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Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Titel: Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5
Autoren: Philip Jose Farmer
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Menschen, die intelligenter sind als Sie, haben versucht, eine andere Erklärung zu finden. Und sind daran gescheitert.«
     »Aber vielleicht gibt es jemanden, der nicht scheitern wird.«
     »Jetzt berufen Sie sich auf den Glauben«, hatte Loga gesagt.
     »Nein. Auf die Geschichte, die Logik und die Wahrscheinlichkeit.«
     Loga war aufgeregt gewesen, nicht, weil er anfing, an seinem Glauben zu zweifeln, sondern weil er fürchtete, Burton würde nicht Voranschreiten.
     Wie sich herausgestellt hatte, würde Loga nicht Voranschreiten. Seine Körperspeicherung war vernichtet worden, und er hatte keine Möglichkeit mehr, das letzte Ziel anzustreben. Und doch … es war Logas eigene Schuld gewesen, daß er diese Chance nicht mehr hatte. Hätte er das Projekt nicht in andere Bahnen gelenkt, würde er noch leben, und seine Körperspeicherung würde sicherstellen, daß er auch weiterhin dem geheimnisvollen Ereignis zustreben würde, das als das Voranschreiten bekannt war.
     War der Unbekannte, der Loga der Vergessenheit überantwortet hatte, ein Ethiker gewesen, der irgendwie das Gemetzel an seinen Kollegen überlebt hatte? Wenn dem so war, warum zeigte er sich dann nicht? Fürchtete er sich vor den acht Bittstellern? Wartete er die Zeit ab, bis er sie töten und im Tal wiedererwecken konnte, damit sie den ursprünglichen Plan nicht mehr durchkreuzen konnten?
     Jeder, der wußte, wie man den Computer mit übergeordneten Befehlen versah, hätte vor den Acht keine Angst haben zu brauchen. Aber vielleicht wußte der Unbekannte etwas, was sie noch nicht wußten, aber herausfinden konnten. Sollte dem so sein, würde er versuchen, sie so schnell wie möglich loszuwerden.
     Aber es war auch möglich, daß einer - oder mehrere - von ihnen Loga hatte verschwinden lassen.
     Burton dachte darüber nach, als Nurs Kopf auf einem Wandbildschirm auftauchte. »Ich möchte mit dir sprechen.«
     Burton nannte das Codewort, das dem Anrufer ermöglichte, ihn zu sehen.
     »Was gibt’s?«
     Nur trug einen grünen Turban, der anzeigte, daß er die Pilgerreise nach Mekka gemacht hatte. Die Wahl der Farbe war jedoch wohl eher zufällig, da der kleine Mohr nicht zu denen gehörte, die großen Wert auf solche Dinge legten. Sein langes glattes schwarzes Haar fiel unter dem Stoff auf knochige braune Schultern. Sein hageres Gesicht wirkte gespannt.
     »Der übergeordnete Befehl gegen die Wiedererweckung Monats sowie sämtlicher Ethiker und ihrer Helfer hat immer noch Bestand. Ich habe damit gerechnet. Aber es ist noch etwas von größerer Tragweite geschehen!«
     Er hielt inne.
     »Nun?« fragte Burton.
     »Du weißt, daß Loga uns vor drei Wochen erzählt hat, er habe den Computer angewiesen, mit der Wiedererweckung der gespeicherten achtzehn Milliarden anzufangen. Wir haben angenommen, dies sei auch geschehen, aber dem ist nicht so! Offenbar hat Loga es sich aus irgendeinem Grund anders überlegt. Vielleicht wollte er warten, bis wir den Turm verlassen haben. Auf jeden Fall ist seither nicht eine einzige Person wiedererweckt worden.«
     Der Schock ließ Burton einen kurzen Augenblick verstummen.
     »Wie viele Körper sind jetzt auf Lager?« sagte er, als er sich wieder erholt hatte.
     »Im Augenblick achtzehn Milliarden, eine Million, dreihundertsiebenunddreißigtausendeinhundertneunundneunzig. Nein. Jetzt … zweihundertsieben.«
     »Ich nehme an, du …?« sagte Burton.
     Nur, der ahnte, was er sagen wollte - was mit ärgerlicher Häufigkeit der Fall war -, sagte: »Ja. Ich habe mich versichert, daß der Computer jetzt einen untermauernden übergeordneten Befehl des Unbekannten hat. Das Lager hat noch Bestand.«
     »Stell dir vor«, sagte Burton, »vor drei Wochen glaubten wir noch, unser langer, harter Kampf sei vorbei. Alle großen Themen seien bewältigt, und unsere einzigen Probleme seien von nun an nur noch persönlicher Natur.«
     Nur antwortete nicht.
     »Auch gut. Zuerst müssen wir uns gegenseitig einem Wahrheitstest unterziehen. Wir können nicht mit der Voraussetzung weitermachen, es gäbe einen Unbekannten, ehe wir nicht alle aus unserer Gruppe eliminiert haben.«
     »Es wird ihnen nicht gefallen«, sagte Nur.
     »Aber es ist nur logisch, daß wir es tun.«
     »Die Menschen mögen keine Logik, wenn sie lästig oder gefährlich für sie ist«, sagte Nur. »Aber sie werden sich dem Test unterziehen. Sie müssen jedes Mißtrauen vermeiden.«

    4.

     Wenn Lügen nicht das gleiche war, wie die Wahrheit zu sprechen,
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