus, als wären sie eher von seiner Arbeit als von den vergangenen Jahren verursacht worden. Ein Gesicht, das in ständigem Kampf mit den Elementen lag. Hohe Wangenknochen, ein voller Mund, ein nicht zu kantiger Kiefer, denn es war auch etwas Weiches an diesem Mann, was im krassen Gegensatz zu seinem drahtigen, professionellen Aussehen stand.
    Diese Weichheit zeigte sich auch in seinen Augen. Sie waren nicht schwach, sondern neugierig. Die Augen eines Mannes, der alles wissen wollte – vielleicht deshalb, weil er es früher nicht zu genau hatte wissen wollen.
    Dieser Mann hatte viel erlebt.
    Als er genug gesehen hatte, grüßte er den uniformierten Portier mit einem Lächeln und einem kurzen, verneinenden Kopfschütteln.
    »Kein Taxi, Mr. McAuliff?«
    »Nein danke, Jack. Ich werde zu Fuß gehen.«
    »Es ist recht frisch, Sir.«
    »Das wird mir guttun — ich mache nur einen kleinen Spaziergang. «
    Der Portier tippte sich an seine Mütze, dann widmete er seine Aufmerksamkeit einem heranrollenden Jaguar. Alexander McAuliff ging durch den Savoy Court, vorbei am Theater und dem Büro von American Express, bis er zur
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