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Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Titel: Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers
Autoren: Dan Millman
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wieder auf den Rücken und ging weiter.
    Socrates hat einmal zu mir gesagt: «Ein Blitz der Erleuchtung
gibt dir einen Vorgeschmack künftiger Attraktionen. Doch wenn er wieder erlischt, wirst du nur um so deutlicher spüren, welcher Abgrund dich noch von diesem Zustand trennt – deine zwanghaftcn Gewohnheiten, deine verstaubten Ansichten, deine falschen Assoziationen und andere Strukturen deines Denkens.» Gerade dann, wenn unser Leben beginnt, sich zum Besseren zu wenden, haben wir oft das Gefühl, daß alles schlimmer wird – denn jetzt sehen wir zum erstenmal klar und deutlich, was alles noch getan werden muß.
    «Auch nach der Erleuchtung», fuhr Socrates fort, «werden immer wieder Schwierigkeiten auf dich zukommen, nur deine Einstellung zu diesen Problemen ändert sich. Du sichst mehr und leistest weniger Widerstand. Du entwickelst die Gabe, deine Probleme in Lektionen zu verwandeln, die es zu lernen gilt, und deine Lektionen in Weisheit. »
    Ein einfaches Leben
    Mahatma Gandhi, politischer Aktivist und Verfechter des gewaltlosen Widerstandes, riet uns allen, «ein einfaches Leben zu führen, damit andere Menschen wenigstens das Einfachste zum Leben haben». Gandhi hat sich tatsächlich an dieses hohe Ideal gehalten. Er trug einen Lendenschurz oder ein anderes einfaches Gewand, spann seine Baumwolle selbst, nahm nur das, was er brauchte, und gab her, was er konnte. Aber Gandhi bekam Unterstützung von anderen Leuten. Ein indischer Industrieller, der für Gandhis Sache Millionen spendete, sagte einmal: «Gandhis einfaches Leben hat mich ein Vermögen gekostet. »
    Einfachheit bedeutet für jeden Menschen etwas anderes – je nach seinem Alter, seinen Lebensumständen und seinen Zielen. Nur wenigen ist es bestimmt, Gandhis hohe Ideale zu verkörpern, ein extrem einfaches, entsagungsvolles Leben zu führen oder wie ein wandernder Asket einsam in einer Höhle oder im Wald zu hausen. Wir werden uns wahrscheinlich eher mit den Alltagsrealitäten unserer modernen Gesellschaft auseinandersetzen müssen. Wir werden eine Ausbildung absolvieren, einen Beruf ergreifen, einen Freund oder eine Freundin haben, vielleicht eines Tages auch eine Familie gründen und uns all den Aufgaben und Herausforderungen stellen, die damit zusammenhängen.
Trotzdem können wir alle innerlich ein einfaches Leben führen, uns inmitten der Hektik und Geschäftigkeit des Alltags einen ruhigen Geist bewahren.
    Im Kreuzfeuer des Alltagslebens
    Jemand beklagte sich einmal bei mir: «Ich würde ja gern wie ein friedvoller Krieger leben und mich intensiver meinen spirituellen Übungen widmen. Aber ich habe nun mal einen Beruf und eine Familie und einfach keine Zeit!»
    Dieser Mann hatte noch nicht begriffen, daß seine Familie und sein Beruf – die Beziehung zu seiner Frau, die Verantwortung für seine Kinder und die Zwänge des Berufslebens – seine spirituelle Übung waren. Solch eine Übung fordert uns oft stärker und trägt mehr zu unserer Entwicklung bei, als wenn wir einfach in einer Höhle säßen und meditierten. Ich spreche aus Erfahrung, weil ich beides kenne.
    Natürlich muß auch die innere Arbeit zu ihrem Recht kommen. Man braucht die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und von allem wegkommen zu können. Aber für den friedvollen Krieger ist das tägliche Leben die Arena, in der er seine Ausbildung erhält . Die Anforderungen dieses Lebens bringen unsere Schwächen ans Tageslicht, verwandeln sie in Stärken und entwickeln unseren Körper, unser Denken und unsere Emotionen weiter.
    Als unsere gemeinsame Zeit sich dem Ende zuneigte, erinnerte Socrates mich: «Ich habe dir den Pfad des friedvollen Kriegers gezeigt – nicht den Pfad, der zum friedvollen Kriegertum führt. Die Reise selbst macht den Krieger aus dir. Das tägliche Leben ist deine Reise und deine Ausbildung. Sobald dir das klar wird, gewinnt jeder Augenblick einen tieferen Sinn. »
    Der Alltag bietet uns gerade deshalb so viele Möglichkeiten zu innerem Wachstum, weil er so viele Anforderungen an uns stellt. Die Probleme, die uns auf die Probe stellen und innerlich wachsen lassen, sehen wir alle: Arbeit oder Beruf, Finanzen, Partnerbeziehungen, Ausbildung, Wohnung, Gesundheit, Ernährung und Sport – und natürlich auch die Suche nach dem Sinn unseres Lebens und der Richtung, die wir einschlagen wollen.

    Partnerbeziehungen
    Wenn das Leben ein Tanz ist, dann brauchen wir einen Tanzpartner. Eine enge, intensive Beziehung zu einem anderen Menschen hat einen
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