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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON
Autoren: Robert Ludlum
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neuen Karriere mit außerordentlicher Zielstrebigkeit. Er ließ sich von mehreren bekannten Unternehmen anstellen, die geologische Vermessungen durchführen. Dort leistete er ganz hervorragende Arbeit. Dann verließ er diese Unternehmen wieder und unterbot sie bei den nächsten Verträgen. Industriebau kennt keine Staatsgrenzen — Fiat baut in Moskau, General Motors in Berlin, British Petroleum in Buenos Aires, Volkswagen in New Jersey/USA, Renault in Madrid — ich könnte stundenlang so weitermachen... Alles beginnt mit einer Akte, die mit komplizierten Absätzen voller Fachausdrücke gespickt ist, in denen beschrieben wird, was auf dem Land gebaut werden kann und was nicht. Ein einfacher, für selbstverständlich gehaltener Vorgang. Aber ohne diese Akte geht nichts.«
    »Ihre paar Minuten sind um, Warfield. Im Namen der Landvermesser danke ich Ihnen dafür, daß Sie unsere Notwendigkeit anerkannt haben. Wie Sie sagten — wir werden allzuoft als Selbstverständlichkeit angesehen.« McAuliff
stellte sein Glas auf den Tisch neben seinem Sessel und wollte aufstehen.
    Warfield sprach mit ruhiger, klarer Stimme weiter. »Sie haben dreiundzwanzig Bankkonten. Vier davon sind in der Schweiz, wenn Sie möchten, kann ich Ihnen die Nummern nennen. Weitere Konten unter anderem in Prag, Tel Aviv, Montreal, Brisbane, Säo Paulo, Kingston, Los Angeles und natürlich New York.«
    Alexander blieb unbeweglich auf der Kante seines Sessels sitzen und starrte den kleinen alten Mann an. »Sie waren fleißig.«
    »Gründlich ... Nichts ausgesprochen Illegales, auf keinem der Konten liegen große Summen. Insgesamt belaufen sie sich auf etwa 2,4 Millionen US-Dollar. Das war der Stand vor einigen Tagen, als Sie aus New York abgeflogen sind. Leider ist diese Zahl ohne Bedeutung. Aufgrund internationaler Vereinbarungen in bezug auf Kapitalüberweisungen kann das Geld nicht zentralisiert werden.«
    »Jetzt bin ich mir sicher, daß ich nicht mit Ihnen essen will.«
    »Gut. Aber was halten Sie von weiteren zwei Millionen Dollar? Netto, nach Abzug aller amerikanischen Steuern. Auf ein Konto bei einer Bank Ihrer Wahl.«
    McAuliff starrte Warfield an. Es dauerte eine Weile, bis er etwas sagte. »Das ist Ihr Ernst, nicht wahr?«
    »Mein völliger Ernst.«
    »Für eine Landvermessung? «
    »Ja.«
    »Hier in London gibt es fünf gute Firmen. Wenn Sie soviel zahlen, warum wollen Sie dann mich? Warum arbeiten Sie nicht mit denen?«
    »Wir wollen keine Firma. Wir wollen nur einen Mann. Einen Mann, den wir gründlich überprüft haben. Einen Mann, von dem wir glauben, daß er den wichtigsten Aspekt dieses Vertrages respektieren wird: Geheimhaltung.«
    »Das läßt auf nichts Gutes schließen.«
    »Ganz und gar nicht. Es ist eine Grundvoraussetzung für die Finanzierung. Sollte auch nur ein einziges Wort nach draußen dringen, würden die Spekulanten anrücken, die Bodenpreise
in die Höhe schießen, und das Projekt würde untragbar werden. Wir müßten es aufgeben.«
    »Um was geht es? Ich muß das wissen, bevor ich Ihnen eine Antwort gebe.«
    »Wir wollen eine Stadt bauen. Auf Jamaika.«

2 .
    McAuliff lehnte Warfields Angebot, den Wagen Prestons für ihn nach Belgravia zurückzuholen, höflich ab. Alex wollte zu Fuß gehen, in der kalten Winterluft nachdenken. In Bewegung zu sein half ihm dabei, seine Gedanken zu ordnen. Der kalte, frostige Wind zwang seine Konzentration nach innen.
    Es gab eigentlich gar nicht so viel, worüber er nachdenken mußte. Er mußte es eher begreifen. In gewisser Hinsicht war die Jagd jetzt vorbei. Das Ende des verschlungenen Labyrinthes war in Sicht, nach elf Jahren ruhelosen Herumirrens. Nicht wegen des Geldes an sich. Aber wegen des Geldes als Mittel zur Unabhängigkeit.
    Absolute, totale Unabhängigkeit. Niemals mehr das tun müssen, was er nicht tun wollte.
    Der Tod von Ann — ihre Ermordung — war der Auslöser gewesen. Ganz gewiß die rationale Erklärung, das war ihm klar. Aber für diese rationale Erklärung gab es schwerwiegende Gründe, die über den emotionalen Ausbruch hinausgingen. Die Besprechung im Labor — von Warfield treffend als ›völlig unnötig< bezeichnet — war symptomatisch für das ganze akademische System gewesen.
    Alle Arbeiten im Labor waren darauf ausgerichtet, den Ansprüchen für die Verteilung von Forschungsgeldern zu entsprechen. Großer Gott! Soviel sinnlos vergeudete Energie! So viele sinnlose Besprechungen! So viele sinnvolle Projekte, die nie beendet wurden, weil Zuwendungen nicht
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