Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die geheime Treppe

Die geheime Treppe

Titel: Die geheime Treppe
Autoren: Marco Sonnleitner
Vom Netzwerk:
zugefallen ist? Da würde uns Cotta aber was husten. Zumal er«, Justus sah auf die Uhr, »sicher schon Feierabend hat und es sich zu Hause auf dem Sofa bequem gemacht hat.«
    »Davy hat auch Holden zweifelsfrei identifiziert«, erinnerte ihn Peter.
    »Dass Holden wirklich an der Hopeman-Uni arbeitet, hat Cotta sicher schon überprüft. Vielleicht hat er ihn sogar schon ausfindig gemacht.« Der Erste Detektiv ging ein paar Schritte zurück und betrachtete den Bogen aus einiger Entfernung. »Im dritten von acht, hm.«
    Peter fühlte sich nach wie vor nicht wohl in seiner Haut. »Aber wieso sollten die Löwenritter ausgerechnet hier ihren Schatz vergraben? Und außerdem«, fiel ihm plötzlich ein, »sagtest du nicht, Davy, dass die Notizen aus dem 19. Jahrhundert stammen?«
    »Ja. Wieso?« Davy machte sich gerade an dem Regal links von der Nische zu schaffen. Er wackelte an jedem einzelnen Regalbrett.
    »Weil die alte Uni erst Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurde, wie Justus meinte. Wenn die Notizen älter sind, dann kann doch gar nicht diese Uni gemeint sein.«
    Davy hielt inne. Er wirkte aber weniger verwirrt als vielmehr aufgeregt. »Natürlich! Peter, du hast vollkommen recht!«
    »Äh, was? Hab ich?« Der zweite Detektiv hatte mit einer anderen Reaktion gerechnet.
    »Ja klar! Die PUSC wurde 1885 gegründet, und ein Jahr später stand das erste Uni-Gebäude. Architekt war ein gewisser Linus Verhagen.«
    »Linus?«, wunderte sich Bob. »So hieß doch der Unterzeichner der einen Notiz?«
    »Genau! Und wenn es derselbe Linus ist, was ich annehme, ist der Zusammenhang ganz klar. Als Architekt konnte er schon bei der Planung des Baus ein optimales Versteck für den Schatz der Löwenritter berücksichtigen.«
    »Warum sollten die den Schatz überhaupt verlegen?«, wandte Peter ein.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Davy. »Vielleicht war das alte Versteck nicht mehr sicher. Oder zu klein. Das ist jedoch egal. Denn die Möglichkeit, ein geeignetes Versteck beim Bau eines neuen Gebäudes von der Größe der PUSC von Anfang an einzuplanen, ist natürlich ideal. Es ist so groß, wie es sein muss, wird so sicher, wie es nur irgend geht, und man kann den Zugang nach den eigenen Wünschen gestalten. Sicher musste Verhagen einiges im Geheimen ablaufen lassen, aber er war ja der Architekt.« Davys Augen strahlten. »Und als das Gebäude fertig war – oder auch schon vorher –, hat er alle Löwenritter über das neue Versteck informiert. Damit lässt sich diese Notiz schon einmal sehr genau datieren. Sie muss aus der Entstehungszeit der PUSC stammen!«
    »Sieben, acht«, murmelte Justus, der nur mit halbem Ohr Davys Ausführungen zugehört hatte.
    »Nh, nh, nicht 87«, widersprach Davy. »Ich würde eher auf 1885 tippen.«
    »Nein, nein.« Justus kniff die Lippen zusammen. »Ich rede nicht von der Jahreszahl. Ich habe die Regalböden in den Regalen rechts und links des Bogens gezählt.«
    »Wieso das?«, fragte Bob.
    »Seht doch.« Justus zeigte auf die Regale. »Das Regal links neben der Nische hat neun Böden. Das rechts nur acht.«
    Bob zählte schnell nach. »Stimmt. Und?«
    »Im dritten von acht«, Justus ging auf das Regal zu, »könnte unter Umständen bedeuten: Im dritten Regalboden von acht. Das wäre dann das dritte von unten oder von oben.«
    »Und hinter dem fünften von rechts«, Peter kam hinzu, »könnte dann heißen: Hinter dem fünften Buch von rechts.«
    »Womöglich.« Justus zählte im unteren Regal das fünfte Buch von rechts ab und nahm es heraus. Er sah in die Lücke und griff hinein. »Da ist nichts«, sagte er nach einiger Zeit und zog die Mundwinkel nach unten. »Absolut nichts.«
    Peter holte sich eine kleine Büchertreppe, die in der Nähe stand, stellte sie vor das Regal und stieg hinauf. »Wartet.« Er suchte das fünfte Buch von rechts, holte es heraus und griff ebenfalls in die Lücke. Schon nach wenigen Sekunden hellte sich sein Gesicht auf. »Da ist was!«
    »Was?«
    »Was denn?«
    »Ein großer Ring. An dem ein Seil hängt. Oder ein Draht.«
    »Seilzug!«, sagte Justus. »Das ist ein Seilzug. Hinter dem fünften von rechts findest du den Zug!«
    Peter schaute auf seine Freunde herab. »Soll ich?«
    »Klar!«
    »Sicher!«
    Davy nickte gespannt.
    »Okay. Passt auf!« Peter umschloss den Ring mit seinen Fingern und zog daran. Er spürte nur einen geringen, gleichmäßigen Widerstand. Der Seilzug bewegte sich wenige Zentimeter aus der Wand, dann rastete irgendetwas mit einem deutlichen Klicken
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher