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Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars
Autoren: Fredric Brown
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genug, euch zuzuhören. Seit ich einen von euch zu Gesicht bekommen habe und weiß, wie ihr ausseht – “
    „Dummheit“, sagte Luke. „Ihr habt das Fernsehen einfach nie erfunden.“
    „Natürlich nicht. Brauchen es nicht. Wenn sich irgendwo in unserer Welt etwas ereignet, was wir sehen möchten, kwimmen wir hin. Sag mal, bist du eigentlich eine Mißgeburt oder sind alle Leute hier so häßlich wie du?“
    Luke nahm gerade einen Schluck, der ihm fast in der Kehle stecken blieb. „Ja, meinst du denn, d u wärst ein schöner Anblick!“
    „Für irgendeinen anderen Martier schon.“
    „Ich wette, die kleinen Mädchen sind ganz verrückt nach dir“, sagte Luke. „Das heißt, falls ihr bisexuell seid wie wir und es Marsmädchen gibt.“
    „Wir sind bisexuell, aber Gott sei Dank nicht so wie ihr. Macht ihr eigentlich in dem abscheulichen Stil weiter wie die Personen in euren Hörspielen? Und seid ihr in dem, was ihr Liebe nennt, mit einer eurer Frauen zusammen?“
    „Das geht dich gar nichts an“, erklärte Luke ihm.
    „Das meinst du“, sagte der Martier.
    Und verschwand.
    Luke erhob sich – ein wenig unsicher auf den Beinen – und blickte sich um, ob er in eine andere Ecke des Zimmers gekwimmt wäre. Er war nirgends zu sehen.
    Luke setzte sich wieder, schüttelte den Kopf, um ihn klar zu bekommen, und nahm noch einen Schluck, um seine Sinne erneut zu benebeln.
    Zum Glück habe ich die Aufnahme, dachte er. Morgen früh würde er nach Los Angeles fahren und sie entwickeln lassen. Wenn nur ein leerer Stuhl darauf zu sehen war, würde er sich in die Behandlung eines Psychiaters begeben, aber schleunigst. Wenn ein Martier darauf war – nun, dann war immer noch Zeit zu überlegen, was man unternehmen könnte, wenn überhaupt etwas.
    Sich in der Zwischenzeit so schnell wie möglich zu betrinken, schien ihm das einzig Vernünftige. Er war bereits zu betrunken, um noch in dieser Nacht zurückzufahren, und je schneller er sich in Schlaf trank, umso früher würde er am Morgen aufwachen.
    Er schloß die Augen für einen Augenblick, und als er sie öffnete, saß der Martier wieder auf dem Stuhl.
    Ihn angrinsend: „Ich war eben in deinem Schlafzimmer, diesem Saustall, und hab deine Korrespondenz gelesen. Puh! Was für Quatsch!“
    Korrespondenz? Ich hab doch gar keine Korrespondenz hier, dachte Luke. Doch dann entsann er sich an das kleine Bündel mit drei Briefen von Rosalind, die sie ihm geschrieben hatte, als er vor drei Monaten in New York bei seinem Verleger gewesen war, um Vorschuß auf ein neues Buch zu bekommen. Er hatte sich eine Woche dort aufgehalten, hauptsächlich, um die Bekanntschaft mit Zeitschriftenredakteuren zu erneuern; er hatte täglich an Rosalind geschrieben, und sie hatte nur drei Mal geantwortet. Es waren die einzigen Briefe, die er je von ihr erhalten hatte, und er hatte sie sorgfältig aufbewahrt, sie in seinen Koffer verstaut, um sie hier draußen noch einmal durchzulesen, wenn es ihm zu einsam wurde.
    „Gott, was für Schmus!“ sagte der Martier.
    „Herrgottsakrament!“ sagte Luke. „Du hattest kein Recht, in meiner Post zu schnüffeln!“
    „Beruhige dich“, sagte der Martier. „Ich habe jedes Recht, das ich mir nehme, und du wolltest mir ja nichts über dein Liebesleben erzählen, Süßer, Liebling, Goldstück.“
    „Du hast also tatsächlich darin geschnüffelt, du kleine grüne Warze. Weißt du, was ich möchte –?“
    „Was denn?“, sagte der Martier verächtlich.
    „Dich packen und dich auf den Mars zurückfeuern, damit du’s genau weißt.“
    Der Martier lachte hämisch. „Schon’ deine Lunge lieber für Rosalind, Mack. Ich wette, du glaubst, all das Gesäusel in ihren Briefen wäre aufrichtig gemeint. Ich wette, du glaubst, sie wäre genau so vernarrt in dich wie du in sie.“
    „Das ist sie auch – ich meine – Gottverdammtnochmal –“
    „Du wirst noch Magengeschwüre kriegen, wenn du dich so aufregst, Mack. Ihr Absender stand auf dem Umschlag. Ich werde mal rasch hinkwimmen und dir Gewißheit verschaffen. Los geht’s!“
    „Du bleibst hier-“
    Luke war wieder allein.
    Und da sein Glas leer war, torkelte er an den Ausguß und füllte es. Er war bereits betrunkener als seit Jahren, aber je schneller er sich bis zur Bewußtlosigkeit betrank, um so besser. Wenn möglich, noch ehe der Martier zurückkehrte oder –kwimmte, falls er überhaupt wieder auftauchte.
    Weil er sich einfach nicht mehr bieten lassen konnte. Ob Halluzination oder Wirklichkeit, egal,
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