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Die geheimnisvolle Diebesbande

Die geheimnisvolle Diebesbande

Titel: Die geheimnisvolle Diebesbande
Autoren: Enid Blyton
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endlich, Marga!“ zischte der Schlanke ungeduldig.
    „Halt! Stehenbleiben! Hände hoch!“ rief der Inspektor und trat aus seinem Versteck unter der Treppe.
    Die drei Männer an der Tür ließen den Sack fallen und drängten nach draußen, wurden aber sofort von Polizeibeamten empfangen und in die Halle zurückbefördert.
    Jetzt kamen auch die anderen aus ihren Verstecken. Frau Hofer trat wie eine Rachegöttin vor den Anführer hin und griff nach seiner Maske.
    „Da haben wir ja die saubere Gesellschaft! Profis, das muß man ihnen lassen! Ohne ein Geräusch zu machen in einer Viertelstunde eine Wohnung total auszuräumen, zumindest alles, was wertvoll ist, — nun, fast könnte man sie bewundern! Auf das Gesicht bin ich wirklich neugierig!“
    Die Strumpfmaske saß fest, und da der Schlanke zurückwich, erwischte Frau Hofer nur einen Zipfel, der ihr durch die Finger rutschte. Ärgerlich packte sie die Maske des Danebenstehenden oben am Kopf. Der stieß einen hellen Schmerzenslaut aus, denn sie hatte mit der Strumpfmaske ein dichtes Bündel Haare gegriffen.
    „Ha!“ schrie Frau Hofer triumphierend und erstarrte gleich darauf vor Erstaunen. „Frau Wohlgemut?“
    Jetzt demaskierten der Inspektor und seine Beamten auch die übrigen vier. Tini sah fassungslos auf den Anführer. „Das ist doch... Studienrätin Fuchs... und...“
    „Frau Franzke! Fräulein Herbst, und dort da, die Dicke, die mich angefahren hat!“ rief Tina.
    „Frau Laube“, kam ihr Tobbi zu Hilfe, „Frau Laube mit dem Putz-Tick, die ihren Wagen so liebevoll poliert!“
    „Die Damen vom Senioren-Club Abendsonne “, murmelte Frau Hofer fassungslos vor Staunen. „Eine beachtliche Leistung, das muß man ihnen lassen!“
    „Es hat nicht jeder ein so großes Vermögen wie Sie, meine Liebe!“ sagte Frau Wohlgemut spitz und schnaufte hochmütig. „Wir zum Beispiel waren arm und besaßen nichts als unseren Wunsch, endlich auch einmal das Leben in vollen Zügen genießen zu dürfen. Reisen, teure Hotels, gute Kleidung, Wein, Champagner, erstklassiges Essen... einmal im Leben wollten wir uns all das gönnen, was für Ihresgleichen seit jeher eine Selbstverständlichkeit ist. Wir bereuen nichts! Bitte, Herr Inspektor, wir stehen zu Ihrer Verfügung.“

Drei Detektive mit dummen Gesichtern

    „Ich kann es immer noch nicht glauben!“ stöhnte Tina, als sie eine Stunde später um Frau Hofers Küchentisch saßen und sich ein kräftiges Mitternachtsmahl schmecken ließen.
    „Beruhige dich, liebe Tina, keiner von uns kann es glauben!“ sagte Frau Hofer lachend. „Die Geschichte ist einfach ungeheuerlich! Da — trinkt einen Schluck Wein mit mir und eßt tüchtig, ihr habt es euch verdient. Ohne euch würde diePolizei vermutlich noch jahrelang hinter dem Phantom herjagen. Wer käme denn auch auf die Idee, hinter ein paar harmlosen alten Damen eine gerissene Diebesbande zu vermuten. Die Damen vom Seniorenclub Abendsonne hätten ungestört noch Dutzende von Einbrüchen machen können, ohne daß jemand ihnen auf die Schliche gekommen wäre!“ Tina, Tini und Tobbi stießen mit Frau Hofer an und tranken ihre Gläser leer. Das tat gut! Erst jetzt merkten sie, wie angespannt sie die vergangenen Stunden gewesen waren. „Trotzdem ärgert es mich“, sagte Tini nach einer Weile. „Was ärgert dich?“
    „Daß wir nicht darauf gekommen sind! Wenn ich jetzt darüber nachdenke — wie die blinden Hühner sind wir an den schönsten Beweisen vorübergetappt!“
    „Ja“, meinte Tina, „das ist wahr. Erst jetzt fällt mir ein, was uns alles hätte auf die Spur bringen müssen. Schon der erste Nachmittag, als Frau Wohlgemut hier auftauchte...“
    „Wie sie in der Wohnung herumgeschnüffelt hat!“ fiel ihr Tobbi ins Wort.
    „Keiner von uns hat auch nur im Traum daran gedacht, sie zu verdächtigen, als wir uns überlegten, wer sich in Ihrer Wohnung so gut auskennt, daß er ohne Mühe sofort die wertvollsten Sachen einsammeln kann.“
    „Alles mögliche haben wir vermutet, nur das nicht!“
    „Und wenn ich jetzt an das Konzert denke!“
    „An die trockenen Brötchen!“
    „Von denen Frau Wohlgemut behauptete, sie hätte bis zur Pause daran gearbeitet!“
    „Dabei standen sie bestimmt schon seit Stunden fertig in der Küche!“
    „Und Frau Wohlgemut war mit Frau Laube und Frau Franzke inzwischen hier!“
    „Da Frau Wohlgemut sich so gut auskannte, war es eine Kleinigkeit, bis zur Pause mit dem Ausräumen fertig zu sein. Frau Franzke hatte nur das Pech,
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