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Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen

Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen

Titel: Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen
Autoren: Michaela Rudolph
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Adas BlackBerry und ihre Kreditkarte aufs Kissen.
    Ada springt vor Begeisterung auf. »Wow!! Das ist ja ... super!«
    Madame Baldour zieht die Stirn in Falten. So ein Gefühlsausbruch zerstört den bedeutungsvollen Augenblick. Sie schreitet gemessenen Schrittes hinter dem Schreibtisch vor und Ada grapscht sich das lang vermisste Handy und die noch heißer ersehnte Kreditkarte. Endlich ist sie wieder ein Mensch! Begeistert drückt sie auf die Tastatur.
    »Ich hoffe sehr, dass Sie das in Sie gesetzte Vertrauen nicht enttäuschen«, mahnt der Schulleiter. »Ich habe diesen Moment gewählt, damit diese Sache unter uns bleibt. Und ich bitte Sie, Ihren Mitschülerinnen gegenüber Stillschweigen zu bewahren. Sonst erwartet jede eine Belohnung für ihr Engagement. Bei Ihnen ist das allerdings etwas anderes. Sie...« Sir Shouhtick mustert Ada eingehend. ». . . stehen ja noch ganz am Anfang Ihres Empathie-Studiums.«
    Was auch immer das heißen soll.
    »Empathie heißt Einfühlungsvermögen«, konstatiert Madame Baldour, als hätte sie ihre Gedanken erraten.
    Ada hört kaum zu. Das BlackBerry hatte ihr Vater wegen Schuleschwänzen gesperrt und die Kreditkarte war futsch, nachdem sie versucht hatte auszureißen.
    »Danke! Vielen Dank.« Sie strahlt den Schulleiter und die Hausdame an. »Ich werde Sie nicht enttäuschen.«
    So glücklich hat sie das Rektorzimmer noch nie verlassen! Es gibt also doch noch Gerechtigkeit - selbst in Chestnut Hall, dem schlimmsten Mädchenknast auf dem Planeten.

Kapitel 2
M ÖRDER -S PRUNG
    Al ler-allerliebster Daddy! DANKE, danke, danke! Gerade habe ich mein BlackBerry wiederbe kommen. Können wir telefonieren, auch wenn du in Südafrika bist? Ich  vermisse dich und würde so gern deine Stimme hören! Love U, Ada!
    Sie schickt die Nachricht ab und blickt verträumt Richtung Stall. Ada denkt gar nicht daran, zurück in den Unterricht zu gehen. Erst mal muss sie versuchen, Dad zu erreichen, und ihre Freundin Angie anrufen. Gott, wie lange haben sie nichts voneinander gehört? Dabei waren sie unzertrennlich, damals, als Ada noch die Königin der exklusiven Hamburger Privatschule war und ihre Clique um sich scharte. Mit zitternden Fingern stöpselt sie das Ladegerät ins Handy, schaltet es ein und tippt auf die Tastatur. Klar, Dads Handy ist ausgeschaltet oder er hat kein Netz. Dann eben Hamburg.
    »Hallo?«, hört Ada die vertraute Stimme. Ihr wird sofort warm ums Herz.
    »Angie!«, schreit sie glücklich ins Telefon. »Ich bin’s!«
    »Ada?«, fragt es leicht befremdet.
    »Ich hab mein Blacky wieder. Wir können jetzt telefonieren.« Ada ist so aufgeregt, dass ihre Stimme sich überschlägt.
    »Schööön«, hört sie Angie nach einer kurzen Pause sagen.
    »Hey - vermisst du mich etwa nicht?«, fragt sie eine Spur unsicher.
    »Doch, doch. Mädels. Es ist Adaaaa!« Das Telefon scheppert. »Heeee!«, hört sie diverse Mädchenstimmen rufen. Adas Herz macht einen Sprung. Könnte sie doch nur weg hier, sich einfach zu ihrer Clique beamen, die jetzt bestimmt über die Jungs lästert und Shoppingtouren plant.
    »Angie - kannst du nicht mal herkommen?«, rutscht es ihr heraus.
    »Äh. Ja - na ja. Wir fliegen nächstes Wochenende nach New York. Weißt schon.«
    Ada schluckt. Wie oft saßen sie zusammen auf den Fashion Weeks in Mailand, Paris und New York. Immer ganz vorne . . . Sie verkneift sich die Frage, mit wem Angie diesmal fliegt. Schließlich sind sie doch beste Freundinnen, oder? »Ja, dann viel Spaß.«
    »Ich melde mich. Tschauiii.« Wer ist jetzt wohl die Königin der Schule und Anführerin der coolsten It-Girls-Clique Hamburgs? Sie schluckt, doch der Kloß in ihrem Hals sitzt fest.
    »Bist du völlig gaga?« Bel stürmt in den Transporter. »Du hast den ganzen Unterricht versäumt. Wir hatten gerade 'ne Latein-Ex.«
    »Gut, dass ich nicht da war.« Ada kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Latein ist gleich Mathe ist gleich Sechs. Diese Gleichung gilt immer.
    »Was wollte der Shouhtick denn von dir?« Bel kann ihre Neugier kaum zügeln.
    »Nur was wegen meinem Vater«, sagt Ada vage. Sie weiß genau, dass Bel nicht nachfragt, dazu ist sie viel zu höflich.
    Tatsächlich, Bel nickt. »Ich hab dich bei der Goodwill entschuldigt .. . aber du musst nachschreiben.«
    Wie egal ist das denn jetzt? Ada hat nur Augen für ihr Handy, sucht nach Nachrichten, die sie in den letzten Wochen nicht beantworten konnte. Wie wenige das sind! Warum denkt denn keiner an sie?
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