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Die geheimnisvolle Diebesbande

Die geheimnisvolle Diebesbande

Titel: Die geheimnisvolle Diebesbande
Autoren: Enid Blyton
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einen kleinen Spaziergang machen. Ich lasse den Wagen hier unten am Flußufer, da entdeckt ihn so leicht keiner. Dann schleichen wir uns von hinten durch den Garten zum Haus. Der Polizei-Inspektor kommt in einer halben Stunde auf dem gleichen Weg.“
    „Nur gut, daß wir Flocki für den Tag ausquartiert haben“, flüsterte Tini, als sie vom Flußufer hinaufkamen. „Der würde jetzt wie toll bellen vor Freude über den Spaziergang!“
    Im Gänsemarsch näherten sie sich dem Garten der Villa. Es war fast dunkel, als sie durch die Gartenpforte schlüpften. Eine Weile standen sie still und lauschten. Außer ein paar Vogelstimmen war nichts zu hören. Frau Hofer gab den Kindern ein Zeichen, und sie folgten ihr im Schatten der Büsche bis zur Kellertreppe, die unter der Veranda lag. Lisa Hofer zog den Schlüssel aus der Tasche und öffnete. Auf Zehenspitzen betraten sie das Haus.
    „Denkt daran: kein Licht machen. Vermutlich haben wir noch ein bißchen Zeit. Wenn es leise hier an die Kellertür klopft, zweimal kurz, zweimal lang, zweimal kurz, dann ist es der Inspektor. Einer von uns bleibt jetzt ständig oben am Fenster auf dem Posten und beobachtet die Straße, ob sich jemand dem Grundstück nähert. In etwa einer Stunde, denke ich, ist es Zeit, daß jeder seinen Posten bezieht und sich von da an nicht mehr von der Stelle rührt. Bis dahin macht es euch oben bei mir gemütlich. Im Kühlschrank habe ich etwas zu essen bereitgestellt.“
    „Hast du auch so ein Kribbeln im Bauch?“ flüsterte Tina Tini ins Ohr.
    „Und wie! Mir ist ganz schwach im Magen!“
    „Dann fang du am besten mit dem Wachestehen an“, sagte Tobbi, der den letzten Satz gehört hatte. „Was mich betrifft, ich habe Hunger.“
    „Achtung! Es klopft!“
    Frau Hofer öffnete die Kellertür.
    „Herr Inspektor, sehr schön, daß Sie da sind. Gehen wir erstmal nach oben. Haben Sie eine Taschenlampe? Gut.“ Wie ein Geisterzug bewegte sich die Gesellschaft durchs Haus. Im Erdgeschoß war es stockfinster, denn Frau Neumann hatte schon vor ihrer Abfahrt die Rolläden heruntergelassen. Nur aus dem oberen Stockwerk drang ein schwacher Lichtschein durch die Fenster. Von der Einfahrt her blinkte ein Lichtsignal herein, das der Inspektor ebenso beantwortete.
    „Das ist einer meiner Männer. Er hat hinter der Garage Posten bezogen“, erklärte der Polizeibeamte.
    „Sehr gut. Gehen wir erstmal nach oben. Von dort aus können wir sowohl die Straße als auch den Garten überblicken!“ Frau Hofer führte den Inspektor und seinen Helfer in den Salon, wo sich jeder an einem der großen Fenster niederließ. Tina, Tini und Tobbi folgten Lisa Hofer in die Küche.
    „Im Kühlschrank ist eine Platte mit belegten Broten und etwas zu trinken. Stellt alles auf den Tisch, aber seid vorsichtig, daß ihr nichts umstoßt. Tini, bleib du am Fenster und behalte die Straße im Auge. Ich werde am Badezimmerfenster Wache stehen. Sowie sich jemand dem Haus nähert, schleicht ihr euch in eure verabredeten Verstecke!“
    „Alles klar!“
    Sie mußten lange warten; Stunde um Stunde verging, der Teller mit den belegten Broten war längst leer und die Limonade ausgetrunken. Hin und wieder machte der Inspektor einen Rundgang durchs Haus, tauschte Blinkzeichen mit dem Posten draußen und begab sich wieder in den Salon. Tina war bei Tini in der Küche geblieben, Tobbi hatte sich Frau Hofer angeschlossen.
    „So ein Reinfall, wenn sie nun gar nicht kommen!“ stöhnte Tini.
    „Ich schlafe gleich ein vor Langeweile!“ Tina gähnte herzhaft.
    „Stell dir vor, wir säßen hier, und die Einbrecher stiegen inzwischen in euer Haus ein!“ sagte Tini kichernd. „Das wär doch der Gag des Jahrhunderts!“
    „Sei nicht so unvorsichtig! Bleib hinter der Gardine!“ mahnte Tina. „Vielleicht kommen sie ja doch noch. Die Nacht fängt erst an.“
    „Ja, ist denn das die Möglichkeit!“ alberte Tini. „Sensation! Draußen fährt ein Auto vorbei, das erste Auto des Abends!“
    „Sicher ein Liebespaar, so langsam wie sie fahren. Siehst du, es biegt oben in den Wald ein!“
    Eine Weile blieb alles still. Dann — so plötzlich, daß sie zusammenschraken — blinkte unten mehrmals heftig das Lichtzeichen des Polizisten auf.
    „Achtung! Es geht los!“ wisperte Tina aufgeregt. „In unsere Verstecke!“
    Wie ein Wiesel huschte sie lautlos davon. Tini warf noch einen Blick auf die Straße. Eine schmale Gestalt stieg etwas weiter unten über den Zaun und lief geduckt zum Tor. Das mußte Pinky
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