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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
Autoren: Trudi Canavan
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Botschaft ist im Moment nicht viel zu tun. Einige Überprüfungen von Novizenanwärtern, einige obligatorische Gespräche und ein paar kleine Geselligkeiten. Nichts, was meine Zeit übermäßig in Anspruch nehmen würde.«
    »Und Errend?«
    Dannyl lächelte. »Der erste Botschafter der Gilde ist so munter wie eh und je«, erwiderte er. »Und sehr erleichtert, mich heute den ganzen Tag aus dem Weg zu haben.«
    Irand kicherte. »Tayend erzählte mir, dass Eure Forschungen in eine Sackgasse geraten seien.«
    Dannyl seufzte und blickte zu Tayend hinüber. »Bei den Büchern hier in der Bibliothek bestünde die geringe Chance, etwas Neues zu finden, wenn wir sie lesen würden, aber damit wären Hunderte von Assistenten mehrere Leben lang beschäftigt.«
    Dannyl hatte auf Lorlens Wunsch hin begonnen, die alte Magie zu erforschen, und inzwischen selbst Interesse an der Sache entwickelt. Akkarin hatte gleiche Forschungen unternommen, lange bevor er zum Hohen Lord der Gilde ernannt worden war; ihn hatte damals die Suche nach den Spuren der alten Magie fünf Jahre lang außer Landes geführt. Er war allerdings mit leeren Händen zurückgekehrt, und Dannyl hatte zunächst vermutet, dass Lorlen ihm den Auftrag erteilt hatte, Akkarins Schritte nachzuverfolgen, um seinen Freund mit Informationen zu versorgen, die er übersehen hatte oder die ihm verloren gegangen waren.
    Aber sechs Monate nach dem Beginn seiner Arbeiten und nachdem Dannyl bereits in Lonmar und Vin gewesen war, hatte Lorlen ihn plötzlich darüber in Kenntnis gesetzt, dass er die gesuchten Informationen nicht mehr benötige. Und zur nämlichen Zeit hatte plötzlich Rothen ein dringendes Interesse für das gleiche Thema entwickelt. Dieser merkwürdige Zufall und Dannyls eigene inzwischen geweckte Neugier, was die Geheimnisse der alten Magie anbelangte, hatten Dannyl und Tayend bewogen, ihre Forschungen fortzusetzen.
    Akkarin hatte schließlich von Dannyls Aktivitäten erfahren und ihn nach Hause beordert. Zu Dannyls großer Erleichterung hatte sich der Hohe Lord mit seiner Arbeit zufrieden gezeigt, allerdings angeordnet, dass Dannyl und Tayend ihre merkwürdigste Entdeckung, die Höhle der Höchsten Strafe, geheim halten sollten. Die große Felskammer, die sie unter den Ruinen einer Stadt in den Bergen von Elyne gefunden hatten, wurde von einer edelsteinbesetzten, magisch aufgeladenen Kuppel überwölbt, die Dannyl angegriffen und beinahe getötet hatte.
    Wie sie funktionierte, war ein Rätsel. Nachdem Dannyl noch einmal dorthin zurückgekehrt war, um den Eingang der Höhle zu versiegeln, hatte er in der großen Bibliothek nach irgendeinem Hinweis auf diesen sonderbaren Ort gesucht, aber nichts gefunden. Offensichtlich war nur, dass diese Höhle eine Form von Magie nutzte, die der Gilde unbekannt war.
    »Vermutlich würde ich mehr herausfinden, wenn ich nach Sachaka ginge«, fügte Dannyl hinzu, »aber der Hohe Lord hat meine Bitte, dorthin reisen zu dürfen, abgelehnt.«
    Irand nickte. »Eine weise Entscheidung. Ihr könntet Euch nicht sicher sein, wie Ihr dort empfangen würdet. Es wird dort sicherlich Magier geben. Obwohl sie weniger fähig sein dürften als Ihr und Eure Kollegen, würden sie doch für einen einzelnen Magier der Gilde eine Gefahr darstellen. Schließlich hat die Gilde einen großen Teil Sachakas verwüstet, und das wird man Euch immer noch übel nehmen. Was werdet Ihr denn stattdessen tun?«
    Dannyl zog einen zusammengefalteten Brief aus seinen Roben und reichte ihn Irand. »Ich bin mit einer neuen Aufgabe betraut worden.«
    Als der Bibliothekar die Reste des Siegels Seiner Hohen Lordschaft erkannte, zögerte er, bevor er den Brief öffnete.
    »Worum handelt es sich?«, fragte Tayend.
    »Um eine Untersuchung«, erwiderte Dannyl. »Es scheint so, als versuchten einige Adlige dieses Landes eine eigene, ›wilde‹ Gilde zu organisieren.«
    Auf der Miene des Gelehrten zeichnete sich zunächst Erstaunen, dann Nachdenklichkeit ab. Irand sog hörbar die Luft ein und blickte Dannyl über den Brief hinweg an.
    »Dann weiß er es also.«
    Dannyl nickte. »So scheint es.«
    »Was weiß er?«, fragte Tayend.
    Irand reichte den Brief an Tayend weiter. Der Gelehrte las ihn laut vor.
    »Ich beobachte seit einigen Jahren die Anstrengungen einer kleinen Gruppe elynischer Höflinge, ohne die Hilfe oder das Wissen der Gilde Magie zu erlernen. Aber erst vor kurzem war ihnen ein erster Erfolg beschieden. Nachdem es jetzt zumindest einem von ihnen gelungen ist, seine
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