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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins
Autoren: Jim C. Hines
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Schwert.
    »Gute Entscheidung. Dreh dich um, und geh in den Raum da drüben.«
    Der Mensch folgte ihm in den Raum, den Jig bei sich immer das glänzende Zimmer genannt hatte. Winzige Glasplatten, nicht größer als seine Fingernägel, bedeckten die gesamte Decke mit einem Meer von Farben. Die Decke wölbte sich nach oben, und im Zentrum verschmolzen die Wirbel von Blau, Grün und Rot zu einer spektakulären Feuerblüte.
    Selbst mit einem Schwert im Rücken konnte Jig nicht anders als emporzublicken, während er eintrat. Die Abenteurer hatten ein kleines Feuer entfacht, und der Widerschein der Flammen tanzte auf den Platten und verwandelte sie in tausend Juwelen.
    »Was ist das?« Es war die raue Stimme, die Jig zuvor schon gehört hatte, und sie entstammte einem vier Fuß großen Berg aus Muskeln, Rüstung und einem Gewirr von schwarzen Haaren. Mit anderen Worten, einem Zwerg.
    »Ich habe ihn gefunden, wie er in dem Gang dahinten rumgeschnüffelt hat.« Der Mensch steckte sein Schwert in die Scheide. »Kein besonders toller Spion. In seiner Panik hat er sich selbst in Brand gesteckt.«
    Der Zwerg lachte. In kaum verständlichem Goblin fragte er: »Du lebst hier lange?« Ohne auf eine Antwort zu warten, sprang er auf und fuchtelte mit einem großen Blatt Pergament vor Jigs Gesicht herum. »Wir haben hier einen Raum, der dreizehneinhalb auf zwölf Schritte misst, mit einer Türöffnung in jeder Wand. Ich nehme nicht an, dass du eventuell weißt, welche dieser Öffnungen uns zu den tiefen Tunneln führt?«
    Jig schüttelte den Kopf und wich in eine Ecke zurück. »Ich habe mich auch verirrt«, log er.
    Der Mensch lachte. »Stimmt vermutlich, Darnak. Selbst für einen Goblin sieht er wie eine Küchenhilfe aus. Wahrscheinlich ist er auch nicht gerade der Hellste.«
    Darnak schüttelte den Kopf. »Ab und zu habe ich dasselbe von dir gedacht, Barius Wendelson. Das macht dich allerdings nicht weniger gefährlich.«
    »Wie kannst du es wagen, in einem solchen Ton mit mir zu sprechen?« Jede Spur von Heiterkeit war aus Barius’ Gesicht gewichen. Er setzte zu einem Schritt nach vorn an, aber Darnak kam ihm zuvor, sodass der Mensch mit einem Fuß in der Luft dastand und keinem Platz, ihn hinzusetzen, wenn er nicht auf den Zwerg treten wollte.
    »Ich kenne dich, seit du ein Jüngling bist«, meinte Darnak und ergriff eine mit Eisenbändern umwickelte Keule, die er Barius unter die Nase hielt. »Prinz oder nicht, ich werde dir immer noch den Schädel zertrümmern, wenn es sein muss.«
    Während sie sich zankten, nutzte Jig die Gelegenheit, um sich umzusehen. Er hatte keinen Zweifel daran, dass ihr Streit augenblicklich beendet wäre, falls er versuchte, davonzulaufen, aber er konnte sich zumindest eine bessere Vorstellung davon verschaffen, womit er es zu tun hatte.
    Der Mensch war … glänzend war das beste Wort, das Jig dafür einfiel. Sein Kettenhemd schimmerte silbern, jedes Glied ein spiegelnder Ring. Der juwelenbesetzte Griff seines Schwertes war mit Golddraht umwickelt, und der Knauf war in Form eines Löwenkopfes gegossen. Seine kniehohen Stiefel waren aus weichem schwarzem Leder, und die purpurne Strumpfhose sah so teuer wie der Rest seiner Ausstattung aus. Sie sah auch unbequem und lächerlich aus, aber wer war Jig, menschliche Mode zu kritisieren?
    Barius war stark, breit in den Schultern und schlank in der Taille. Was Jig zuerst für einen schwarzen Hut gehalten hatte, war in Wirklichkeit sein Haar, das in einem perfekten Kreis um seinen Kopf geschnitten war. Die Spitze seines Spitzbarts war so spitz, dass man sie als Waffe hätte benutzen können.
    Der Zwerg wirkte wie der Gemeinere von beiden. Der Schuppenpanzer, den er unter seiner weißen Robe trug, sah abgenutzt, aber gut gepflegt aus. Jig konnte viele Stellen erkennen, wo Schuppen im Lauf der Zeit ersetzt worden waren. Ebenso hatte auch seine Kriegskeule an mehreren Stellen Macken davongetragen, als ob damit Schwertklingen abgelenkt oder mehr als nur ein paar Schädel zertrümmert worden wären. Was Darnak selbst betraf, so lag der größte Teil seines Gesichts unter einem Dschungel schwarzen Haares verborgen. Seine Haut war von ledrig-brauner Farbe. Eine krumme Nase, fast so lang wie die eines Goblins, thronte über einem buschigen Schnurrbart und Bart. Unter raupenartigen Brauen versteckten sich zwei Schweinsäuglein.
    Jig entdeckte ein drittes Mitglied ihrer Gruppe, als er sich umschaute. Ein magerer Elb saß beim Feuer, die Knie an die Brust gezogen. Er
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