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Die geheimnisvolle Limousine

Die geheimnisvolle Limousine

Titel: Die geheimnisvolle Limousine
Autoren: W. Saparin
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bin ich in Ihrer Limousine
    gefahren und habe jetzt Ihren Vortrag gehört. Ich muß
    nur hoch einige Fragen an Sie richten. Sie wissen doch
    sicherlich, daß wir Journalisten immer noch Fragen haben,
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    so ausführlich und erschöpfend Sie Ihrer Ansicht nach
    auch eine Sache erklärt haben mögen."
    „Studieren Sie immer so gründlich alles Material, bevor
    Sie einen Artikel für die Zeitung schreiben?"
    Ingenieur Bobrow lächelte verschmitzt, und Soja .geriet
    ein wenig in Verlegenheit. Meinte er die Limousine?
    „Natürlich, ich hätte das ohnehin getan", entrang es sich
    ihr schließlich. „Im übrigen . . . wenn Sie in Ihr Landhaus
    zurückkehren, wird Ihnen Ihr Sekretär alles erzählen.
    ' Aber um auf das Interview zurückzukommen, darf ich. Sie
    einmal zu uns einladen? Vater, Mutter und die Brüder
    werden Ihnen mit Vergnügen zuhören. Sie dürfen den
    Besuch nicht abschlagen, weil Sie mich nicht bei sich
    empfangen konnten. Wollen wir einen Tag bestimmen?
    Ihr Sekretär wird Sie gewiß pünktlich daran erinnern." *
    „Welcher Sekretär? Ach so . . . Wissen Sie, ich nenne ihn
    .mechanisches Gedächtnis'! Aber Ihre Bezeichnung ist
    treffender, denn er nimmt nicht nur auf. und erinnert,
    sondern führt auch einige Anordnungen aus."
    Der Saal leerte sich. Als letzte entfernten sich grüßend
    Ostaptsch.uk un d sein Kamerad. Bobrows Assistent räumte das Modell weg und stapelte die Schachteln mit
    den Filmstreifen übereinander.
    „Wissen Sie, was wir jetzt tun könnten?" wandte sieb
    Bobrow an Soja. „Wenn Sie Ihre Einladung noch aufrecht-
    halten, fahren wir gleich zu Ihnen; dort werde ich Ihnen
    alles erzählen."
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    Aufklärung der letzten Rätsel
    Rasch waren Sojas und auch Bobrows Abenteuer erzählt.
    Sojas Vater hatte Bobrow schon im Werk bei der Ein-
    richtung der automatischen Abteilungen kennengelernt.
    Außerdem hatte er selbst eine Vorrichtung ausgedacht,
    um die Arbeit des Mähdreschers nach der Dichte und Höhe
    des zu erntenden Getreides automatisch zu regulieren,
    und in dieser Angelegenheit das Institut für Automatik
    aufgesucht, wo er ebenfalls mit Bobrow Rücksprache ge-
    nommen hatte. Als auch dieses Thema erschöpft war,
    wandte sich Bobrow an Soja.
    „Nun, wo sind Ihre Fragen?"
    „Ach ja", entgegnete Soja, „also erstens: Sie sagten, der
    Automat hätte mich erkannt und hineingelassen. Wie
    kann denn Ihr Pförtner die Besucher auseinanderhalten?"
    Der Ingenieur rührte mit einem Löffelchen im Teeglas.
    „Das ist ganz einfach. Nach dem Telefongespräch mit
    Ihnen schlug ich den .Ogonjok' auf und sah dort einen
    Artikel von Ihnen. Wie es in dieser Zeitschrift üblich ist,
    war unter der Überschrift Ihr Photo abgedruckt. Ich schnitt
    es heraus und gab es dem Pförtner, wie Sie ihn nennen,
    damit er Sie ungehindert in das Haus läßt. Sonst habe
    ich immer Originalphotographien, aber ich wollte es ein-
    mal auf eine Probe ankommen lassen."
    „Aber wie arbeitet der Mechanismus denn?"
    „Wie er arbeitet? Er hat Sie mit der Photographie ver-
    glichen. Bestimmte Merkmale müssen übereinstimmen.
    Die Aufnahme war ähnlich, und er hat Sie erkannt. Er
    versteht auch selbst zu photographieren. Wenn ich heim-
    kehre, finde ich Kärtchen vor von allen Personen, die in
    meiner Abwesenheit dort waren. Keine Visitenkärtdien

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    allerdings, sondern Photographien. Auch Ihre Aufnahme
    wird heute dabei sein. Ich hoffe, Sie gestatten mir, diese
    als Andenken zu behalten?"
    „Aber dazu müßte ich doch vor ein Objektiv getreten
    sein?"
    „Sie haben das auch getan."
    „Wann denn?"
    „Als Sie den Knopf an der Gartentür berührten. Um den
    Knopf einzudrücken, muß man sich vor das Objektiv
    stellen. Sobald Sie nun auf den Knopf drücken, setzen
    Sie den Apparat in Gang."
    „Und wenn man einfach über den Zaun klettert, ohne auf
    den Knopf zu drücken?" mischte sich Sojas jüngstes
    Brüderchen ins Gespräch, das dieses „Problem" stark
    interessierte.
    „Für diese Gäste habe ich andere Vorrichtungen", er-
    widerte Bobrow lächelnd. „Der Knopf ist nur für geladene
    Gäste. Aber eigentlich handelt es sich hier mehr um einen
    Scherz . . . "
    „Aber wie öffnet sich das Tor, wenn der Wagen kommt?
    Da hilft doch kein photographisches Auge. Alle Autos
    dieser Serie sehen doch gleich aus."
    „Das hängt mit der Hupe zusammen. Sie hat einen ganz
    bestimmten Ton. Der Resonator1 ist auf diesen. Ton ab-
    gestimmt und schaltet den Mechanismus ein. Das ist
    übrigens auch nur eine Spielerei.
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