Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars
Autoren: Fredric Brown
Vom Netzwerk:
Wichtigerem. Wie soll ich wissen, ob du wirklich da bist?“
    „Mack, ich hab dir doch gesagt, du hast Sägespäne im Gehirn.“
    „Das ist es ja gerade“, sagte Luke. „Hab ich wirklich welche? Wenn du tatsächlich da bist, muß ich dir zugestehen, daß du nicht menschlich bist, und wenn ich das zugebe, dann besteht kein Grund, warum ich dir deine Herkunft nicht glauben sollte. Bist du aber nicht vorhanden, dann bin ich entweder betrunken oder jemand macht mir etwas vor. Nun bin ich aber nicht betrunken, das weiß ich ganz genau; vor deinem Auftauchen hatte ich erst zwei Gläser getrunken, schwache noch dazu, die ich kaum gespürt habe.“
    „Wozu dann überhaupt erst?“
    „Das gehört nicht zu unserem Thema. Es bleiben also nur zwei Möglichkeiten – du bist entweder wirklich vorhanden oder ich bin verrückt.“
    Der Martier gab ein unanständiges Geräusch von sich. „Und wieso glaubst du, daß diese Möglichkeiten sich gegenseitig ausschließen? Ich bin tatsächlich vorhanden, darauf kannst du dich verlassen. Aber ich weiß nicht, ob du verrückt bist oder nicht, und es ist mir auch völlig egal.“
    Luke seufzte. Es bedurfte anscheinend so manchen Seufzers, um mit einem Martier auszukommen. Oder so manchen Glases. Sein Glas war leer. Er ging und füllte es. Wiederum mit purem Whisky, nur daß er diesmal ein paar Eiswürfel hinzufügte.
    Ehe er sich wieder hinsetzte, kam ihm ein Gedanke. Er stellte sein Glas ab, sagte: „Einen Augenblick, bitte“, und ging ins Freie. Wenn der Martier wirklich war und tatsächlich vom Mars stammte, dann mußte draußen irgendwo ein Weltraumschiff liegen.
    Aber was wäre damit bewiesen, fragte er sich? Wenn es ihm einen Martier vorgaukelte, konnte es ihm dann nicht ebenso gut ein Weltraumschiff vortäuschen?
    Es war jedoch weit und breit kein Weltraumschiff zu sehen, weder ein eingebildetes noch ein wirkliches. Der Mond schien hell, das Land war flach und eben, man konnte ziemlich weit sehen. Er ging um die Hütte herum und umschritt seinen dahinter parkenden Wagen, so daß er nach allen Richtungen Ausschau halten konnte. Kein Weltraumschiff.
    Er ging wieder hinein, machte es sich bequem, nahm einen tüchtigen Schluck und deutete mit ausgestrecktem Finger plötzlich anklägerisch auf den Martier. „Kein Weltraumschiff“, sagte er.
    „Selbstverständlich nicht.“
    „Wie bist du dann hergekommen?“
    „Das geht dich einen Dreck an, aber ich will es dir verraten. Ich bin gekwimmt.“
    „Was heißt das?“
    „Paß mal auf“, sagte der Martier. Und war plötzlich aus seinem Stuhl verschwunden. Die Worte „paß mal“ waren aus dem Stuhl gekommen und das Wort „auf“ erklang hinter Lukes Rücken.
    Er fuhr herum. Der Martier saß auf der Kante des Gasherdes.
    „Mein Gott!“ sagte Luke. „Teleportation!“
    „Teleportation, Unsinn“, sagte der Martier. „Dazu bedarf es eines technischen Apparates. Kwimmen ist eine rein geistige Angelegenheit. Ihr könnt es nicht, weil ihr nicht genug Geist habt.“
    Luke nahm noch einen Schluck. „Und du bist die ganze Strecke vom Mars auf diese Weise hierher gekommen?“
    „Klar. Den Augenblick, bevor ich hier anklopfte.“
    „Hast du hier schon einmal gekwimmt? Sag mal – “ wieder deutete Luke mit dem Finger auf ihn, „ich möchte wetten, daß ihr, du und deinesgleichen, das schon öfter hier getan habt, was viele abergläubische Vorstellungen erklären würde.“
    „Unfug“, sagte der Martier. „Eure abergläubischen Vorstellungen rühren daher, daß ihr Sägespäne im Gehirn habt. Ich bin noch nie hier gewesen. Keiner von uns war jemals hier. Wir haben die Technik des Lang-strecken-Kwimmens gerade erst gelernt. Vorher ging es nur über kurze Entfernungen. Um es im interplanetarischen Maßstab zu tun, muß man über Hokima Bescheid wissen.“
    Wieder streckte Luke den Finger aus. „Jetzt hab ich dich! Wie kommt es dann, daß du Englisch sprichst?“
    Der Martier kräuselte die Lippen. Sie waren wie geschaffen dazu. „Ich spreche eure sämtlichen leichten und albernen Sprachen. Zum mindesten alle die, in denen eure Rundfunkstationen senden, und falls es noch andere geben sollte, so kann ich jede von ihnen innerhalb einer Stunde lernen. Kinderleicht. Unsere Sprache würdest du in tausend Jahren nicht erlernen.“
    „Der Teufel soll mich holen“, sagte Luke. „Kein Wunder, daß ihr nicht viel von uns haltet, wenn eure Vorstellungen über uns aus unseren Rundfunksendungen stammen. Ich gebe zu, daß die meisten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher