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Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen

Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen

Titel: Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen
Autoren: Michaela Rudolph
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Außer Reiten nichts. Auch wenn sie  in Juls Augen nur RUMGAUTSCHT! Was fällt ihm ein, sie so zu  beleidigen? Und das auch noch vor seinem Vater!
    Sie dampft in den Schultrakt. Gleich im Eingangsbereich empfängt sie das allseits verhasste Schüler-Ranking auf dem überdimensionalen Bildschirm. Wie sollte es auch anders sein: Aman da Henderson ist bei Schulischen Leistungen unter den Schlechtesten ihrer Stufe. Toll, und das kann Dad online auch in Kapstadt sehen. Warum ist das Leben nur so ungerecht und gemein?

    »Mademoiselle Henderson, Sir Albert Shouhtick wünscht Sie zu sprechen.« Madame Baldour betritt das Klassenzimmer.
    »Hat das nicht Zeit bis nach der Stunde?« Mathelehrer Simpson, den die Schülerinnen wegen seines Namens nur Bart nennen, ist wenig begeistert. »Ada - ich meine Amanda ist eine wichtige Stütze des Unterrichts, auf die ich nur sehr ungern verzichte.«
    Die Mädchen kichern. Ada stand in Mathe auf einer glatten Sechs, bis sie dank Bel in der entscheidenden Prüfung einen Spickzettel mit den Lösungen bekam.
    »Mais oui, ganz sicher sogar. Doch Mademoiselle ...«, Madame Baldour winkt Ada energisch zur Tür. ». . . hat ein besonderes Talent, sich invisible zu machen.«
    »Schade, dass die nicht unsichtbar bleibt«, ätzt Josi aus der letzten Reihe.
    »In der Hölle sollst du schmoren, auf ewig!« Ada verlässt hinter der Hausdame das Klassenzimmer.
    Was der Rektor wohl von ihr will? Unsicher geht sie den Gang entlang und wirft einen schnellen Blick durch die großen Fenster. Am Ende des Parks sieht sie die Reithalle und den großen Springplatz. Ob Jul schon mit Rasmus trainiert?
    »Come in!«, ruft Sir Albert Shouhtick durch die große Holztür, an die Madame Baldour gerade geklopft hat. Ada atmet tief ein, als sie das Rektorzimmer betritt. Der Mann mit der kleinen Brille auf der langen, gebogenen Adlernase sieht nicht aus, als wolle er sie zu einem Lottogewinn beglückwünschen. Der Schulleiter thront in seinem nappalederbezogenen Stuhl und Ada nimmt wortlos auf dem mit rotem Samt bezogenen Sofa vor dem riesigen Schreibtisch Platz. Sein kantiges Gesicht spiegelt sich auf dem glänzend polierten Holz und Ada lässt die Schultern hängen. Nie, noch nie hat dieser Shouhtick irgendetwas Nettes verkündet. Immer nur mit Strafen, Drohungen und Sanktionen kamen aus diesem Büro, und auch wenn Ada keine Ahnung hat, was er jetzt schon wieder von ihr will - es kann
nichts Gutes sein. Sie starrt auf ihre Schuhe, hilflos wie ein Angeklagter ohne Verteidiger.
    »Miss Henderson.«
    Ada blickt auf und sieht, dass sich in den faltigen Mundwinkeln ein Lächeln andeutet. Freut der sich, dass er sie gleich in irgendeinem Turm einmauern darf, weil sie, was auch immer -
vielleicht unerlaubt. . . geblinzelt hat?
    »Ihr werter Herr Vater und ich hatten ein längeres Gespräch.«
    Ada zuckt zusammen. Richard Henderson ist ihre ganze Familie - und ein ganz und gar wunder Punkt. Dad hat sie nach Mums Tod hierhergeschickt, weil sie zu Hause nur noch rebellierte, und auch beim Elterntag hat sie sich danebenbenommen. Weil sie dachte, seine neue Assistentin sei vielleicht etwas mehr als das. Und weil Dad, statt seine Tochter zu sich nach Amerika zu holen, einen Film in Südafrika produziert. Sie fühlt sich allein wie ein einsamer Stern im Universum. Dad ... ist unerreichbar. Bis auf ein paar Mails hat sie schon ewig nichts von ihm gehört.
    »Ich habe mir erlaubt, ihm von Ihrem überraschenden sozialen Engagement zu berichten.« Ada versteht nur Bahnhof. WAS meint der denn?
    Sir Shouhtick räuspert sich umständlich und nickt Madame Baldour zu, die neben der Tür wartet, aufrecht wie ein Zinnsoldat in einer Vitrine. Die Hausdame tritt zu seinem Schreibtisch und nimmt sich ein mit schwarzem Satin bezogenes Kissen.
    »Mister Henderson war mindestens so überrascht wie ich und das gesamte Kollegium.«
    Herrgott, kann der sich nicht mal kürzer fassen und sagen, was Sache ist?
    Sir Albert Shouhtick zieht eine knarrende Schublade auf. »Er ist der Meinung, dass ein solch tadelloses Benehmen belohnt werden muss.«
    Ada bleibt vor Verblüffung der Mund offen stehen. Tadellos? Wie jetzt?!
    »Ich teile diese Einschätzung. Miss Isabel Sancour ist dank Ihres Einsatzes wieder auf einem sehr guten Weg. Daher...« Er zieht etwas aus der Schublade.
    Bekommt sie jetzt etwa eine Medaille - für die Modenschau?
    »... ist es der geeignete Zeitpunkt, Sie zu belohnen.« Sir Shouhtick legt würdevoll
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