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Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars
Autoren: Fredric Brown
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er würde den Martier einfach zum Fenster hinauswerfen. Und damit vielleicht einen interplanetarischen Krieg anzetteln.
    Auf seinen Stuhl zurückgekehrt, setzte er das Glas an. Dieses eine noch, und er würde endgültig…
    „He, Mack, noch nüchtern genug, um dich zu unterhalten?“
    Er öffnete die Augen, verwundert darüber, daß sie ihm zugefallen waren. Der Martier war wieder da.
    „Mach, daß du wegkommst“, sagte er. „Verschwinde. Morgen werde ich – “
    „Komm zu dir, Mack. Ich hab Neuigkeiten für dich, direkt aus Hollywood. Deine kleine Freundin ist tatsächlich zu Hause und hat Sehnsucht nach dir.“
    „Hab ich dir nicht gesagt, daß sie mich gern hat. Du kleine grüne – “
    „Sie sehnt sich so nach dir, daß sie zum Trost einen anderen bei sich hat. Einen großen Blonden. Sie nannte ihn Harry.“
    Für einen Augenblick wurde Luke nüchtern. Rosalind hatte tatsächlich einen Freund namens Harry, aber das war platonisch; sie waren befreundet, weil sie in derselben Abteilung bei Paramount arbeiteten. Wahrscheinlich schwatzte der Martier nur ungereimtes Zeug, und er machte einen Versuch, ihn zu überführen.
    „Harry Sunderman?“, fragte er. „Schlank, immer flott gekleidet, trägt meistens einen Sakko in grellen Farben –“
    „Nein, dieser Harry war nicht jener Harry, Mack. Nicht, wenn er stets Sakkos in grellen Farben trägt. Dieser Harry hatte außer einer Armbanduhr gar nichts an.“
    Luke Devereaux sprang brüllend auf und stürzte sich auf den Martier. Mit ausgestreckten Händen griff er nach einer grünen Kehle.
    Und beide Hände gingen glatt hindurch und verhakten sich ineinander.
    Das grüne Männchen grinste und streckte ihm die Zunge heraus. Dann nahm es sie wieder herein. „Willst du wissen, was sie gemacht haben, Mack, deine Rosalind und ihr Harry?“
    Luke gab keine Antwort. Er torkelte nach seinem Glas, ergriff es und leerte es in einem Zuge.
    Das war das letzte, woran er sich erinnerte, als er am Morgen erwachte. Er lag auf dem Bett; irgendwie hatte er das noch geschafft. Aber er lag auf den Decken und nicht darunter und hatte noch sämtliche Sachen, sogar die Schuhe an.
    Er hatte fürchterliche Kopfschmerzen und einen ekelhaften Geschmack im Munde.
    Er richtete sich auf und blickte sich ängstlich um.
    Kein grünes Männchen.
    Trat an die Wohnzimmertür und lugte hindurch. Kam zurück, starrte den Herd an und fragte sich, ob es lohne, Kaffee zu kochen.
    Kam zu der Überzeugung, daß es sich nicht erst lohne, da er unterwegs eine Tasse trinken konnte. Nur schnell raus hier. Er würde nicht einmal aufräumen oder packen. Er konnte später zurückkommen und seine Sachen holen. Oder jemand darum bitten, falls er längere Zeit in einer Anstalt zubringen sollte.
    Er würde nicht einmal baden oder sich rasieren; das konnte er zu Hause nachholen; er hatte einen zweiten Rasierapparat in seiner Wohnung, und seine besseren Sachen befanden sich ohnehin noch dort.
    Und danach, was?
    Darüber konnte er sich später den Kopf zerbrechen. Bis dahin würde er wieder in besserer Verfassung sein, fähig, sich alles in Ruhe zu überlegen.
    Als er das andere Zimmer durchquerte, sah er die Kamera stehen, zögerte kurz und ergriff sie, um sie mitzunehmen. Das Bild! Trotzdem seine Hände glatt durch ihn hindurchgegangen waren, bestand immer noch die Möglichkeit, daß ein wirklicher Martier und nicht nur eine Erscheinung auf dem Stuhl gesessen hatte. Vielleicht konnten Martier nicht nur kwimmen, sondern verfügten noch über andere seltsame Fähigkeiten.
    Ja, falls sich ein Martier auf jener Fotografie befand, würde diese Tatsache sein ganzes Denken verändern, und so konnte er ebenso gut die Möglichkeit ausschließen, bevor er weitere Entscheidungen traf.
    Und wenn nicht – nun, dann wäre es das Vernünftigste, alle Hemmungen zu überwinden und Margie anzurufen und sie nach dem Namen des Psychiaters zu fragen, zu dem sie ihn schon während ihrer Ehe hatte schicken wollen. Vor ihrer Hochzeit hatte sie als Pflegerin in verschiedenen Nervenkliniken gearbeitet und ihren alten Beruf wieder aufgenommen, nachdem sie sich getrennt hatten. Sie hatte ihm erzählt, daß sie hauptsächlich Psychologie studiert und selber gern Psychiaterin geworden wäre, wenn sie die Mittel dazu gehabt hätte.
    Er trat ins Freie, versperrte die Tür und ging um das Haus herum zu seinem Wagen.
    Das grüne Männchen hockte auf dem Kühler.
    „He, Mack“, sagte es. „Du siehst schauerlich aus. Kein Wunder. Trinken ist
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