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Die Geliebte des italienischen Millionaers

Die Geliebte des italienischen Millionaers

Titel: Die Geliebte des italienischen Millionaers
Autoren: Lynne Graham
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in guten Verhältnissen zu leben.
    Dagegen hatte Vivien schon als Kind geglaubt, sehr viel Glück zu haben. Ihre leiblichen Eltern waren bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, als sie einige Monate alt gewesen war. Aber sie war wenig später von den wohlhabenden und prominenten Dillons adoptiert worden. Deren einzige Tochter Bernice war damals drei Jahre alt gewesen und hatte nicht als Einzelkind aufwachsen sollen.
    Man hatte Vivien freundlich und liebevoll behandelt. Doch sie hatte ihre Adoptiveltern insofern enttäuscht, als sie nie Bernice' beste Freundin geworden war. Die beiden Mädchen hatten nichts gemeinsam gehabt. Und da Vivien sehr sensibel war, hatte sie darunter gelitten, dass sie die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen konnte. Die Dillons hatten gehofft, sie würde sich genau wie Bernice für die Modebranche, das Reiten, Balletttanz und junge Männer interessieren, gern ausgehen und feiern.
    Stattdessen war Vivien schüchtern und zurückhaltend gewesen. Vor Pferden und jungen Männern hatte sie sich gefürchtet, und auf Partys war sie nur ungern gegangen. Viel lieber hatte sie sich in ihre Bücher vergraben. Das hatte ihre Adoptiveltern eher etwas irritiert. Ihrer Meinung nach war es für eine junge Frau nicht normal, sich zu sehr auf das Lernen zu konzentrieren.
    Als Vivien siebzehn war, starb ihre Mutter an einem Herzinfarkt. Und während ihres Studiums starb auch ihr Vater, nachdem er mehrere Monate lang wegen finanzieller Rückschläge sehr unter Stress gestanden hatte. Bernice war verzweifelt darüber, dass ihr Elternhaus und die wertvollen Antiquitäten verkauft werden mussten. Es war Vivien nicht gelungen, ihre Schwester über den erlittenen Verlust hinwegzutrösten.
    Plötzlich läutete es, und Vivien schreckte aus den Gedanken auf. Sie eilte zur Haustür. Der Fahrer eines Kurierdiensts drückte ihr ein Päckchen in die Hand und verschwand wieder.
    "Was ist das?" fragte Bernice hinter ihr.
    "Ich weiß es nicht." Vivien erkannte die Handschrift ihres Mannes auf der beigefügten Karte und nahm an, es sei ein Geschenk für Marco. Als sie den luxuriösen Geschenkkarton geöffnet hatte, betrachtete sie verblüfft die Zeitung, die darin lag.
    Sogleich erkannte sie die üppige Blondine auf der Titelseite und stand wie erstarrt da. Sie hatte auf einmal ein flaues Gefühl im Magen, und ihre Hände wurden feucht. Warum war Lucca so gefühllos, ihr einen Zeitungsartikel über Jasmine Bailey zu schicken? Vivien ignorierte die Bitte ihrer Schwester, ihr die Zeitung zu geben, und fing an zu lesen.
    Völlig schamlos gab Jasmine in dem Interview zu, dass die Behauptung, sie hätte mit Lucca Saracino geschlafen, eine glatte Lüge gewesen war. Sie hatte Aufmerksamkeit erregen und auf die Partys der Reichen und Schönen eingeladen werden wollen. Die heiße Liebesnacht, die sie vor knapp zwei Jahren in allen Einzelheiten geschildert hatte, hatte es nie gegeben.
    Wie betäubt stand Vivien da. Jasmine Bailey hatte das alles nur erfunden? Es war eine Lüge? Dann hat Lucca mich gar nicht betrogen, er war mir treu, und ich, was habe ich gemacht? überlegte Vivien. Sie hatte ihm das Schlimmste zugetraut und seinen Unschuldsbeteuerungen nicht geglaubt. Und sie hatte sich von ihm getrennt. Die Erkenntnis über das, was sie angerichtet hatte, traf sie wie ein Schlag. Plötzlich hatte sie das Gefühl, in einen Abgrund zu stürzen.
    "Ich habe ihm Unrecht getan, Lucca ist unschuldig", sagte sie leise.
    "Was ist los?" Bernice riss ihrer Schwester die Zeitung ungeduldig aus der Hand.
    Vivien presste sich die Hand auf die Stirn. Wieder einmal schien alles, was sie sich aufgebaut hatte, zu zerbrechen. Bisher war sie davon überzeugt, ihren Mann zu verlassen wäre die richtige Entscheidung gewesen. Aber innerhalb weniger Sekunden hatte sich alles geändert. Sie musste sich eingestehen, dass es ein großer Fehler gewesen war, alles aufzugeben und ihr Kind ohne seinen Vater aufwachsen zu lassen.
    "Du wirst dich doch von diesem Unsinn nicht beeindrucken lassen, oder?" Bernice' Stimme klang verächtlich. "Nur weil man sie vergessen und ignoriert hat, versucht Jasmine Bailey jetzt, wieder Schlagzeilen zu machen."
    "Aber bestimmt nicht auf diese Art. Was sie gesagt hat, entspricht dem, was Lucca mir damals erzählt hat. Nur ich …" Vivien verstummte und kämpfte mit den Tränen. "Ich wollte ihm gar nicht zuhören."
    "Natürlich nicht. Es war vernünftig von dir, dir die Lügen nicht anzuhören. Schon bevor du ihn
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