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Die Gespenstergruft

Die Gespenstergruft

Titel: Die Gespenstergruft
Autoren: Jason Dark
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hatte sich dieser Jemand zurückgezogen und blieb sicherheitshalber in Deckung hocken.
    Die Zeit verstrich. Sekunden dehnten sich in die Länge, und Sady wurde nervös. Sollte ihre Rechnung nicht aufgehen? Waren die Satanisten tatsächlich nicht hier?
    Das wäre wunderbar gewesen, allerdings auch gefährlich, denn sie würden später kommen.
    Janina schlich heran. Den Schleier hatte sie nun um den Hals gebunden.
    Sie faßte Sady am Arm an. Ihre Finger zitterten dabei. Wie alle anderen Grufties stand auch Janina unter Strom. »Hat er war entdeckt?«
    »Nein, bisher nicht.«
    »Das ist super.«
    Sady nickte. »Finde ich auch, aber wir sollten uns nicht zu früh freuen. Ich traue keinem der Satanisten. Die bringen es fertig und sind schon vor uns hier gewesen.«
    »Warum zeigen sie sich dann nicht?«
    Sady warf der Freundin einen langen Blick zu. »Weil sie schlau sind, meine Liebe.«
    Damit konnte Janina nichts anfangen. Sie wollte auch keine weiteren Fragen mehr stellen, denn Maine drehte sich in ihre Richtung. Er winkte mit beiden Händen zum Zeichen, daß die Luft rein war und sie nichts zu befürchten hatten.
    Trotzdem übereilten sie nichts und blieben vorsichtig. Ihre Blicke waren allesamt sehr skeptisch auf das Bauwerk gerichtet, das etwa doppelt so hoch war wie ein normal wachsender Mensch.
    An den Seiten schmückten keinerlei Inschriften das Mauerwerk. Die Wände waren innen und auch außen glatt poliert. Es gab keinen Hinweis auf diejenigen Personen, die in der Tiefe der Gruft ihre letzte Ruhestätte gefunden hatten. Möglicherweise lag dort niemand begraben. Da hatte der Teufel schon dafür gesorgt und die Gruft in seinen Besitz genommen.
    Die schwüle Luft ließ keinen Windhauch zu. Sie war in der letzten halben Stunde noch schlimmer geworden, denn sie hatte sich verdichtet und kam den Grufties vor wie eine wattige Masse, von der sie bei jedem Einatmen Fäden in den Mund bekamen.
    Sie schwitzten unter ihrer Kleidung, stellten sich zu einer Gruppe zusammen, und Maine freute sich, daß er in diesem Fall einmal der Mittelpunkt war und sich die Gesichter seiner Freunde ihm allein zugewandt hatten. Er wollte sie auch nicht enttäuschen.
    »Was hast du entdeckt?« fragte Creel.
    »Nicht viel…«
    »Das hätte ich…«
    »Sei ruhig, Creel!« Sady unterbrach ihn. Sie wollte alles, nur keinen Streit in der Gruppe.
    »Es gibt da etwas an der Seite«, berichtete Maine flüsternd. »Ich schätze, daß es ein Schacht ist. Den hat man aber mit einem Gitter gesichert. Wir müßten es abheben.«
    »Schaffen wir das denn?« fragte Janina.
    Maine lächelte wissend. »Klar, denn ich habe einen Hebelarm gesehen, der sich nur von außen bewegen läßt. Das müßte klappen, und so schwach sind wir auch nicht. Außerdem ist der Hebel nicht eingerostet. Ein Zeichen, daß er öfter benutzt wurde.«
    Sady war einverstanden. »Dann los, bringen wir es hinter uns! Wir haben schon lange genug gewartet.«
    Maine führte sie. Er und die anderen gingen geduckt, was aber nichts brachte, denn in unmittelbarer Nähe der Gruft gab es keine Deckung.
    Hier wuchs nur kniehohes Gras, nicht einmal hinter Sträuchern konnten sie sich verstecken.
    Die Lichtung wurde vom Friedhof und seinen hohen Bäumen umschlossen. Unterholz wuchs ebenfalls zwischen den Stämmen hoch und versperrte so manche Lücke.
    Der Schweiß rann ihnen über die Gesichter und die Körper. Die Kleidung klebte ihnen am Leib. Keiner schlug mehr nach den lästigen Mücken, sie alle sahen nur das Ziel vor Augen.
    Maine blieb stehen. Er zeigte schräg in die Tiefe, was nicht nötig gewesen wäre, denn jeder schaute gegen den Rost mit dem an der Seite befindlichen Hebel.
    »Da ist es!«
    Sady nickte, bevor sie sich bückte. Sie kniete sich hin, drückte den Oberkörper noch weiter vor und lehnte sich zur Seite, weil sie durch den Rost schauen wollte.
    Auch dieser Blickwinkel reichte ihr leider nicht aus, um einen endgültigen Plan fassen zu können. Sie sah wohl eine Schräge, erkannte aber nicht, wo sie mündete.
    So stand sie wieder auf.
    »Wir kümmern uns um den Hebel«, sagte Ricardo. Er hatte sich schon gehockt, und die anderen taten es ihm nach. Drei Hände umfaßten ihn, das mußte reichen.
    Sie brauchten ihn nur an sich heranzuziehen, um die Sperre am Gitter lösen zu können.
    »Fertig?« fragte Ricardo.
    Seine Freunde nickten.
    »Dann… jetzt!«
    Sie zogen gemeinsam, und es klappte schon beim ersten Versuch.
    Zudem leichter, als sie es sich vorgestellt hatten.
    Maine
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