Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars
Autoren: Fredric Brown
Vom Netzwerk:
widerwärtig sind.“
    „Wie ihr alle, sonst würdet ihr sie nicht ausstrahlen.“
    Luke war nahe daran, seine Beherrschung zu verlieren und nahm noch einen Schluck. Jetzt zweifelte er nicht mehr an der Echtheit seines Besuchers und hielt ihn nicht länger für ein Produkt seiner Phantasie oder seiner Verrücktheit. Wenn er, Luke, wahnsinnig war, dann ließ sich nichts daran ändern, aber wenn dies ein wahrhaftiger Martier war, dann ließ er sich als Verfasser utopischer Romane eine einmalige Gelegenheit entgehen.
    „Wie ist es denn auf dem Mars?“ fragte er.
    „Geht dich einen Dreck an, Mack.“
    Luke griff erneut zum Glase. Er zählte bis zehn und versuchte so ruhig und vernünftig zu bleiben, wie er konnte.
    „Hör mal zu“, sagte er. „Ich war zuerst unhöflich, weil ich überrascht war. Es tut mir leid, und ich bitte um Entschuldigung. Können wir nicht Freunde sein?“
    „Warum sollten wir? Du gehörst einer minderwertigen Rasse an.“
    „Wenn schon aus keinem anderen Grunde, dann nur deswegen, damit es die Unterhaltung für uns beide etwas angenehmer macht.“
    „Nicht für mich, Mack. Ich habe es gern, wenn mir Leute mißfallen. Ich streite mich gern. Wenn du dich zieren und dich anstellen willst, dann such ich mir jemand anderen, mit dem ich schwatzen kann.“
    „Halt, warte doch.“ Luke sah plötzlich ein, daß er eine falsche Taktik anwendete, wenn er den Martier zum Bleiben bewegen wollte. Er sagte: „Dann scher dich gefälligst ‘raus, wenn das deine Einstellung ist.“
    Der Martier grinste. „Das ist besser. So kommen wir schon eher weiter.“
    „Warum bist du auf die Erde gekommen?“
    „Auch das geht dich nichts an, aber ich will dir mit Vergnügen einen Hinweis geben. Warum geht ihr Leute hier auf diesem lausigen Planeten in den Zoo?“
    „Wie lange gedenkst du hier zu bleiben?“
    Der Martier neigte den Kopf zur Seite. „Du bist schwer zu überzeugen, Mack. Ich bin aber nicht Aus –kunft, bitte. Was ich mache und warum, geht dich gar nichts an. Um einen Kindergarten aufzumachen, bin ich schon gar nicht hier.“
    Lukes Glas war wieder leer. Er füllte es.
    Er starrte den Martier an. Wenn der Kerl Streit suchte, warum nicht? „Du kleine grüne Warze“, sagte er, „man müßte dich – “
    „Müßte was? Mir etwas antun? Du und wer noch?“
    „Ich, eine Kamera und ein Blitzlicht“, sagte Luke, verwundert, daß er nicht schon früher daran gedacht hatte. „Ich werde zum mindesten eine Aufnahme von dir machen. Und wenn ich sie dann entwickelt habe – “
    Er stellte das Glas ab und ging in das Schlafzimmer. Zum Glück war ein Film in der Kamera und eine Patrone in der Blitzlichtlampe; er hatte sie in seinen Koffer gesteckt, keineswegs in der Erwartung, einen Martier zu fotografieren, sondern weil Benson ihm erklärt hatte, daß nachts oft Präriehunde um die Hütte herumstreunten und er gehofft hatte, einen auf die Platte zu bekommen.
    Er eilte zurück, stellte die Kamera rasch ein, hob sie mit der einen Hand empor und die Blitzlichtlampe mit der anderen.
    „Soll ich mich in Positur werfen?“ fragte der Martier. Er steckte seine Daumen in die Ohren, schielte und streckte eine lange, grüngelbliche Zunge heraus.
    Luke machte die Aufnahme.
    Er steckte eine andere Patrone in die Lampe, schraubte den Film weiter und brachte die Kamera erneut in Anschlag. Aber der Martier war nicht mehr vorhanden. Seine Stimme kam aus einer anderen Zimmerecke: „Eine genügt, Mack. Gib dir weiter keine Mühe, es hat doch keinen Zweck.“
    Luke fuhr herum, richtete die Kamera, aber ehe er die Lampe emporgehoben hatte, war der Martier verschwunden. Und eine Stimme hinter seinem Rücken riet ihm, es genug sein zu lassen und einen nicht noch größeren Narren aus sich zu machen.
    Luke gab es auf und stellte die Kamera beiseite. Schließlich war ihm eine Aufnahme gelungen. Wenn sie entwickelt war, würde entweder ein Martier darauf sein oder nicht. Nur schade, daß es kein Farbfilm war, aber alles Gute war eben nie beisammen.
    Er nahm sein Glas wieder in die Hand. Setzte sich damit hin, weil der Boden unter seinen Füßen plötzlich ein wenig zu schwanken schien. Um ihn zu festigen, nahm er noch einen Schluck.
    „Hör mal“, sagte er. „Ihr empfangt unsere Radiosendungen. Was ist denn mit Fernsehen? Seid ihr hinter der Zeit zurück?“
    „Was ist Fernsehen?“
    Luke klärte ihn darüber auf.
    „Derartige Wellen reichen nicht so weit“, sagte der Martier. „Ein Glück! Es ist schon schlimm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher