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Die Geliebte des italienischen Millionaers

Die Geliebte des italienischen Millionaers

Titel: Die Geliebte des italienischen Millionaers
Autoren: Lynne Graham
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geheiratet hast, wusstest du, dass er ein Schürzenjäger ist. Habe ich nicht versucht, dich zu warnen?" fragte Bernice.
    Viele Leute hatten Vivien von der Heirat abgeraten. Niemand war über die Verbindung glücklich gewesen, weder seine Familie und Freunde noch ihre. Alle waren erstaunt gewesen und hatten bezweifelt, dass die Ehe lange halten würde. Scheinbar wohlmeinende Freunde hatten Vivien gesagt, sie sei zu still und zurückhaltend, zu altmodisch und zu intellektuell für einen Mann wie Lucca, der sehr weltgewandt war. Sie hatte sich das alles höflich angehört, und es hatte dazu geführt, dass ihr Selbstbewusstsein schon vor der Hochzeit sehr gelitten hatte. Aber sie hatte Lucca viel zu sehr geliebt, um alles rückgängig zu machen.
    "Ihr werdet ja sowieso in Kürze geschieden", erinnerte ihre Schwester sie. "Du hättest ihn nicht heiraten dürfen. Ihr habt nicht zusammengepasst."
    Vivien schwieg und hing ihren Gedanken nach. Lucca hatte sie nicht mit Jasmine Bailey betrogen. Mit einem raffinierten Trick war es der Blondine gelungen, auf seine Yacht zu gelangen. Sie hatte sich als Studentin ausgegeben und sich von einem der Gäste als Begleiterin für dessen minderjährige Tochter anstellen lassen. Sie hatte dem Mädchen auf der Vergnügungsreise helfen sollen, die Englischkenntnisse zu verbessern. Als Jasmine mit der Geschichte über die leidenschaftliche Liebesnacht an die Öffentlichkeit gegangen war, hatte niemand die Behauptung bestätigen oder widerlegen können. Nur Lucca hatte gewusst, dass die Frau gelogen hatte.
    Ich habe meinen Mann für etwas bestraft, was er nicht getan hat, dachte Vivien. Ihr wurde übel. Statt ihrem Mann zu vertrauen, hatte sie lieber dieser Frau geglaubt. Lucca war unschuldig, und sie, Vivien, hatte gar keinen Grund gehabt, unglücklich zu sein und sich das Leben schwer zu machen, wie sie sich eingestand. Auf einmal wusste sie, was sie tun musste.
    "Ich fahre zu Lucca", erklärte sie.
    "Hast du mir überhaupt nicht zugehört?" fragte Bernice. "Was willst du denn bei ihm?"
    Vivien stand immer noch unter Schock und handelte beinah automatisch. Eins war ihr jedoch völlig klar: Sie musste mit Lucca reden. Seit ungefähr zwei Jahren hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Die Scheidungsformalitäten wickelten sie über ihre Rechtsanwälte ab, und ein Kindermädchen holte Marco zu den Besuchen bei seinem Vater ab. Sein unermesslicher Reichtum ermöglichte es ihm, jede persönliche Begegnung mit seiner Frau zu vermeiden.
    "Ich muss zu ihm", wiederholte sie. Da sie an diesem Nachmittag eigentlich arbeiten musste, würde Rosa bald hier sein, um Marco bis sechs Uhr zu betreuen. "Gehst du heute Abend aus?"
    Überrascht über den Themenwechsel, runzelte Bernice die Stirn. "Ich habe noch nichts geplant …"
    "Lucca wird mich sicher warten lassen, denn ich bin ihm keineswegs willkommen. Deshalb kann es spät werden", erklärte Vivien. "Ich werde Rosa bitten, länger zu bleiben und Marco ins Bett zu legen. Kannst du bis zu meiner Rückkehr Babysitterin spielen?"
    "Es wäre ein großer Fehler, mit Lucca zu reden", entgegnete Bernice ärgerlich.
    "Ich muss ihm sagen, wie Leid es mir tut. Das bin ich ihm schuldig", erwiderte Vivien angespannt.
    "Vielleicht ist es gar keine schlechte Idee." Bernice hatte ihre Meinung geändert. "Du könntest bei der Gelegenheit Lucca gegenüber erwähnen, dass du mehr Geld brauchst."
    Vivien war entsetzt. "Nein, das ist unmöglich."
    "Dann kann ich nicht auf Marco aufpassen", erklärte Bernice, ohne zu zögern.
    Was soll ich machen? überlegte Vivien frustriert. "Okay, ich schneide das Thema an. Vielleicht kann ich mit ihm eine andere Regelung treffen", gab sie schließlich nach.
    Bernice lächelte triumphierend. "Gut, in dem Fall helfe ich dir ausnahmsweise. Hoffentlich erweist sich Lucca als großzügig."
     
    Als man Lucca mitteilte, Vivien sei da, stand er auf und unterbrach für fünf Minuten die Sitzung, die er leitete. Auf der Galerie blieb er stehen und betrachtete seine Frau. Sie stand unten in der Empfangshalle. Das braune Top und der Rock in derselben Farbe waren nichts Besonderes. Da er sich nicht mehr um sie kümmern konnte, kleidete sie sich offenbar wieder so unvorteilhaft wie damals, als er sie kennen gelernt hatte. Sie kümmerte sich nicht um die neueste Mode. Nagellack benutzte sie offenbar auch nicht mehr, und das lange blonde Haar, das golden glänzte, hatte sie nachlässig zusammengesteckt.
    Momentan erregte sie kaum Aufmerksamkeit, zumindest
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