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Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke

Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke

Titel: Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke
Autoren: Michaela Rudolph
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jedenfalls von allem, was mit Schule zu tun hat.
    Lustlos betritt sie die Bibliothek. Abrupt bleibt sie stehen und reißt vor Staunen die Augen weit auf - alle Müdigkeit ist wie weggeblasen. Wie genial ist das denn? Ada war noch nie in der Schulbibliothek. Klar, warum auch? Bücher sind verstaubt und langweilig, wenn sie etwas liest, dann Modemagazine, Blogs im Internet und natürlich ihre Mails. Aber Bücher? Außerhalb des Unterrichts kommt das nicht infrage.
    Ada steht inmitten eines hohen Barocksaals, der über drei Stockwerke mit Büchern gefüllt ist. »Sind die echt?«, entfährt es ihr.
    »Nee, ist ’ne Tapete, du kopfloses Huhn«, ätzt Josi hinter ihr.
    Ada überhört die Bemerkung und bestaunt die zigtausend Bücher, die die teils verglasten und teils offenen Regale bevölkern. Fahrbare, hölzerne Leitern machen auch die obersten Buchzeilen zugänglich. Der riesige Raum ist fensterlos, bis auf die Glaskuppel, die den Blick auf den wolkenlosen Himmel freigibt. Die Bibliothek strahlt eine eigenartig geheimnisvolle Atmosphäre aus. Wie viele verborgene Geschichten hier wohl schlummern?
    »Come on, girls.« Mister Simson lässt Ada keine Zeit, die verschnörkelten Balustraden im ersten Stock zu bewundern oder die vergoldeten Wandlüster, die aus Hunderten von glitzernden Swarovski -Kristallen zu bestehen scheinen. Ehrfürchtig geht sie über das knarrende Tafelparkett in den Lesesaal. Die Klasse sitzt bereits an den mit grünem Filz bezogenen Holztischen. Der Mathelehrer verteilt die Aufgabenblätter. »Es wird euch sicher guttun, die Informationen ausnahmsweise nicht im Internet zu recherchieren - sondern in den Büchern.«
    Ada kann sich gerade noch auf den dick gepolsterten Stuhl setzen, sonst wäre sie umgefallen. Kein Internet? Wie soll das denn gehen?
    »Wenn ihr nachschlagen und lesen müsst, bleibt das Ergebnis sicher besser in euren hübschen Köpfchen.« Mister Simson strahlt und Ada versinkt in einem Meer aus Müdigkeit und Verzweiflung. Wenn Bel nicht da ist, hat sie auch niemanden, bei dem sie abschreiben kann.
    »Mister Bucks übernimmt die Aufsicht und ist euch in allen Fragen behilflich.« Hinter dem Rücken des Lehrers taucht ein kleines Männlein in einem grauen Kittel auf. Auf der Nase des aschfahlen Gesichts sitzt eine Brille, deren Gläser mindestens vier Dioptrien haben. Gilt das nicht schon als Behinderung? So ein monströses Lesegestell hat Ada noch nie gesehen! Na wunderbar, ein fast blinder Bibliothekar. Zudem verhindert ein riesiger grau-weißer Bart die Sicht auf sein restliches Gesicht. Ob darin wohl Tiere wohnen?
    »Ladys?« Die sonore Stimme ist die eines Märchenerzählers! »Immer gern zu Diensten.«
    »Ich wünsche allgemein großes Vergnügen.« Mister Simson verlässt die Bibliothek.
    Ada seufzt und blickt auf ihr Arbeitsblatt. »Wenn bei einem Pferderennen ...« Sie hat keinerlei Interesse an den Aufgaben, so viel Wettverlust gemacht wird. Wie hoch ist dann . ..«
    Verlust. Pferd. Ada ist elektrisiert. Bel! Wenn ihre Eltern schon nicht kommen, dann braucht sie wenigstens ein Pferd. Zum Trost. Ein eigenes Pferd für Bel! Genau! Das ist das Richtige! Da ist sich Ada tausend Prozent sicher. Was hat Harry erzählt? Man kann ein Pferd ersteigern. Sie braucht Geld für diese Pferdeauktion - und dafür muss sie etwas tun. Jetzt.
    Ada erhebt sich und klopft mit ihrem kleinen mit Diamanten besetzten Montblanc -Füller gegen den Messingschaft der Leselampe. »Entschuldigen Sie, Mister Bucks. Ich muss dringend etwas besprechen.« Die Mädchen sehen Ada überrascht an.
    »Also ich geb dir kein Asyl mehr«, ruft Josi laut. »Mit dem Miststück kann kein Mensch zusammenwohnen.«
    Ada hat Mühe, ihre Todfeindin zu ignorieren. »Es geht nicht um mich, sondern um Bel.«
    »Wer’s glaubt!«, ruft Josi und blickt Beifall heischend in die Runde.
    »Es ist mein Ernst.« Ada holt tief Luft. »Bel geht es wirklich schlecht. Sie braucht unsere Hilfe.«
    Candy zwinkert ihr zu. Oder bildet sich Ada das etwa nur ein? »Das mit Sioux war furchtbar - ich hab es miterlebt.« Im Raum ist es still.
    Ada weiß nicht weiter. Was soll sie jetzt sagen? Bels Eltern haben keine Zeit für sie und alles, was sie trösten könnte – ist ein eigenes Pferd?
    »War's das?«, fragt Josi.
    »Jemand, der ein Herz aus Stein hat - so wie du - für den war’s das«, entfährt es Ada. »Für alle anderen ...«Sie wendet Josi demonstrativ den Rücken zu. »... gilt: Ich will ihr helfen. Und  ich glaube, sie - würde
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