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Die geheimnisvolle Limousine

Die geheimnisvolle Limousine

Titel: Die geheimnisvolle Limousine
Autoren: W. Saparin
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kontrollieren, eine so große Verbrei-

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    lung in unserem Lande erfahren. Aber", fuhr Bobrow mit
    erhobener Stimme fort, „der Elan unseres sozialistischen
    Aufbaus ist-so groß, daß auch diese selbständig arbeiten-
    den Werkbänke den vor unserer Industrie stehenden Auf-
    gaben nicht genügen. Wir nahmen deshalb in unseren
    Werken ganze automatische Fließbänder in Betrieb, stell-
    ten lange Reihen Maschinen auf, die alle an einem Stück
    notwendigen Arbeitsgänge durchführen und es auto-
    matisch weiterreichen."
    Soja sah auf der Leinwand einen Rohling von Maschine
    zu Maschine wandern, bis das fertige Stück auf ein Fließ-
    band fiel und davongetragen wurde. -
    „Aber auch das ist noch nicht die letzte Stufe der un-
    unterbrochenen Entwicklung der sowjetischen Technik",
    sprach Bobrow. Im Saal ging das Licht an, die Leinwand
    wurde weiß, Bobrow schritt an einer großen Schautafel
    entlang. Soja sah auf dem Tisch unter anderem ein großes,
    mit Zellophan bedecktes Modell. Es kam ihr bekannt vor.
    Es war dasselbe Modell, das sie heute im Arbeitszimmer
    des Ingenieurs gesehen hatte. Oder war es ein anderes,
    nur eine Kopie davon?
    „Die automatische Fabrik ist der nächste Schritt", erklärte Bobrow, wobei er wie ein Zauberkünstler die durchsichtige Kappe hochhob und seinen Zeigestock über das
    Modell hielt. „Eigentlich ist daran gar nichts überraschen-
    des. Sie haben gewiß schon alle von den automatischen
    Kraftwerken gehört, die ohne Personal arbeiten, von
    ganzen Energiesystemen, die vollständig automatisch
    laufen. Viele chemische Werke sind nichts anderes
    als gigantische Laboratorien mit riesigen Apparaten
    und Retorten, in denen selbsttätig die kompliziertesten
    chemischen Prozesse stattfinden. Bekannt sind die Zucker-

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    und Brotbereitungsfabriken, wo die menschliche Hand mit
    den Produkten überhaupt nicht mehr in Berührung kommt.
    Komplizierter ist es natürlich, eine Maschinenfabrik auf
    automatischen Betrieb umzustellen. Dasselbe trifft auch
    auf einige andere Werke zu. Aber es ist durchaus reali-
    sierbar, vor allem, wenn sich diese Betriebe spezialisieren,
    also ihre Produktion auf einen bestimmten Typ umstellen.
    Hier haben wir ein Werk, das Rohre herstellt, die unser
    Land in so großen Mengen braucht."
    Bobrow schwenkte das Stöckchen über dem Modell, Sein
    Assistent, der sich vor einer Minute unmerklich eingestellt
    hatte, mußte den Mechanismus eingeschaltet haben, denn
    plötzlich kam Leben in die kleine Fabrik, und sie begann
    emsig zu arbeiten. Eine elektrische Spielzeuglokomotive
    fuhr einen offenen Güterwagen mit winzigen Metallbarren
    an eine Verladerampe. Dort wurden diese rasch auf ein
    Fließband verladen. Ein Barren nach dem anderen ver-
    schwand im Innern des Werkes wie Brote im Backofen.
    Da drinnen glühten winzige öf chen, drehten sich karussell-
    ähnliche Maschinen, und auf der anderen Seite des Wer-
    kes krochen wie Makkaroni unendliche Reihen fertiger
    Rohre verschiedener Durchmesser heraus. Sie waren in
    genau gleichlange Stücke geschnitten. Automatisch wurden
    sie auf die kleinen, offenen Güterwagen geschoben, die
    eine andere kleine, elektrische Spielzeuglokomotive vom
    Fabrikgelände zog.
    „Das, was sich jetzt vor unseren Augen abspielt, kann
    vergrößert und im Produktionsmaßstab ausgeführt wer-
    den. Es ist auch bereits verwirklicht worden. So eine
    Fabrik gibt es. Das Institut für Automatik und Tele-
    mechanik hat zusammen mit den anderen Forschungs-
    anstalten des Landes und den Ministerien für Industrie

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    Projekte verschiedenartiger Werke ausgearbeitet. Das
    wird auf der Welt die erste vollautomatische Produktion
    bestimmter Artikel sein. Nun dürfen Sie aber nidit an-
    nehmen, daß solche Fabriken ganz ohne Menschen aus-
    kommen. Sie werden gebraucht! Allerdings nur" sehr
    wenige und hauptsächlich zur Lenkung der Produktions-
    prozesse, wobei ihnen natürlich zahlreiche automatische
    Geräte zur Verfügung stehen.
    Auf diese Weise erhöht die sowjetische Technik die Pro-
    duktivität, befreit den Arbeiter von körperlicher Arbeit,
    und hilft somit, die Grenze zwischen geistiger und
    körperlicher Arbeit zu beseitigen."
    Im Saal wurde lebhaft applaudiert, aber der Vortrag war
    noch nicht zu Ende; Bobrow sprach nun mit der gleichen
    Begeisterung über die Automatisierung auf einem anderen
    Gebiet, an das niemand gedacht hatte.
    «In meinem Landhaus", sagte er, „bedienen mich eine
    ganze Anzahl unsichtbarer und stets gegenwärtiger
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