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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
Autoren: Trudi Canavan
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hatte, um alte Magie zu erforschen. Es schien gut möglich zu sein, dass Akkarin während jener Zeit die verbotene Kunst entdeckt hatte. Und die gleichen Quellen, aus denen er geschöpft hatte, mochten auch Informationen darüber enthalten, welche Schwäche der schwarzen Magie anhaftete und wie man eine solche Schwäche ausnutzen konnte. Deswegen hatte Rothen Dannyl gebeten, für ein »Buch«, das er angeblich schreiben wolle, den Spuren alter Magie nachzugehen.
    Unglücklicherweise hatte Dannyl allerdings wenig Brauchbares zutage gefördert. Als er vor über einem Jahr unangemeldet nach Kyralia und in die Gilde zurückgekehrt war, um Akkarin Bericht zu erstatten, hatte Rothen befürchten müssen, sein Plan könne entdeckt worden sein. Dannyl hatte Rothen allerdings nach seinem Treffen mit Akkarin versichert, dass er diesem gesagt habe, er hätte die Nachforschungen aus eigenem Interesse angestellt - und zu Rothens großer Überraschung hatte Akkarin Dannyl ermutigt, damit fortzufahren. Dannyl schickte immer noch alle paar Monate Forschungsberichte, aber mit jedem Mal fielen seine Sendungen kleiner aus. Sein Freund hatte sich enttäuscht gezeigt, dass er bereits alle Quellen, die es in Elyne zur alten Magie gab, ausgeschöpft habe. Trotzdem konnte Rothen, wenn er daran dachte, wie zurückhaltend und ausweichend Dannyl ihm gegenüber bei seinem kurzen Besuch in der Gilde gewesen war, die Frage nicht ganz beiseite schieben, ob sein Freund nicht möglicherweise etwas für sich behielt. Außerdem hatte Dannyl damals erwähnt, dass er einige Dinge mit dem Hohen Lord vertraulich besprochen habe.
    Rothen stellte seine leere Tasse zurück auf den niedrigen Tisch. Dannyl war jetzt Botschafter der Gilde, und als solcher wurden ihm auch Informationen anvertraut, die er nicht mit gewöhnlichen Magiern teilen durfte. Bei den vertraulichen Dingen konnte es sich durchaus um etwas Politisches gehandelt haben.
    Dennoch konnte er der Sorge nicht ganz Herr werden, dass Dannyl, ohne es zu wissen, Werkzeug irgendeines finsteren, entsetzlichen Plans Akkarins war.
    Wie dem auch sein mochte, er war dagegen machtlos. Er konnte nur auf Dannyl, dessen Verstand und Urteilsvermögen vertrauen. Sein Freund würde nicht blindlings jedem Befehl folgen, vor allem dann nicht, wenn er etwas Fragwürdiges oder Böses würde tun sollen.
     
    Jedes Mal, wenn Dannyl die große Bibliothek aufsuchte, erfüllte ihn deren Anblick aufs Neue mit Staunen. In eine hohe Felswand gehauen, waren die übergroßen Türen und Fenster des Bauwerks so gewaltig, dass man sich leicht vorstellen konnte, sie seien von Riesen aus dem Fels geschlagen worden. Die Flure und Räume innerhalb des Gebäudes dagegen entsprachen den Proportionen gewöhnlicher Sterblicher. Als seine Kutsche draußen vor der massiven Tür vorfuhr, öffnete sich in der unteren Ecke derselben eine kleinere Tür, und ein auffällig gekleideter junger Mann trat heraus.
    Mit einem warmen Gefühl der Zuneigung stieg Dannyl aus und begrüßte lächelnd seinen Freund und Liebhaber. Tayends Verbeugung ließ Respekt erkennen, aber als er sich wieder aufrichtete, lag ein vertrauliches Grinsen auf seinem Gesicht.
    »Du hast eine ganze Weile gebraucht, um herzukommen, Botschafter«, sagte er.
    »Gib nicht mir die Schuld. Ihr Elyner hättet Eure Stadt näher an der Bibliothek erbauen sollen.«
    »Das ist wirklich eine hervorragende Idee. Ich werde sie dem König unterbreiten, wenn ich das nächste Mal bei Hofe bin.«
    »Du bist nie bei Hofe.«
    »Das ist richtig.« Tayend lächelte. »Irand möchte dich sprechen.«
    Dannyl überlegte. Wusste der Bibliothekar bereits von den Dingen, die in dem Brief standen, den Dannyl gerade bekommen hatte? Hatte er selbst einen ähnlichen Brief erhalten?
    »Worüber?«
    Tayend zuckte die Achseln. »Ich glaube, er will einfach nur ein wenig plaudern.«
    Sie traten durch die kleinere Tür ein, folgten einem Gang und stiegen dann eine Treppe hinauf, die sie in einen langen, schmalen Raum führte. Eine Seite wurde von mehreren Fenstern beherrscht, und über die ganze Länge des Raums verteilt standen Gruppen von Sesseln.
    In einem dieser Sessel saß ein älterer Mann. Er machte Anstalten, sich zu erheben, aber Dannyl wehrte mit einer Geste ab.
    »Bleibt sitzen, Bibliothekar.« Er ließ sich in einen der anderen Sessel fallen. »Wie geht es Euch?«
    Irand zog fast unmerklich die Schultern hoch. »Für einen alten Mann gut genug. Und wie geht es Euch, Botschafter?«
    »Gut. In der
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