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Die Geliebte des Zeitreisenden

Die Geliebte des Zeitreisenden

Titel: Die Geliebte des Zeitreisenden
Autoren: Susan Kearney
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sich mit den Fingern durch die Haare. »Wenn ich die Zeichen übersetzen könnte, wäre es mir möglich, auch diese Frage zu beantworten.«
    Er goss noch mehr von dem koffeinhaltigen Tee ein und reichte ihr einen Becher.
    »Nein danke.« Sie betrachtete den Becher, ihre Haare lagen auf ihren Schultern. Jetzt, da sie in diesem Laboratorium allein waren, war es ihm unmöglich, sich nicht an ihre Haare zwischen seinen Fingern und an ihren frischen Regenduft zu erinnern - und sein Puls wurde schneller, als sie zu ihm aufsah. »Glaubst du, die Vermeidung von Schlaf hilft dir dabei?«
    Er nippte an seinem Tee und bemerkte über den Rand des Bechers hinweg ihre Besorgnis. Und dazu eine weibliche Neugier, der er keinesfalls Vorschub leisten durfte.
    Er war sich ihrer Gegenwart sehr deutlich bewusst. Fast schien es so, als hätte ihre Rettung aus dem Rohr etwas zwischen ihnen entzündet. »Ich darf keine Zeit mit Schlaf verschwenden, denn die unterirdische Höhlung könnte Avalon schon morgen verschlingen.«
    Die Dürre des vergangenen Sommers hatte zu einer ungeheuren Wasserknappheit geführt. Die Dragonier hatten Wasser aus den unterirdischen Speichern in ihre Städte gepumpt, bis die Vorräte zur Neige gingen und gewaltige Hohlräume unter Avalon zurückgeblieben waren, die jeden Tag zusammenbrechen konnten.
    »Nach den letzten Schätzungen bleiben uns noch ein paar Wochen, vielleicht sogar Monate.« Sie zögerte, als wüsste sie nicht, was sie sonst noch sagen sollte, doch dann fuhr sie fort: »Selbst wenn der Boden hält, zeigen uns General Brennons neueste Satellitendaten, dass das sich ausdehnende Loch das Gelände instabil hat werden lassen. Daher könnte es gefährlich sein, den Schild zum Einsturz zu bringen.«
    »Wie gefährlich?«
    »Der Schild verleiht Avalon Stabilität. Wenn die alten Mauern zusammenfallen, könnte auch der angrenzende Teil der Stadt in dem entstandenen Loch verschwinden.«
    Lucan kniff die Augen zusammen. »Was sollen wir denn seiner Meinung nach tun? Aufgeben?«
    »Das werden wir nicht.« Ihr neugieriger Blick wanderte über seinen Schreibtisch und die Kopien der Schriftzeichen. Ihre Augen, eine verwirrende Mischung aus uralter Seele und reiner Unschuld, verzauberten ihn. »Bist du der Antwort nähergekommen?«
    Er stellte seinen Becher ab und wählte seine Worte sorgfältig. Wenn er Cael einen Grund gab, etwas Verdächtiges zu berichten, würde Sir Quentin, Avalons Chefarchäologe und Vorsitzender der Regierungsabteilung für Verlorene Artefakte, es ihr sofort glauben.
    »Seit der Entdeckung der Zeichen bin ich ihrer Enträtselung nicht nähergekommen.«
    Obwohl er viele Jahre lang alte Schriften und Hieroglyphen studiert hatte, war es ihm bisher noch nicht gelungen, die Verbindung zwischen der Sternenkarte und dem alten Avalon zu verstehen.
    »Du solltest dir mehr als einen Tag zugestehen, um eines der ältesten Rätsel unseres Mondes zu lösen.« Aufmunternd hob sie eine Braue und schob einige seiner Bücher beiseite. Gemeinsam wischten sie den Rest des vergossenen Tees auf. Als sich ihre Hände zufällig dabei berührten, prickelte es sofort auf seiner Haut. Überrascht richtete sie ihren Purpurblick auf ihn. »Du gehst zu hart mit dir selbst um.«
    Das war eigentlich nicht sein Problem. Das Einzige, was hier zu hart war, war sein Schwanz.
    Verdammt. Nicht jetzt. Er musste kühl bleiben. Es knisterte in ihm, doch er versuchte seine Reaktion zu verbergen. Aber ein verräterisches Flackern in ihren Augen sagte ihm, dass sie es bereits bemerkt hatte.
    Diese Frau war sehr aufmerksam. Allzu aufmerksam vielleicht? Er strich sich die Haare aus der Stirn und versuchte sich zu beherrschen. Das Letzte, was er jetzt brauchen konnte, war ihr Befehl, zu einer ärztlichen Generaluntersuchung zu kommen. »Ich sehe bestimmt richtig verboten aus. Aber eine Dusche und eine Rasur werden...«
    Cael legte ihm die Hand auf die Schulter. »Entspann dich.« Was hatte sie vor? Jetzt schien sie ihn absichtlich zu berühren. Sie las Gefühle, keine Gedanken. Erst einmal blieb seine eigentliche Identität gewahrt. Falls sie sein Verlangen spürte, tat sie so, als würde sie es nicht bemerken.
    Cael kniete sich hin, hob den Rest seiner Bücher vom Boden auf und legte sie auf den Schreibtisch zurück. »Ich werde dich nicht in die Medizinabteilung schicken...«
    »Danke.«
    »Wenn du mir versprichst, ein paar Stunden zu schlafen.«
    »Einverstanden.«
    »Und zwar nicht am Schreibtisch, sondern in deinem Bett.« Sie
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