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Die große Volksverarsche

Die große Volksverarsche

Titel: Die große Volksverarsche
Autoren: Hannes Jaenicke
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Lobetaler Bio-Molkerei: Die gemeinnützige GmbH Hoffnungstaler Werkstätten beschäftigt 850 Menschen mit Behinderung in insgesamt neun brandenburgischen Betriebsstätten und hat zusammen mit der Verpackungsberatung C. E. Schweig einen Joghurtbecher entwickelt, der zur Hälfte aus Kreide besteht.
Vorbild: die Beutelsbacher Fruchtsaftkelterei und ihr Glas-Mehrwegsystem.
Vorbild: Das Familienunternehmen »Ritter Sport« verwendet für seine Schokoladentafeln keinen Verbundstoff aus mehreren Materialien, sondern Einstoffverpackungen. Das Ergebnis: weniger Roh- und Hilfsstoffe, weniger Primärenergieeinsatz, Packstoff-Einsparung von 1.000 Tonnen/Jahr, gute Recyclingfähigkeit. Auch Milka hat nun neuerdings diese Einstoffverpackung gewählt.
Vorbild Sodastream: Mit dem Einsatz eines solchen Sprudlers in der heimischen Küche vermeidet eine deutsche Durchschnittsfamilie ca. 2000 Plastikflaschen und Dosen pro Jahr.
Vorbild Concord, Massachusetts (USA): Als eine der ersten Städte der USA wurde der Verkauf von Einweg-Plastikwasserflaschen Anfang 2013 verboten. Leider bezieht sich dieses Verbot bislang nur auf stilles, nicht aromatisiertes Wasser und auf Flaschen mit maximal ein Liter. Insofern wird die Industrie
wohl nicht lange fackeln und in Kürze die »absolut hippe« 1,25-Liter-Plastikflasche auf den Markt bringen ...
Vorbild Irland: Keine kostenlosen Plastiktüten mehr, sondern eine Abgabe auf jede Plastiktüte. Nachdem sich die Verbraucher an 15 Cent gewöhnt hatten und wieder vermehrt zur Plastiktüte griffen, wurde die Abgabe zunächst auf 22, dann auf 44 Cent erhöht. Das Ergebnis: Der Plastiktütenverbrauch sank innerhalb von zehn Jahren von 328 Tüten je Kopf auf acht Tüten je Kopf. Wichtig für den Erfolg dieser Kampagne war, dass die Bevölkerung jährlich darüber informiert wurde, um wie viel Prozent der Verbrauch an Plastiktüten zurückgegangen ist. So etwas motiviert und stachelt den Ehrgeiz an!
Entgegen der immer wieder verbreiteten Meinung und Falschmeldung, dass sämtlicher Müll am Ende doch auf ein und derselben Halde landet: Erfolgreiche bzw. zertifizierte Recycling-Unternehmen wie DSD (Duales System Deutschland), besser bekannt als »Grüner Punkt«, verdienen ihr Geld damit, jeden Fitzel Müll wiederzuverwerten, egal ob Glas, Papier, Aluminium, Plastik etc. Sie verdienen also jegliche Unterstützung, ebenso von Firmen wie von uns Endverbrauchern.
Für einen DVD-Abend oder Leseabend auf der Couch:
a) Werner Bootes Film »Plastic Planet«; auch in plastikfreier Hülle erhältlich (komischerweise nur in limitierter Auflage).
b) Dieser Film hat eine österreichische Familie dazu animiert, ihren Haushalt und Alltag (fast) plastikfrei zu gestalten. Ein nicht nur nachahmens-, sondern auch lesenswertes Experiment: »Plastikfreie Zone« (Heyne, 2012).
c) »Plastic Oceans«: Diese BBC-Dokumentation erscheint 2014.
d) Die »Plastiki«-Expedition von David de Rothschild, via You Tube.

»Ein Bankier ist ein Mensch, der seinen Schirm verleiht,
wenn die Sonne scheint, und ihn sofort zurückhaben will,
wenn es zu regnen beginnt.«
    Mark Twain

    Der schlechte Ruf von Banken und Bankern ist offenbar keine neue Erscheinung. Trotzdem wird uns von Kindesbeinen an erzählt, dass unser Geld bei ihnen besser angelegt ist als im Strumpf, im Sparschwein oder unter der heimischen Matratze. Ist dem wirklich so? Jedenfalls scheinen die sogenannten Geldinstitute seit Mark Twains Lebzeiten wenig Interesse daran gehabt zu haben, ihren Ruf zu verbessern. Wie sonst erklären sich die 2008 von Banken verursachte Finanzkrise und sämtliche Skandale, mit denen die Branche seither immer wieder für Schlagzeilen sorgt: Der Kauf der Hypo Alpe Adria durch die Bayerische Landesbank, Herr Nonnenmacher und seine HSH Nordbank, die Hypo Real Estate, die mit 130 Milliarden Euro (!) gerettet werden musste, Libor und Zinsmanipulationen, Steuerbetrug und -hinterziehung bei der Deutschen Bank, Leerverkäufe, Spekulation mit Grundnahrungsmitteln, Geldwäsche bei HSBC und, und, und – deutsche wie internationale Beispiele gäbe es noch so manche.
    Dass wir für Spareinlagen weit weniger als ein Prozent Zinsen bekommen, für den Dispo-Kredit aber zweistellige Zinsen bezahlen, ist ärgerlich genug. Dass wir Steuerzahler seinerzeit für die Geburtstagsparty von Deutsche-Bank-Chef Josef
Ackermann blechen durften, ebenfalls. Und dass uns ständig eingebläut wird, uns gefälligst selbst um die Altersvorsorge zu kümmern, ist dank des drohenden
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