Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gefahr

Die Gefahr

Titel: Die Gefahr
Autoren: Vince Flynn
Vom Netzwerk:
durch das Wasser zur Schwimmplattform des Bootes.
    »Sie mussten die Türen wieder einsetzen. Sie sind in knapp zwei Minuten hier.«
    Rapp nickte. »Geh hinauf und sag den Leuten, dass sie schleunigst verschwinden sollen.«
    Der Techniker stand einige Augenblicke vor der Kühlbox und rief dann den beiden anderen Männern zu: »Gamma elf, Neutronen sechs.«
    »Was zum Teufel bedeutet das?«, fragte Rapp, nachdem er eine Weile gespannt zugesehen hatte.
    »Das Ding ist höllisch gefährlich.« Der SRT-Techniker eilte mit durchnässter Hose wieder die Bootsrampe hinauf.
    Rapp blickte zu der Menschenmenge hinauf, die weiter wuchs. Sam versuchte die Leute zum Zurückweichen zu bewegen. Einige zeigten auf das Boot und stellten Fragen, während andere zu dem CIA-Hubschrauber aufblickten, der nun über ihnen kreiste und nach einem geeigneten Landeplatz suchte.
    Rapp zog seine Pistole und feuerte zweimal ins Wasser. Im nächsten Augenblick sahen alle Anwesenden zu ihm herunter. »Ich will, dass Sie diesen Parkplatz sofort räumen. Das ist ein Notfall, verdammt noch mal!«
    Seine Aufforderung verfehlte nicht ihre Wirkung; die Leute entfernten sich und eilten zu ihren Autos. Rapp zog sein Handy hervor und wählte Reimers Nummer. »Paul, hier Mitch. Ich habe eine Idee. Warum laden wir das Ding nicht einfach in einen Hubschrauber und fliegen es so weit wie möglich weg?«
    »So geht das nicht, Mitch.«
    »Warum nicht?«
    »Wir müssen zuerst wissen, womit wir es zu tun haben. Am besten wäre es, das Ding gar nicht zu bewegen, und schon gar nicht in der Luft.«
    »Warum?«
    »Wenn die Bombe in der Luft explodiert, würde das den schädlichen Radius um einiges vergrößern. Lassen Sie meine Leute nur machen. Das Blue Team müsste in fünf Minuten da sein. Wir werden das Ding im Handumdrehen entschärfen.«
    Rapp blickte auf die Bombe hinunter. »Entschuldigen Sie, dass ich Ihren Optimismus nicht ganz teilen kann, aber al-Yamani hat gesagt, dass nur Zubair diese Waffe entschärfen kann – und ich glaube, er hat es ernst gemeint.«
    »Mitch, die Bombentechniker von SEAL Team 6 sind die Besten überhaupt. Sie werden den Zündmechanismus garantiert entschärfen.«
    »Und wenn nicht?«, fragte Rapp skeptisch.
    »Das ist noch nie vorgekommen, Mitch.«
    »Meinen Sie, bei einer Übung oder im Ernstfall?«
    »Beides.«
    »Quatsch. Sie wollen mir doch nicht weismachen, dass diese Jungs schon Atombomben entschärft haben.«
    »Nein … nicht richtige Bomben, aber die Dinger, mit denen sie es in ihren Übungen zu tun haben, funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Es gibt überhaupt keinen Unterschied.«
    »Gotte gebe, dass Sie recht haben.«

92
    Das Blue Team traf schließlich mit zwei grauen Seahawk-Hubschraubern der U.S. Navy ein. Kaum waren die großen Vögel auf dem Parkplatz gelandet, kamen aus den Maschinen sechs Männer hervor. Die Männer mit Kampfanzügen und schweren Waffen schwärmten aus, um das Gelände zu sichern. Zwei Männer trugen hellblaue Strahlenschutzanzüge mit versiegelten Schuhen, Helmen und Handschuhen, der Rest war mit Arbeitsanzügen bekleidet.
    Rapp stand immer noch am Steuerstand der Scandinavian Princess und sah zu, wie die SEALs ihre Ausrüstung abluden und sich mit den Leuten vom Search Response Team des Energieministeriums absprachen. Er blickte auf die Uhr; es war acht Minuten nach zwölf. Rapp hatte mittlerweile die Angst überwunden, dass dieses Ding jeden Moment hochgehen könnte. Er war überzeugt, dass al-Yamani die Bombe so nahe wie möglich ans Zentrum der Hauptstadt hatte bringen wollen, damit bei dem Anschlag auch der Präsident und die anderen hochrangigen Persönlichkeiten getötet werden würden, die zu der Einweihungszeremonie kamen. Die Festlichkeiten würden um ein Uhr beginnen, deshalb ging Rapp davon aus, dass ihnen noch zweiundfünfzig Minuten blieben, bis die Bombe explodierte.
    Seiner Ansicht nach sollte man diese Zeit nutzen, um die Bombe weiter von der Hauptstadt zu entfernen. Rapp blickte zu den vier Hubschraubern auf dem Parkplatz hi nüber und beschloss, Reimer noch einmal anzurufen. »Paul, hören Sie, ich glaube, dass die Bombe um ein Uhr hochgehen wird. Ich bin immer noch der Ansicht, dass wir sie in einen Hubschrauber stecken und so weit wie möglich von der Stadt wegbringen sollten.«
    »Mitch, ich habe Ihnen schon gesagt, dass wir sie zuerst untersuchen müssen.«
    »Kann man das nicht in der Luft machen?«
    »Was ist, wenn die Terroristen einen Höhenmesser eingebaut haben,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher