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Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Titel: Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5
Autoren: Philip Jose Farmer
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möglich, daß einer von uns Zugang zu seinem WathanVerzerrer gehabt hat.«
     »Das glaub ich nicht«, sagte Turpin. »Keiner von uns is so clever, mit so ‘nem Ding umzugehn. Wir sind auch nicht clever genug, Logas Befehle aufzuheben. Ich glaube, wir verschwenden unsere Zeit damit, uns gegenseitig zu beleidigen.«
     »Wenn ich dich richtig verstehe«, sagte Nur, »behauptest du, wir seien nicht intelligent genug. Das ist nicht wahr. Wir sind intelligent genug. Aber wir haben nicht das Wissen, das wir brauchen.«
     »Yeah, das meine ich ja auch. Wir wissen einfach nicht genug.«
     »Drei Wochen sind lange genug für einen fleißigen Menschen, sich das Wissen des Computers zu beschaffen«, sagte Burton.
     »Nein. Der Computer wird niemandem sagen, wie man Logas Befehle aufheben kann«, wandte Turpin ein. »Das ist einfach nicht zu schaffen.«
     »Wir könnten einen Gedächtnisstreifen der letzten drei Wochen anlegen«, sagte Frigate. »Das erfordert zwar Zeit, ist es aber vielleicht wert.«
     »Nein«, sagte Alice nachdrücklich. »Ich käme mir erniedrigt vor. Es wäre schlimmer als eine Vergewaltigung. Das lasse ich nicht zu.«
     »Ich verstehe deine Gefühle«, sagte Nur. »Aber …«
     Der Computer konnte ihre Erinnerungen bis zur Empfängnis zurückspulen und auf einem Bildschirm zeigen. Der Prozeß hatte seine Grenzen, da er keine nichtvisuellen und nichtauditiven Gedanken (es sei denn in Form elektronischer Schaubilder) reproduzieren konnte. Und deren Interpretation war höchst unsicher. Er war dazu fähig, fühlbare, riechbare und drückende Erinnerungen umzuwandeln, aber Erinnerungen waren selektiv, und offenbar waren viele Ereignisse ausgelöscht worden, die der jeweilige Betroffene für unwichtig gehalten hatte. Doch bei diesem Prozeß zeigte sich deutlich, was die Testperson gesehen, gehört und gesprochen hatte.
     »Ich will nicht, daß ihr seht, wie ich zur Toilette ging«, sagte Alice.
     »Niemand von uns will dergleichen sehen, weder bei dir noch bei sich selbst«, sagte Burton und lachte. Es klang wie ein Stein, der übers Wasser hüpft. »Wir alle furzen und rülpsen, und die meisten haben wahrscheinlich masturbiert und sich in der Nase gebohrt, und ich bin sicher, daß Marcelin und Aphra keinen besonderen Wert darauf legen, daß wir sie im Bett beobachten. Aber es ist auch nicht nötig, alles zu zeigen. Wir können dem Computer befehlen, selektiv vorzugehen - nur die Ereignisse zu zeigen, für die wir uns interessieren. Alles andere ist irrelevant und braucht nicht gezeigt zu werden.«
     »Reine Zeitverschwendung«, sagte Frigate. »Jeder, der klug genug ist, um das zu tun, was der Unbekannte getan hat, wird die Möglichkeit des Gedächtnisstreifens nicht übersehen.«
     »Ich stimme dir zu«, sagte Burton, »auch wenn es nur selten vorkommt. Aber es ist eine Routinesache, die getan werden muß. Was ist, wenn der Schuldige - wenn es einen gibt - damit gerechnet hat, daß wir annehmen würden, eine Erinnerungsdurchsuchung sei sinnlos?«
     »Er würde ein solches Risiko nicht eingehen«, sagte Li Po.
     »Trotzdem bestehe ich darauf«, sagte Burton. »Wenn wir es nicht tun, werden wir uns alle mit Argwohn begegnen.«
     »Wir werden uns auch dann noch mit Argwohn begegnen, wenn wir damit fertig sind«, sagte Frigate säuerlich. »Aber wenn es sein muß …«
     Die Suche hätte simultan verlaufen können, wenn jeder in einen anderen Quader gestiegen wäre, aber wer hätte dann die anderen überwachen sollen, um sicherzugehen, daß niemand dem Computer befahl, die relevanten Ereignisse zu löschen? Burton ging zuerst, und nach drei Stunden - der Zeit, die der Computer benötigte, um die Erinnerungen dreier Wochen abzuspulen - kam er wieder zum Vorschein. Der Bildschirm war während der gesamten Abspulung leer gewesen.
     Er war, wie erwartet, auch leer, als sich die anderen der Prüfung unterzogen.
     Fünfundzwanzig Stunden verstrichen, bevor Li Po als letzter aus dem Quader trat. Die anderen waren schon lange zuvor nacheinander zu Bett gegangen. Burton und Nur beaufsichtigten das Verfahren von Anfang bis Ende. Einige standen schon wieder auf, als die beiden den Entschluß faßten, schlafen zu gehen. Zuerst wollte sich Burton jedoch versichern, daß niemand ihr Quartier betreten konnte.
     »Der Unbekannte könnte das Codewort außer Kraft setzen, das die Tür versperrt.«
     »Wie sollen wir die Tür deiner Meinung nach versperren?« fragte Frigate und gähnte. »Sollen wir ein Bett
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